Kapitel 3.15

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"Die zwei sind wirklich unglaublich", schüttelte April ihren Kopf und legte die Ofenhandschuhe auf der Arbeitsplatte in der Küche ab. Sie kam einen Schritt näher und schaute genau wie ich hinüber zu Blake und Shawn, die schweigend am Tisch saßen. Vor beiden stand jeweils eine halbgefüllte Bierflasche und ein Glas.

"Und sie haben wirklich die ganze Zeit kein Wort miteinander geredet während ich Ahren ins Bett gebracht habe?", fragte die Schwarzhaarige leise und drehte die Temperatur am Backofen niedriger.

"Sie haben vielleicht zwei Sätze miteinander gewechselt, worin es darum ging ob Shawn auch ein Bier haben möchte oder nicht. Danach folgte nur noch Schweigen.", sagte ich und trommelte mit meinen Fingerspitzen auf der Arbeitsplatte herum. Auf dem Barhocker drehte ich mich wieder April zu, denn noch länger konnte man Shawn und Blake nicht dabei zuschauen wie sie sich weiter gegenseitig wütende Blicke zuwarfen.

Denn mir kam Shawns Verhalten gegenüber Blake wahrlich suspekt vor. Denn dass die beiden nicht einmal ein einfaches 'Hallo' über die Lippen bekommen um sich an der Tür zu begrüßen, rechtfertigte noch lange keinen Streit.

"Der Konflikt zwischen den beiden ist ein echter Stimmungskiller", seufzte meine beste Freundin. Ich nickte zustimmend und nahm einen Schluck Wasser aus dem Glas, das vor mir stand.

"Der Streit ist schon einige Zeit her, nicht wahr?", senkte ich meinen Blick und fuhr mit meinen Fingerkuppen am Glas entlang. "Ein paar Jahre", nickte April mit trauriger Miene und nahm das Babyphone von der Arbeitsplatte, um es auf die Anrichte zu stellen. Sie selbst nahm sich ebenfalls ein Glas aus dem Schrank und ließ sich dann auf den freien Barhocker neben mir fallen.

"Shawn hat mir nie erzählt worum es in dem Streit ging. Er hat immer versucht es herunterzuspielen oder suchte Ausflüchte", flüsterte ich und schaute auf Aprils Wasserglas, welches bis zur Hälfte mit sprudelndem Mineralwasser gefüllt war. "Bei Blake war es ähnlich. Er wollte nie darüber reden und wirkte sofort nervös, wenn ich ihn darauf ansprach. Ich frage mich bis heute was zwischen den beiden vorgefallen ist."

"Ich auch", stimmte ich zu. "Es war sogar unglaublich schwer Shawn überhaupt dazu bewegen mit hier her zu kommen, weil er meinte, dass Blake wohl nicht sehr begeistert davon wäre, wenn er hier mit auftauchen würde. Und mittlerweile glaube ich auch, dass das keine gute Idee war mit ihm hier aufzukreuzen. Denn die zwei sitzen sich einfach nur schweigend gegenüber und trinken Bier. So hatte ich mir den Abend definitiv nicht vorgestellt.", schob ich den Barhocker zurück, woraufhin mich April verwirrt ansah. "Was hast du vor? Ihr wollt doch nicht schon gehen, oder?"

Ich schüttelte meinen Kopf und deutete unauffällig hinter mich. "Ich werde jetzt das äußerst tiefgründige Gespräch der beiden unterbrechen und noch einmal mit Shawn reden.", schmunzelte ich.

* * *

"June, kannst du mir jetzt endlich sagen was los ist?", griff Shawn nach meiner Hand und zog mich mit sich nach draußen auf die Hollywoodschaukel. "Du sagtest nur wir müssen reden. Und 'wir müssen reden' ist in der Frauenwelt ein Synonym für 'ich will mit dir Schluss machen' oder 'du Idiot hast unseren Jahrestag vergessen'. Eigentlich bin ich mir Hundertprozentig sicher, dass ich letzteres nicht vergessen habe. Denn unser Jahrestag ist am 21 Dezember", fuhr er sich unsicher durch seine braunen Locken. "Na gut vielleicht war es auch der 22 Dezember", lachte der Braunhaarige angespannt und umschlang meine Hand noch fester mit seiner. "Und über das erstere möchte ich erst gar nicht nachdenken.", senkte er seinen Blick.

