s i x t y e i g h t.

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-Freitag, 2. März 2019-

In der Nacht musste ich mich noch zweimal übergeben, konnte dann aber ungefähr ab 2 Uhr morgens durchschlafen. Ich muss ehrlich sein, ich habe mich noch nie in meinem Leben so elendig gefühlt...

„Wir sind heute Abend gegen 20 Uhr wieder da. Kümmere dich gut um sie, ja?" kann ich von Karen hören, ehe Shawn ihr antwortet. „Natürlich." Ich spüre, wie er mir über den Arm streicht und höre dann, wie wenig später die Tür ins Schloss fällt, bevor ich langsam meine Augen öffne und ein paar Mal blinzeln muss, um scharf sehen zu können. „Hey Honey." kommt es leise von Shawn und ich hebe meinen Kopf leicht an, um ihm in die Augen schauen zu können. Dann seufze ich, während ich meinen Kopf wieder auf seine Schulter fallen lasse. „Ich hasse es, krank zu sein..." murmle ich mit kratziger Stimme. „Kann ich dir irgendetwas bringen?" fragt Shawn und ich überlege kurz, bevor ich ihn um ein Glas Wasser bitte. Er holt es mir und legt sich dann wieder zu mir, weshalb ich ihn anschaue, nachdem ich das Glas leergetrunken habe. Shawn lächelt mich leicht an und streicht mir dann eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er selbst hat eine Jogginghose und eine graue Nike-Jacke an, die er zugemacht hat und seine Haare sind komplett durch den Wind. „Ich habe dich wachgehalten, nicht?" frage ich leise und verziehe leicht das Gesicht, weshalb Shawn mir einen beruhigenden Blick schenkt. „Mach dir keine Vorwürfe, ich habe zwar nicht wirklich viel Schlaf abbekommen, aber ich konnte zumindest für dich da sein. Wie geht es dir denn eigentlich?" Ich zucke leicht mit den Schultern. „Momentan geht es von der Übelkeit her, aber mein Kopf pocht ganz schön und ich... keine Ahnung, ich kann das nicht mal richtig beschreiben." Gerade jetzt, wo mich auch noch diese Kopfschmerzen plagen, fällt es mir unglaublich schwer, die richtigen englischen Wörter zu finden und die dann auch in einen logischen Satz zu bauen. „Ruh dich aus und sag Bescheid, wenn du irgendetwas brauchst." Shawn zieht mich zu sich und nachdem ich meinen Kopf auf seine Brust gelegt habe, streicht er mir durch die Haare. „Kannst du etwas singen, Shawn?" frage ich dann irgendwann leise und spüre, wie er mir erst einen Kuss auf die Haare gibt, bevor er wirklich anfängt, zu singen. Ich fange an, leicht zu lächeln und schließe meine Augen, um kurz darauf wieder einzuschlafen.

