f i f t y e i g h t.

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-Dienstag, 1. Januar 2019-

Nachdem alle miteinander die letzten Sekunden bis zum Jahreswechsel heruntergezählt haben, wird ein riesiges Feuerwerk abgefeuert und schon jetzt bin ich überwältigt von den ganzen Emotionen. Ich spüre, wie Shawn einen Arm um mich legt und mich etwas näher an sich drückt. Mit seiner freien Hand macht er eine Handbewegung, mit der er das Publikum langsam beruhigt. Als es mehr oder weniger komplett ruhig ist, lässt er mich los und nimmt seine Gitarre zur Hand. Er spielt eine kurze Melodie an, bevor er mir fest in die Augen schaut und anfängt, zu singen. Schon nach den ersten drei Wörtern steigt das gesamte Publikum mit ein und ich merke, wie sich Tränen in meinen Augen bilden, weil sie allesamt ein Geburtstagslied für mich singen. Vollkommen überwältigt höre ich dem riesigen Chor zu, bevor Shawn aufhört und meine Hände in seine nimmt, während die anderen im Hintergrund weitersingen. Allerdings neigt sich das Lied schon bald dem Ende zu und als die letzten Töne verklungen sind, wird es erstaunlich leise. Shawns Lächeln wird breiter. „Ich liebe dich." sagt er dann und das löst bei seinen Fans eine so gewaltige Reaktion aus, dass ich zusammenzucke. Kurz scheint er noch zu überlegen, bevor er mich vorsichtig näher zu sich zieht und endlich seine Lippen auf meine legt. Zu den eh schon vorhandenen Emotionen und Hormonen in meinem Körper kommen nun also auch noch Glücksgefühle und so löse ich meine Hände aus seinen, um meine Arme in seinem Nacken verschränken zu können. Nach einiger Zeit lösen wir uns wieder und ich lehne mich einfach an ihn, um ihn dann fest zu umarmen. „Ich liebe dich auch." murmle ich, sodass er es gut hören konnte und als sein Griff um mich sich leicht verstärkt, weiß ich, dass er mich verstanden hat. Sein Herz rast, was aber auch an den Anstrengungen des Konzertes liegen könnte, und er atmet ziemlich schwer. Er ist leicht verschwitzt, was mich aber momentan nicht wirklich interessiert.

„Du bist der Beste, einfach nur unglaublich!" bringe ich immer noch völlig überwältigt hervor, als wir in seiner Umkleide sitzen und er, frisch geduscht, einen Arm um mich legt. „Darf ich daraus schließen, dass es dir gefallen hat?" Ich lache kurz und lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab, bevor ich anfange, kleine Muster auf seinen Bauch zu zeichnen. „Anfangs war mir ein bisschen unwohl bei der Sache, aber insgesamt war es einfach nur überwältigend..." Shawn lacht leicht, weshalb seine Brust vibriert und mich damit ebenfalls zum Lachen bringt. Als ich dann zu ihm hochschaue, liegt das wundervolle Lächeln auf seinen Lippen und sofort fühle ich mich geborgen.
„Das war der absolute Wahnsinn, Shawn!" platzt da allerdings jemand in den Raum und bringt mich dazu, zusammenzuzucken. „Oh, ähm... sorry, ich wollte nicht stören." Shawn lacht erneut auf, bevor er sich aufsetzt und einen Arm um meine Hüfte schlingt. „Schon in Ordnung Mike, du hast nicht gestört." Mike wirft mir mit leicht geröteten Wangen einen Blick zu und ich winke ab. Wir stehen auf und Shawn nimmt meine Hand. „Komm mit, ich habe noch eine Überraschung für dich." Fragend hebe ich eine Augenbraue und lasse mich von ihm hinter sich herziehen. Wir laufen quer durch das Gebäude, bevor Shawn vor einer Tür stehenbleibt. „Warte hier kurz." Er verschwindet gemeinsam mit Mike im besagten Raum und lässt mich hier alleine. Etwas verloren schaue ich mich um und drehe meinen Kopf in alle möglichen Richtungen, aber da der Flur hier sehr eintönig aussieht und ohne große Dekorationen ausgestattet wurde, wird mir recht schnell ziemlich langweilig. Gerade, als ich an der Tür klopfen wollte, wird die Tür geöffnet und Shawn kommt mit einem Grinsen auf den Lippen wieder heraus. Verwirrt und auch ein wenig misstrauisch schaue ich ihn an, bevor er sich hinter mich stellt. „Vertraust du mir?" flüstert er mir ins Ohr und verwirrt mich damit nur noch mehr. „Natürlich, wieso fragst du?" Ohne mir zu antworten legt er seine Hände auf meine Augen, sodass ich nichts mehr sehen kann. „Lass dich einfach führen." flüstert er und drückt mich ein Stück nach vorne, weshalb ich einige Schritte mache. Die Tür wird geöffnet und ich betrete den Raum, wo mir sofort die Stille auffällt. „Shawn?" frage ich misstrauisch, als er mich schon zum Stehen bringt.

