Kapitel 4.6

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Mein Kopf hämmerte wie verrückt als ich am nächsten Morgen aufwachte. Es musste bereits nach neun sein, denn die Sonne schien durch das Fenster ins Schlafzimmer. Wir hatten gestern Abend nicht mehr den Rollladen heruntergelassen.

Die andere Bettseite neben mir war leer. Shawn war weg.

Ich seufzte enttäuscht und setzte mich im Bett auf. Meine Hand griff automatisch auf den Nachttisch, wo eine Flasche mit Wasset stand und ich nahm einen Schluck. Danach wühlte ich in der obersten Schublade nach den Kopf Schmerztabletten. Doch vergeblich, es waren keine zu finden.

Ich raffte mich auf, tastete mich bis an die Tür und horchte. Nichts war zu hören.

Verwundert trat in den Flur und stieß mit meinem Fuß sofort gegen eine schwarze Reisetasche. Vor Schmerzen verzog sich mein Gesicht und ich fluchte leise vor mich hin. Warum stellte man die Tasche auch genau vor die Tür?

Ich bückte mich und zog den Reißverschluss der großen Reisetasche auf. Ein komisches Gefühl machte sich in mir breit als ich den Inhalt sah. Mein Hals wurde ganz trocken.

In der Tasche befanden sich Shawn's Anziehsachen und sein Pass.

Entsetzt sah ich mich im Flur um. Mein Blick fiel auf zwei weitere Taschen und seinen Gitarrenkoffer, der an die Garderobe gelehnt da stand. Mein Herz pochte nun stärker als meine Kopfschmerzen.

Augenblick hatte ich einen schlimmen Verdacht.

Mit dem Reisepass in der Hand stürzte ich durch den Flur geradewegs in die Küche. Dabei rannte ich mit vollem Tempo in meinen Verlobten rein, der an der Kochinsel stand. Dabei verschüttete er fast seinen Tee über meinem Kopf.

Geschockt starrte er mich an, während ich einen Schritt zurück ging. Shawn stellte stellte immer noch etwas überrumpelt seine Tasse beiseite und musterte mich.

Unangenehm berührt fuhr ich mir durch die zerzausten Haare und sah ihn ebenfalls an. Erst dann vielen mir seine Schuhe und seine Jacke, die er trug auf.

"Wo willst du hin?", platzte es augenblicklich aus mir heraus als ich eins und eins zusammen zählte. Er hatte seine Taschen gepackt und war gerade kurz davor zu verschwinden.

Der Braunhaarige hob argwöhnisch eine Augenbraue als sein Blick auf den Pass in meinen Händen fiel. "Was?", fragte er mit ruhiger Stimme und machte einen einzigen Schritt auf mich zu. Dann wollte er mir den Reisepass aus der Hand nehmen, doch ich hielt ihn davon ab.

"Wo willst du hin Shawn?", wiederholte ich und ging dabei ein Stück zurück. Mein Herz pumpte immer noch wie verrückt als ich ihn ansah, doch ich konnte nichts aus seinem Gesichtsausdruck lesen. "Wenn du Abstand brauchst", begann ich mit zittriger Stimme, "dann hättest du mir das sagen können." Ich biss mir auf die Unterlippe, nachdem ich meine Vermutung laut ausgesprochen habe. "Ohne einfach heimlich zu verschwinden."

Shawn, der zu meiner Überraschung nun mehr als amüsiert drein schaute griff nach seiner Teetasse und lehnte sich entspannt gegen den Küchenschrank. "Hast du mal in eine der anderen Taschen geschaut?", fragte er und nahm einen Schluck von der heißen Flüssigkeit. "Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich so viele Sachen brauche."

Ich kniff die Augen zusammen und sah ihn an. Schon lange hatte er nicht mehr so gute Laune gehabt. "Was willst du mir damit sagen?", murmelte ich.

Der Braunhaarige schüttelte seinen Kopf und ging auf mich zu. Wortlos nahm er mir seine Papiere aus der Hand und verschwand dann im Flur, um sie wieder zurück in die Reisetasche zu legen. Dann kam er zurück und blieb nur wenige Zentimeter vor mir stehen. Er war mir so nah, wie schon seit Wochen nicht mehr, abgesehen von letzter Nacht natürlich. "Ich hab dir Kaffee gemacht ", erklärte er und deutete auf einen Thermobecher, der auf der Arbeitsplatte stand.

Mein Hals fühlte sich noch immer Staub trocken an. "Sag mir bitte was los ist ", sah ich ihn flehend an. Ich stand total auf dem Schlauch und wusste nicht was gerade geschah. Die Szenarien, die mein Kopf bereits durchspielte verflogen als Shawn zum Reden ansetzte. "Wir fahren weg."

"Wir machen was", schnappte ich nach Luft. Ich hatte mit allem gerechnet aber nicht damit. Augenblicklich stieg Panik in mir auf, wenn ich daran dachte. Ich hatte Angst davor, mit ihm auf kleinsten Raum beisammen zu sein. Auch wenn das makaber klingen mag, da er mein Verlobter war aber zwischen uns beiden lief es seit einiger Zeit nicht mehr so gut.

Ohne auf meine Frage zu antworten, lief er an mir vorbei und schnappte sich eine der Taschen und den Gitarrenkoffer. "Ich bringe die Sachen schonmal ins Auto. In 10 Minuten geht's los."

Dann fiel die Wohnungstür hinter ihm zu und ich stand total entsetzt da.

Was war aufeinmal in ihn gefahren?

. . .

these days are
strange.
by unknown

Vollidioten küsst man nicht | Shawn Mendes Fanfiction (Teil 1+2+3+4)Where stories live. Discover now