Lächelnd entzog ich meine Hand Shawns Griff nur um sie gemeinsam mit meiner anderen Hand an Shawns Wangen zu legen. Mit Fingerspitzen begannen unaufhörlich zu kribbeln als ich seine warme Haut berührte, um ihn näher an mich heranzuziehen. Dann legte ich meine Lippen endlich auf seine.

"Mach dir bitte keine Sorgen", flüsterte ich gegen seine Lippen, nach dem ich mich von ihm gelöst hatte. "Es hat nichts mit uns beiden oder unserer Beziehung zu tun."
Vorsichtig strich ich mit meinen Fingerspitzen über seine Wangenknochen. "Zum Glück", atmete Shawn erleichtert aus und drückte mir einen weiteren sanften Kuss auf die Lippen.

Sichtlich entspannter als zuvor lehnte er sich zurück und legte einen Arm um mich. "Worum geht es dann?", schaute mich der Junge fragend an.

"Um dich... und Blake", griff ich nach seiner freien Hand und verschränkte diese miteinander. "Ich habe vorhin mit April geredet und auch sie empfindet die Situation zwischen euch auch als recht angespannt."

Genervt stöhnte Shawn auf und legte seinen Kopf in den Nacken. Er hasste dieses Thema einfach.

"Shawn, bitte.", seufzte ich leise. Ich streifte mir meine Schuhe von meinen Füßen und zog meine Beine näher an meinen Körper heran. "Ich weiß, dass du nicht über den Streit sprechen möchtest und mir auch nicht erzählen willst worum es ging, das akzeptiere ich. Aber nicht, dass du und Blake mit euren Differenzen uns allen den heutigen Abend vermasselt. Du begrüßt ihn nicht, wirfst ihm verachtende Blicke zu und redest nicht mit ihm."

"Ich habe mit ihm geredet", widersprach mir mein Freund und zog langsam seine schwarze Jacke aus, der er über seinem Hemd trug, als er bemerkte hatte wie kalt mir wahr. "Das habe ich gehört. Zwei Sätze, in denen es darum ging, ob du auch ein Bier haben möchtest.", verdrehte ich meine Augen und zog seine Jacke über mein langärmliges Oberteil.

"Was hätte ich ihn den Fragen sollen? Vielleicht wo er das Bier gekauft hat?", zog er seine Augenbrauen nach oben, sodass sie unter den Haaren, die ihm im Gesicht hingen, verschwanden. "Das wäre besser als nichts gewesen", antwortete ich und zog den Reißverschluss der Jacke zu.
Wobei ich zum Schluss noch mal überprüfte ob auch wirklich keine meiner Haarsträhnen im Reißverschluss eingeklemmt waren.
"Das kann nur möglich dein Ernst sein, June."

"Smalltalk hätte vielleicht auch geklappt", kaute ich auf meiner Unterlippe herum und beobachtete Shawn aus dem Augenwinkel heraus.
Er schaute mich nicht an.

"Ja wirklich unglaublich tolles Wetter heute", grummelte der Sänger leise vor sich.

"Shawn, ich meine nicht, dass du irgendwelche tiefgründigen Gespräche mit Blake führen sollst. Viel mehr möchte ich, dass ihr wieder eine festere Bindung zueinander aufbaut.", drehte ich meinen Kopf in seine Richtung. Nur um dabei Shawns verwirrten Gesichtsausdruck zusehen.

"Dafür muss ich aber hoffentlich nicht mit ihm ins Bett steigen, oder?", verzog der Braunhaarige sein Gesicht.

"Shawn, bitte. Ich meine das ernst!"

"Ich auch", lachte er und erlegte erneut einen Arm um mich damit er mich näher zu sich ziehen konnte. "Vergiss es einfach", murmelte ich kopfschüttelnd und ließ meine Schultern sinken.

"Ach jetzt sei doch nicht so", flüsterte er mir belustigt in mein Ohr und begann danach Küsse auf meinem gesamten Gesicht zu verteilen, "Das war nur Spaß. Ich höre dir jetzt auch wirklich zu, mein Schatz. Versprochen."

Ich blies die angesammelte Luft aus meinem Mund. "Spring einfach über deinen Schatten und rede mit ihm.", lehnte ich mich gegen seine Schulter.

Kurz darauf spürte ich, wie mir Shawn einen Kuss auf meinen Scheitel gab. "Okay", antwortete er leise.

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Vollidioten küsst man nicht | Shawn Mendes Fanfiction (Teil 1+2+3+4)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant