ᴛᴏʀᴏɴᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ || sᴍ

f o u r t y n i n e.

-Samstag, 22. Dezember 2018-

Müde öffne ich meine Augen und drehe meinen Kopf, um dann Shawn zu erblicken, der immer noch zu schlafen scheint. Kurz betrachte ich ihn lächelnd, bevor ich leise aufstehe und mir eine kurze Jogginghose und ein Top anziehe. Da ich mir das Haus gestern nicht mehr wirklich angeschaut habe, hole ich das jetzt nach und bleibe schließlich auf der Terrasse stehen, dank der man einen fantastischen Ausblick auf die gerade aufgegangene Sonne über dem Meer hat. „Guten Morgen Emma!" begrüßt mich einer der Jungs, die hier ebenfalls wohnen und ich gucke ihn überrascht an. „Oh, tut mir leid, ich bin Mike, Shawns Drummer." „Cool, dich kennenzulernen." sage ich und gehe wieder ins Haus, da es draußen noch nicht ganz so warm ist.

Mike ist eine coole Person und er bringt einen leicht zum Lachen. „Das glaube ich dir nicht!" bringe ich lachend hervor und halte mir den Bauch, als Mike mir ein Video von einem von Shawns letzten Auftritten zeigt. Shawn scheint sich in der Höhe der Bühne verschätzt zu haben und fliegt hin, aber das Beste meiner Meinung nach ist sein Versuch, das Ganze einfach zu überspielen und erneut muss ich lachen. „Die Memes, die kommen werden, sind bestimmt mindestens genauso unterhaltsam." sage ich dann noch und trinke etwas, weil mein Hals schon ganz trocken ist. „Na was geht denn hier ab?" Andrew kommt ebenfalls mit einem Grinsen in die Küche, in die wir uns mittlerweile gesetzt haben, bevor er sich uns gegenüber hinsetzt. „Ich habe nur gerade von Shawns Sturz erfahren. So fies sich das auch anhören mag, ich finde, es sieht einfach zu witzig aus!" Auch Andrew kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, bevor er wieder ernster wird. „Schläft er eigentlich immer noch?" Ich zucke mit den Schultern. Kaum zu fassen, dass ich tatsächlich mit jemandem zusammen bin, der noch länger schläft als ich... „Soll ich ihn wecken?" „Das wäre toll, weil wir heute noch einmal ins Studio müssen und je eher wir damit anfangen, desto eher sind wir fertig." Ich nicke und stehe auf, um zurück zu Shawns Zimmer zu gehen. Shawn liegt immer noch schlafend im Bett und sieht viel zu süß aus, sodass ich ihn eigentlich nicht wecken will. Schweren Herzens lege ich mich neben ihn und gebe ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. Erst reagiert Shawn da nicht drauf, bevor er dann doch langsam seine Augen öffnet und die Nase kräuselt. Ich lache leise und streiche ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Guten Morgen Honey..." flüstert Shawn und dreht sich, sodass er mich nun richtig anschauen kann. „Andrew meinte, dass ihr noch ins Studio müsst. Keine Ahnung warum." Leise stöhnend lässt Shawn seinen Kopf wieder ins Kissen fallen, bevor er sich doch aufrappelt und etwas anzieht. Auch ich stehe wieder auf und lächle ihn an, weshalb er mich an der Hüfte zu sich zieht. Verträumt streicht er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er seine Stirn gegen meine lehnt. „Ich habe dich vermisst." murmelt er dann, weshalb ich meine Arme in seinem Nacken verschränke und den Abstand zwischen uns vernichte.
„Shawn!" ruft Andrew da von unten und er scheint schon ein wenig genervt, weshalb Shawn sich wieder von mir löst. „Ich glaube, ich sollte besser gehen. Nicht, dass Andrews Brille vor Wut noch beschlägt." Überrascht lache ich auf und löse mich dann von Shawn, der daraufhin schnell im Bad verschwindet. Ich gehe wieder in die Küche und sehe Andrew, der ungeduldig mit dem Finger auf die Theke tippt. „Vielleicht war es doch keine gute Idee, dich herzuholen. Zwar ist er jetzt wieder glücklicher, aber er ist auch abgelenkter." Ich schmunzle leicht. „Tja, im Nachhinein ist man immer schlauer." Andrew will wohl noch etwas erwidern, aber als er zu einer Antwort ansetzen will, schließt er seinen Mund einfach wieder. Triumphierend wackle ich mit meinen Augenbrauen. „Gewonnen." sage ich leise lachend, als Shawn dann auch zu uns stößt. „Na endlich." Andrew richtet seine Brille und wendet sich mir zu. „Wäre es sehr schlimm, wenn wir dich für einige Zeit alleine lassen?" Ich lege gespielt entrüstet eine Hand auf meine Brust. „Ich würde sterben, das könnt ihr mir wirklich nicht antun!" Hinter mir kann ich Shawn lachen hören und stemme die Hände in die Hüfte. „Hallo du bist mein Freund! Eigentlich sollte es dir wichtig sein, dass ich überlebe!" Shawn schmunzelt und kommt auf mich zu, um seine Hände auf meine Hüfte zu legen. „Das ist mir unglaublich wichtig. Aber du bist stark und ich glaube fest daran, dass du das schaffen kannst." Er guckt mir tief in die Augen, bevor ich loslachen muss und meinen Kopf schüttle. „Gewonnen!" Nun wackelt Shawn mit seinen Augenbrauen und ich muss noch lauter lachen.
Da erst fällt mir Andrew auf, der das Ganze schmunzelnd, aber irgendwie auch genervt beobachtet, weshalb ich mich wieder zu meinem Freund drehe. „Also gut, ich schaffe das. Und jetzt geh und lebe deinen Traum." sage ich so poetisch ich kann und lächle, bevor Shawn mir einen kurzen Kuss gibt. „Das tue ich doch schon." flüstert er noch und deutet Andrew dann an, dass es losgeht. „Wehe dir du überlebst das nicht. Ich will nicht für einen am Boden zerstörten Shawn Mendes verantwortlich sein!" Er hebt mahnend seinen Zeigefinger und lächelt kurz, bevor sie mich allein lassen. Ungläubig lache ich auf und hole dann mein Handy hervor. Glücklicherweise nehmen Lynn und Lia den Skypeanruf an und gucken mich fragend an, wahrscheinlich weil ihnen der Hintergrund nicht bekannt vorkommt. „Leute, das werden die schrägsten gelben Weihnachten überhaupt." meine ich schief grinsend, weshalb die beiden noch verwirrtere Gesichter machen. „Gelbe Weihnachten?" fragt Lia schließlich nach und ich nicke. „Glaubt es oder nicht, aber ich bin in Miami." Lynns Kinnlade klappt herunter und ich drehe mich so, dass bei mir im Hintergrund das Meer durch die Panoramafenster zu sehen ist. „Weihnachten am Strand, kann man mal machen!" Lia lacht, während Lynn das wohl immer noch nicht wirklich realisiert hat. „Ja, ich hätte mir das auch nie gedacht, aber gut. Ich bin gespannt, wie es wird." „Kommst du eigentlich in deinen Ferien wieder nach Deutschland?" Zerknirscht schüttle ich den Kopf und fahre mir durch die Haare. „Bis nächstes Jahr bin ich mit Shawn unterwegs, der ja gerade auf Festivaltour ist und wenn ich das richtig gesehen habe, hat er keinen Auftritt in Deutschland..."