„Überraschung!" schreien bestimmt 10 Personen, als Shawn seine Hände endlich von meinen Augen nimmt. Erschrocken zucke ich zusammen und meine Augen werden größer, als ich erkenne, wer alles hier ist: Neben Andrew, Shawns kompletter Band und sogar seiner Familie sind auch meine Eltern, mein Bruder und, was mit das Beste ist, auch Lynn, Lia und Liam. Gerade bei ihm freue ich mich, weil ich nicht erwartet hätte, dass er überhaupt an meinen Geburtstag denkt, wo er doch so mit Chloes Tod zu kämpfen hat.
Und da ich ihn mit am besten nachvollziehen kann, laufe ich einfach zu ihm und umarme ihn fest. „Du bist hier..." murmle ich in seine Schulter und höre ihn leise lachen. „Natürlich bin ich das, ich kann meine beste Freundin doch nicht an ihrem Geburtstag sitzenlassen!" Ich löse mich wieder von ihm und lächle ihn an, bevor ich Lynn und Lia in den Arm nehme. „Alles Gute zum Geburtstag, Emma!" rufen sie im Chor und so müssen wir drei lachen. Alle anderen gratulieren mir ebenfalls, bevor ich zurück zu meinem Freund gehen kann. „Hast du das alles organisiert?" frage ich ihn dann gerade heraus, weshalb er grinsen muss. „Wie konntest du sie alle erreichen?" Sein Grinsen wird breiter. „Liam war nicht allzu schwer, immerhin weiß ich, dass er auf deine Schule geht. Und mit Aaliyahs Hilfe war er schnell gefunden. Deine besten Freundinnen und auch deine Familie weiß schon Bescheid, seit wir in Deutschland waren, um sie zu besuchen." „Shawn, das ist über 4 Monate her!" Immer noch klebt das Grinsen auf seinen Lippen und er zieht mich wortlos an der Hüfte zu sich, um mir dann eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. „Sag mir bitte nicht, dass du die Flugtickets alle selbst bezahlt hast..." „Gut, dann sage ich es halt nicht." Ich verdrehe kopfschüttelnd die Augen. „Du bist einfach unglaublich, Mendes." murmle ich dann. Shawn zuckt nur unschuldig mit den Schultern, bevor er sich zu mir beugt und mich küsst. Nach kurzer Zeit lege ich eine Hand auf seine Wange, während die andere auf seinem Oberarm ruht und höre nur aus dem Hintergrund, dass die anderen über uns reden, was mir aber im Moment komplett egal ist. Ich bin einfach nur glücklich.

——
Es tut mir so verdammt leid, dass fast einen Monat nichts mehr kam, aber ich hatte ganz offen gesagt die schlimmste Blockade in meinem Leben. Ich wusste nicht, wie ich weiterschreiben sollte und habe es dann immer wieder beiseite geschoben. Ich hoffe, ihr lebt noch hehe ;D

ᴛᴏʀᴏɴᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ || sᴍKde žijí příběhy. Začni objevovat