Kapitel 2.3

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Panisch riss ich meine Augen auf, als ich zuerst nicht wusste wo ich war, bis die Erinnerungen wie eine Welle über mich her rollte.

Luke's Geständnis und Shawn. Shawn ...!

Langsam glitten meine Augen durch den fast komplett dunklen Raum, nur durch die halb geöffneten Rollos schien das schwache Licht von Torontos Wolkenkratzern hinein.
Ich sah mich um. Ich befand definitiv nicht mehr in Shawn's Wohnzimmer, denn über mir war eine riesige Bettdecke ausgebreitet. Aber das letzte woran ich mich erinnern kann war, dass ich auf der Couch im Wohnzimmer saß.

Und wie genau bin ich jetzt von der Couch aus, in diesem Bett gelandet?

Verwirrt schob ich die Bettdecke beiseite und stand auf. Zum glück hatten sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und ich konnte eine angelehnte Zimmertür entdecken. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, öffnete ich die angelehnte Tür und stand plötzlich auf dem Flur. Auf Zehenspitzen folgte ich dem Flur, bis ich im Wohnzimmer ankam. In der rechten hinteren Ecke des Raumes entdeckte ich eine an geschaltete Lampe. Unsicher lief ich auf die Lampe zu und ließ dabei meine Augen durch den Raum schweifen, bis sie an der schlafenden Person auf der Couch hängen blieben.

Ein kleines, trauriges Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als ich Shawn da liegen sah. Sein Kopf war zur Hälfte in einem Kissen versunken und seine braunen Locken standen unordentlich von seinem Kopf ab. Eine Hand klemmte ebenfalls unter dem Kissen, während seine andere auf einem aufgeschlagenen Notizbuch lag.
Vorsichtig hob ich seine Hand an, zog das Notizbuch hervor und legte es auf die Seite. Ich schnappte mir eine der Decken die da lagen, und breitete sie über ihm aus.
Ich setzte mich neben ihn und schaute ihm eine Weile beim Schlafen zu, bis ich plötzlich auf das Tattoo auf seinem Handrücken aufmerksam wurde. Es war eine kleine Schwalbe. Überrascht zog ich meine Augenbrauen nach oben und schaute zu meinem Handgelenk. Das Armband was Shawn mir vor 4 Jahren geschenkt hatte, hat einen Anhänger in Form einer Schwalbe. Vorsichtig strichen meine Finger über die kleine Gravierung am Anhänger. Ich musste automatisch Lächeln als an ich den Tag zurück dachte, an dem Shawn mir dieses Armband geschenkt hatte.

Ich vermisste diese Zeit. Ich vermisste alles was vor dem Kapitel 'Luke' passiert war, auch Shawn irgendwie . . .

Schlagartig wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als sich auf einmal Shawn neben mir aufsetzte.

"June? Ist irgendetwas passiert oder s-", fragte der braunhaarige besorgt, aber ich unterbrach ihn wieder.

"Ich konnte nur nicht schlafen. Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken."

Lächelnd schüttelte er den Kopf. "Schon okay."

Nervös spielte ich an meinem Armband herum. Ich spürte das Shawn's Blick nun schon seit einigen Minuten auf mir lag, bis er sich jetzt endlich räusperte.

"Ich weiß, dass du mich vorhin angelogen hast June. Du bist nicht die Treppe hinuntergefallen.", murmelte Shawn und berührte behutsam mein Handgelenk. "Nach einem Sturz sieht dein Handgelenk bestimmt nicht so blau aus, June."

es stimmte. ich bin nie die Treppe hinuntergefallen.

Langsam glitt mein Blick nach oben, zu Shawn's braunen Augen.

"Und ich will das du mir jetzt die Wahrheit sagst. Was ist wirklich passiert?", fragte er und strich vorsichtig über mein Handgelenk.

"I-ich ...", stotterte ich und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

"Hey, du kannst mit mir reden June. War dieser Luke das?"

Ich schaute ihm ein einige Sekunden in seine braunen Augen, ehe ich zaghaft nickte. Ich spürte wie eine einzelne Träne an meiner Wange hinunterlief.

Sofort merkte ich das sich Shawn verkrampfte und seine Augen wanderten zu meinem Handgelenk. "Das wievielte mal ist dass, das so etwas passiert ist ?"

"Ich weiß nicht genau... ", schluchzte ich.

natürlich wusste ich es

"June!", zischte Shawn und schaute wieder hinauf zu mir. "Sag's mir."

"Es war vielleicht das zwölfte Mal.", wisperte ich und strich mir mit dem Ärmel meines Pullovers die Tränen von der Wange.

"Zwölfte Mal.", flüsterte Shawn und ich konnte deutlich die Wut in seiner Stimme spüren. "Den Typen sollte man Krankenhausreif prügeln.", murmelte er leise vor sich hin, bevor er mich umarmte. Ich vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge und versuchte wieder ruhig zu atmen.

Salzige Tränen verließen meine Augen und strömten über meine Wangen.

"Shhh", flüsterte er leise und strich mir vorsichtig über die Haare. "Das wird dir nie wieder passieren June, versprochen. Nie wieder."

in diesem Moment war es mir egal, dass ich Shawn vier Jahre nicht gesehen hatte, denn ich vertraute ihm immer noch.

. . .

it's hard to forget someone,
who gave you so much to
remember.
by unknown

by unknown

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Vollidioten küsst man nicht | Shawn Mendes Fanfiction (Teil 1+2+3+4)Where stories live. Discover now