Als ich das nächste Mal meine Augen öffne, liege ich nicht mehr auf der Couch, aber auch nicht in meinem Bett, weshalb ich mich verwirrt aufsetze, dann aber scharf die Luft einziehe, als mein Kopf wieder anfängt, zu pochen. Ich brauche eine Weile, bis ich verstehe, dass ich bei Shawn im Zimmer bin und in seinem Bett liege. Kurz darauf kommt er auch ins Zimmer und balanciert etwas auf einem Tablett. Als er merkt, wie ich ihn fragend mustere, stellt er das Tablett auf dem Nachttisch ab und setzt sich dann zu mir. „Aaliyah hat ein paar Freunde zu Besuch und ich habe ihnen das Wohnzimmer überlassen." Ich lächle leicht und gucke dann auf das Tablett, auf dem eine dampfende Tasse steht. „Tee. Den, den du am liebsten magst." Mein Grinsen wird breiter und auch wenn ich mich immer noch ziemlich mies fühle, bin ich froh, dass Shawn sich so um mich kümmert. „Ich liebe dich." flüstere ich und nun ist Shawn derjenige, der lächelt. „Ich liebe dich auch Emma." Er rückt zu mir und nimmt meine Hand, weshalb ich ihm in die Augen schaue. Aber als er sich mir nähert, lege ich einen Finger auf seine Lippen und schüttle den Kopf. „Ich bin krank, schon vergessen?" Shawn nimmt meinen Finger von seinen Lippen und lächelt liebevoll. „Weißt du, wie egal mir das ist?" Ich lache, halte ihn aber weiterhin von mir weg. „Mir aber nicht. In wenigen Tagen fängt deine Tour an, Shawn. Ich bin tot, wenn du jetzt noch krank wirst und rauskommt, dass du dich bei mir angesteckt hast. Nicht nur Andrew, sondern auch deine Fans würden mich umbringen." Vielleicht war ich etwas theatralisch, aber ich will nicht, dass er wirklich wegen mir krank wird. „Ich wüsste das schon zu verhindern. Außerdem würde ich eher sterben, wenn ich dich solange zu krank bist wirklich nicht küssen darf." Ich verdrehe die Augen und lache abermals. „Du wirst das schon überleben." Shawn schiebt seine Unterlippe hervor und bringt mich damit zum Lachen. Als mein Handy dann allerdings klingelt, beruhige ich mich und nehme den Anruf an, nachdem ich Liams Namen auf dem Bildschirm entdeckt habe. „Hey Liam." begrüße ich ihn, während Shawn anfängt, mit meinen Fingern zu spielen. „So krank hörst du dich ja gar nicht mehr an." kann ich dann von Liam hören, der leicht lacht und muss lächeln. „Es ist auch nur Übelkeit und Kopfschmerzen, also nichts Weltbewegendes. Ich überlebe das schon." Kurz ist es still. „Nur Übelkeit oder auch Erbrechen?" Fragend hebe ich eine Augenbraue, bevor ich antworte. „Ich musste mich auch übergeben, wieso?" Abermals ist es kurz still. „Kann ich kurz mal vorbeikommen?" Überrascht gucke ich Shawn an, der mich daraufhin fragend mustert. „Äh, ich denke schon." „Gut dann bis gleich." Er legt auf und lässt mich damit verwirrt zurück.

Knapp 20 Minuten später klingelt es an der Tür und auch wenn ich erst hingehen wollte, hat Shawn darauf bestanden, das für mich zu übernehmen. Kurz darauf kommen die beiden ins Zimmer, aber Liam macht einen ziemlich ernsten Eindruck. „Kann ich kurz mit ihr alleine reden?" fragt er an Shawn gerichtet, der zwar verwirrt schaut, dann aber zustimmt. Als er das Zimmer verlassen hat, setzt sich Liam zu mir und kramt in seinem Rucksack herum, bevor er mir etwas in die Hand drückt. Meine Augen weiten sich. „Ein Schwangerschaftstest?!" frage ich ihn dann aufgebracht, doch er nickt nur. „Meine Schwester hatte das selbe wie du, und am Ende war sie schwanger." „Du hast eine Schwester?!" frage ich verwirrt und Liam nickt, winkt dann aber ab. „Es geht mich zwar nichts an, aber habt ihr es schon getan?" Ich zögere. „Shawn ist verantwortungsbewusst." sage ich dann und schlucke. „Wenn du dir so sicher bist, musst du ja keine Angst vor dem Test haben. Tu mir bitte den Gefallen und mach ihn." Ich schaue ihn kurz an, bevor ich nicke. „Okay. Wenn du wieder zur Schule gehst, kannst du mir ja sagen, wie es lief." Mit diesen Worten umarmt Liam mich kurz, steht dann auf und verlässt das Zimmer wieder. Schnell stehe ich auf und gehe in mein Zimmer, um den Test dann zu verstecken. Gerade, als ich das Zimmer wieder verlasse, kommt Shawn die Treppe wieder hoch. „Was wollte er?" „Er... hat mir nur die Schulsachen gebracht." murmle ich und lehne mich an meinen Freund, während ich versuche, dieses Unbehagen in meinem Magen wegzubekommen.
Bitte lass es nicht so sein, wie Liam scheinbar vermutet...

ᴛᴏʀᴏɴᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ || sᴍWhere stories live. Discover now