t h i r t y e i g h t

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-Montag, 29. Oktober 2018-

Eilig packe ich meine Sachen zusammen und verabschiede mich flüchtig von Chloe, bevor ich geradezu aus dem Schulgebäude stürme. Und da ich nicht mehr warten wollte oder konnte, bis ich zuhause bin, krame ich mein Handy hervor und suche nach einem ganz bestimmten Kontakt. Als gewählt wird, bin ich fast hingeflogen, weil ich nicht auf den Weg geachtet habe, konnte mich aber gerade so noch abfangen. „Hallo?" meldet sich meine beste Freundin dann am anderen Ende der Leitung. „Hey Lynn." Lächelnd weiche ich einigen Personen aus, die anscheinend gerade ebenfalls ihren Weg nach Hause antreten. „Alles Liebe und Gute zum 17.!" Immer noch lächelnd ignoriere ich die Blicke der Leute, weil ich ja auf Deutsch rede. „Dankeschön Emma! Trotzdem wäre es cooler, wenn du hier wärst und mir das persönlich sagen könntest..." „Ich weiß Lynn. Du fehlst mir auch wahnsinnig... Pass auf, wenn ich wiederkomme, holen wir das nach und dann bekommst du eine extra lange Umarmung von mir, ja?" Lynn grummelt und stimmt schließlich zu. Ich weiß, dass sie eigentlich kein großer Fan von Umarmungen ist, aber das werde ich mir nicht nehmen lassen und das weiß auch sie. Ich unterhalte mich noch ein wenig mit ihr und als sie mir erzählt, dass Lia bei ihr war, muss ich schmunzeln. „Werde ich hier etwa ersetzt?" frage ich gespielt entsetzt, bevor ich anfange, zu lachen und auch Lynn lacht leicht. „Keine Sorge Emma." Ich gehe die Straße zum Haus entlang und sehe, wie Shawn gerade aus der Tür kommt. „Tut mir echt leid Lynn, aber ich muss auflegen. Ich bin zuhause." Shawn ist schon fast bei mir, da verabschiedet Lynn sich und legt auf. Gerade will ich etwas zu ihm sagen, doch er lässt das gar nicht zu und legt einfach seine Lippen auf meine. „Was ist los?" frage ich amüsiert, als er sich wieder löst und mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht streicht. „Du", beginnt er und lächelt leicht, „wirst mich übermorgen auf eine Party begleiten. Und da", wieder hält er inne und streicht nun leicht über meine Oberarme, „wirst du Camila kennenlernen." Ich ziehe eine Augenbraue nach oben und verschränke meine Arme in seinem Nacken. „Übermorgen? Shawn, du weißt, dass ich Schule habe?" „Dann bist du für den nächsten Tag entschuldigt." Er gibt mir einen weiteren Kuss und grinst, als ich etwas erwidern will. „Das wird dir nichts bringen Emma. Camila will dich endlich kennenlernen und sie lässt es mit Sicherheit nicht gelten, dass du am nächsten Tag zur Schule musst." Nun lache ich kurz und schüttle ungläubig den Kopf. „Na schön, aber nur, weil ich sie auch kennenlernen möchte." Dann nehme ich seine Hand und ziehe ihn hinter mir her wieder ins Haus, wo ich meine Schuhe ausziehe. Eine Jacke hatte ich nicht mit, weil es heute vergleichsweise warm war und ein Hoodie gereicht hat. Noch mit meinem Rucksack auf dem Rücken grinse ich Shawn an und springe dann geradezu die Treppe nach oben. Als ich bei Aaliyahs Zimmer ankomme, klopfe ich leicht an und gucke ins Zimmer, als Aaliyah mich hereinbittet. „Hey Emma!" sagt sie überrascht, aber freudig und ich lächle sie an. „Wie geht's dir?" frage ich und schließe die Tür hinter mir. „Gut, wirklich. Jacob lässt mich in Ruhe und ich habe auch noch keine Morddrohungen an dich gehört." Ich schmunzle. „Wo ist mein Bruderherz? Er wollte dir irgendwas sagen, aber..." „Hat er schon, alles in Ordnung." unterbreche ich sie allerdings schnell und fahre mir durch die Haare.
Als es eine Weile still ist, beschließe ich, in mein Zimmer zu gehen und mit den Hausaufgaben anzufangen. In Deutschland müssten wir jetzt eigentlich ein Praktikum absolvieren, aber da ich ja jetzt in Kanada bin, bin ich davon entbunden, auch wenn ich das eigentlich sogar ziemlich schade finde. Wenn ich jetzt aber gerade so an meine Zukunft denke, fällt mir wieder ein, dass ich ja mal nach einem Job suchen wollte, um wenigstens ein bisschen Geld bei mir zu haben, da ich ja fast alles für Shawns Geschenk ausgegeben habe. Aus diesem Grund schnappe ich mir mein Handy, lege mich auf das Bett und suche im Internet nach Aushilfsjobs in einem Café in der Nähe oder so. Gerade habe ich ein relativ vielversprechendes Angebot gefunden, da klopft jemand an der Zimmertür. „Herein?" sage ich einfach nur und lese weiter. Allerdings gucke ich doch hoch, als die Person den Raum betritt und muss lächeln, als ich meinen Freund erkenne. Schnell schalte ich mein Handy aus und stehe auf, um zu ihm zu gehen. Er lächelt mich an und legt seine Hände auf meine Taille, als ich meine Arme in seinem Nacken verschränke. „Lass mich raten, wir sollen zum Essen kommen?" „Nein, ich wollte einfach nur Zeit mit meiner Freundin verbringen." Shawn flüstert nur und mustert mein Gesicht, als versuche er, sich jedes Detail ganz genau einzuprägen. Um ihn ein wenig zu ärgern, beiße ich auf meine Unterlippe und gucke ihm dann in die Augen, wobei sein Blick nun immer wieder zwischen meinen Augen und Lippen hin und her huscht. Ich verziehe meine Lippen zu einem breiten Grinsen, bevor ich mich auf Zehenspitzen stelle und ihn küsse. Ursprünglich wollte ich ihm nur einen kurzen Kuss geben, aber da er wohl andere Pläne hat, legt er eine Hand an meinen Hinterkopf und verhindert so, dass ich mich wieder lösen kann. Automatisch lächle ich in den Kuss, weshalb auch Shawn sich ein Schmunzeln nicht verkneifen kann.
Vorsichtig drückt er mich zurück zum Bett, bis ich die Bettkante an meinen Kniekehlen spüre und auf die weiche Matratze falle. Leise lachend beugt Shawn sich über mich und schaut mich liebevoll an, weshalb mein Herz einen dreifachen Salto hinlegt. Ohne lange zu zögern ziehe ich ihn an seinem Shirt wieder zu mir herunter und küsse ihn erneut, was er sofort erwidert.
Keine Ahnung, wie lange wir da lagen und uns geküsst haben, aber irgendwann beschließe ich, den nächsten Schritt zu machen und spiele erst mit dem Saum seines Shirts, bevor ich es ihm dann ausziehe. Kurz darauf folgt auch mein Hoodie und auch wenn wir schon miteinander geschlafen haben, bin ich immer noch unglaublich nervös. Shawn allerdings nimmt mir diese Nervosität wieder, indem er mir einen federleichten Kuss auf die Lippen haucht und dann vorsichtig anfängt, weitere Küsse auf meinem Hals und meiner Halsbeuge zu verteilen.

ᴛᴏʀᴏɴᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ || sᴍWhere stories live. Discover now