Kapitel 1.61

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Mein Blick war starr auf den Ontario See vor mir gerichtet, der geheimnisvoll in der nachmittags Sonne glänzte. Ich spürte wie die Wellen immer wieder gegen das Holz des Stegs schlugen, auf dem ich gerade Stand. Das Rauschen des Wassers ging in der Stimme der Sängerin verloren, die durch meine Kopfhörer schallten.

Auf einmal berührte etwas meine Schulter und ich zuckte zusammen. Verwirrt zog ich mir meine Kopfhörer aus den Ohren und drehte mich herum.

"Hey ...", hörte ich jemanden murmeln und sah aus dem Augenwinkel heraus, wie sich eine Person neben mich an die die äußere Kante des hölzernen Stegs stellte. Meine Augen wanderten zu der Person neben mir.

Die Hände des jungen Manns waren in den Taschen seines schwarzen Pullovers vergruben und seine Augen versteckten sich hinter einer dunklen Sonnenbrille. Unter der Kapuze seines eingeschneiten Pullovers schauten einzelne blonde Haarsträhnen her raus.

"Ich habe dich vor ein paar Wochen bei dem Ice-Hockey Spiel gesehen. Dein Freund hat echt gut gespielt.", lächelte der Junge schwach, während seine Augen auf dem Wasser lagen.

'Ex-Fake-Freund' korrigierte ich ihn gedanklich. Ich folgte seinem Blick und beobachtete wie kleine Schneeflocken vom Himmel fielen und ins Wasser eintauchten, wo sie sich wieder auflösten.

"Und ich habe dich einen Tag nach dem Spiel in der Eishalle gesehen. Du kannst viel besser Schlittschuh fahren als ich.", lachte ich leise.

"Der Junge hat dir gezeigt wie man Schlittschuh fährt oder?"

"War das so offensichtlich?"

Der blondhaarige zuckte mit den Schultern.

"Mein Bruder hatte mir früher immer alles beigebracht. Besonders das Schlittschuh fahren. In den Winterferien hat er einmal sein gesamtes Training ausgelassen, nur um mir das Schlittschuh fahren bei zu bringen.", lächelte ich traurig. "Er wollte mir sogar das Hockey spielen beibringen. Ich frage mich bis heute ob er das machte, weil er wollte das ich genauso fasziniert von Ice-Hockey wäre wie er, oder ob er damit einfach nur unsere Eltern damit Ärgern wollte." Mein Blick wanderte hinüber zu dem blondhaarigen jungen Mann. Er stand einfach nur regungslos da und hörte mir zu. "Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht einmal warum ich dir das alles erzähle. Du kennst Finn ja nicht einmal.", schniefte ich.

Ein breites Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Langsam drehte er sich zu mir herum. "Ice-Hockey wollte ich dir beibringen damit wenigstens du verstehst, warum ich diesen Sport so liebe. Auch wenn es vielleicht so aussah, ich wollte Mom und Dad nicht ärgern...", lachte er und zog sich langsam die Sonnenbrille von seinen Augen.

"Und um ehrlich zu sein, es hat mich echt verletzt, dass du deinen großen Bruder nicht wiedererkannt hast, June."

"Finn ...", flüsterte ich geschockt und schaute in die blauen Augen meines Bruders. Es dauerte einige Sekunden bis ich realisierte, dass mein Bruder wirklich vor mir stand.

Ein fettes Grinsen bildete sich auf Finn's Lippen.
"Hey Schwesterherz. Lange nicht mehr gesehen ..."

. . .

no one says
good-bye
unless they
want to
see you again.
by john green

by john green

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