f i f t y t h r e e.

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-Donnerstag, 28. Dezember 2018-

Immer noch fühle ich mich nicht richtig wohl, aber da mir so langsam bewusst wird, dass ich die Situation nicht ändern kann, bessere ich mich. „Wie geht's dir, Emma?" Shawn liegt neben mir und stützt sich auf seinen Ellenbogen, weshalb ich ihn leicht anlächle. „Es wird besser..." murmle ich dann, was Shawn ebenfalls ein leichtes Lächeln entlockt, wenn auch ein eher besorgtes. „Kann ich dich vielleicht dazu überreden, heute mit uns eine Bootstour auf dem Meer zu machen?" Kurz mustere ich meinen Freund nur, bevor ich anfange, zu nicken. „Da musst du mich gar nicht zu überreden, es ist wahrscheinlich sogar besser, wenn ich abgelenkt werde." Shawn steht auf und hält mir seine Hand hin, die ich nach kurzem Zögern auch nehme und mich von ihm hochziehen lasse. Kurz hält er mich nahe bei sich, bevor er mich um die eigene Achse dreht und dann auffordert, mir etwas Richtiges anzuziehen. Also krame ich Unterwäsche, ein schwarzes Sweatshirt und eine Jeans hervor und ziehe alles an. Dann gehe ich ins Bad, mache mich dort fertig und bürste noch schnell meine Haare, bevor ich nach unten zu den anderen gehe. „Hey Emma!" begrüßt Mike mich und scheint echt überrascht, dass ich mitkommen möchte. Ich lächle ganz leicht und ziehe mir meine Chucks an. „Können wir los?" frage ich dann leise und gucke die Jungs unsicher an. Andrew, Mike und die anderen gehen an mir vorbei, während Shawn seinen Arm um mich legt. „Das wird toll, vertrau mir." flüstert er mir zu und lächelt mich aufmunternd an. „Und was, wenn uns irgendwer sieht? Also... naja, du weißt schon." Gemeinsam mit ihm gehe ich nach draußen und zum Wagen, wo die anderen bereits auf uns warten. „Ich bin bei dir. Wenn dir das wirklich zu viel wird, kannst du einfach Bescheid sagen. Ich möchte nicht, dass du dich noch schlechter fühlst als so schon." Wie habe ich ihn bitte verdient?

Nicht viel später halten wir an einem Anleger und laufen den Steg entlang, direkt auf ein niedliches Boot zu. In der Nähe steht ein Mann Mitte 30, der uns erfreut begrüßt, als wir bei ihm ankommen. „Seid ihr vollständig?" fragt er motiviert und bringt mich zu einem leichten Lächeln. Andrew nickt und so deutet der Mann uns an, dass wir in das Boot klettern können. Shawn hält mir seine Hand hin und hilft mir, unfallfrei einzusteigen, wofür ich mich auch bedanke. Als wir uns hinsetzen, sorgt Shawn dafür, dass wir nebeneinander sitzen. Schon kurz darauf legen wir ab und fahren raus aufs Meer. Ich lehne mich an Shawn an, der daraufhin einen Arm um mich legt und mir einen Kuss auf die Haare gibt. „Alles okay?" fragt er leise und da es mir gerade tatsächlich ganz gut geht, nicke ich und lächle ihn ehrlich an. Dann wende ich meinen Blick wieder ab und betrachte die Wellen, die durch das Boot verstärkt werden. Mein Blick schweift weiter über den Horizont und dann zum Strand. Eine Weile ist es ruhig und ich habe meinen Kopf auf Shawns Schulter abgelegt, bevor Andrew sich räuspert und seine Brille gerade rückt. „Emma?" fragt er dann und ich hebe meinen Kopf von Shawns Schulter, um ihn fragend anschauen zu können. „Wie geht's dir denn momentan so?" Ich schlucke und fahre mir dann durch die Haare, die durch den Fahrtwind sowieso schon komplett durch den Wind sind. „Besser. Ich vermisse sie zwar und kann das immer noch nicht so richtig realisieren, aber so langsam geht's wieder bergauf." Andrew nickt und ich räuspere mich leise. „Ich fühle mich zwar immer noch etwas schlecht, weil ich nicht in Pickering bei Liam bin und ihn trösten kann... oder allgemein nicht da war, als es passiert ist." Shawn guckt mich fragend an und ich seufze. „Chloe war seine Freundin und die beiden waren wirklich glücklich zusammen, dementsprechend kann ich mir jetzt nicht mal vorstellen, wie er sich fühlen muss..." Nun nickt Shawn und drückt mich ein wenig fester an sich, um mir dann über den Arm zu streichen.

Nach der Bootstour haben wir uns noch dazu entschlossen, im Restaurant in der Nähe des Anlegers etwas zu essen, aber da immer nur 4 Personen an einem Tisch sitzen können, sitzen nun Andrew, Mike, Shawn und ich an einem, während die anderen am Tisch neben uns Platz genommen haben. Es wurden nur die Tische im Umkreis von uns geräumt und so können einige Besucher immer noch in der Nähe von uns sitzen und einige machen auch fleißig Fotos. Ich habe mir einen Burger mit Pommes bestellt, da ich nicht so der Fischfan bin, und dazu eine Cola. Als das Essen kommt, mache ich mich erst an die Pommes, während ich immer wieder einen Bissen vom Burger nehme. Shawn neben mir und Mike und Andrew scheinen ihr Essen sichtlich zu genießen, denn sie sind ein wenig schneller fertig als ich. Als ich dann nur noch einige Pommes übrighabe, fangen die drei so langsam wieder an, sich zu unterhalten. Irgendwann greift Shawn nach meiner Hand und verschränkt sie mit seiner, weshalb ich automatisch lächeln muss. Als ich dann auch aufgegessen habe, wird bezahlt und wir machen uns so langsam wieder auf den Weg zurück zum Haus. „Morgen fliegen wir weiter nach New York." „Cool, ich wollte schon immer mal dahin." grinse ich und vergesse für einen Moment wirklich, dass eigentlich Trauer schieben angesagter wäre.

Wir liegen gemeinsam in der Hängematte, die zwischen zwei Bäumen im Garten aufgehängt wurde und schaukeln leicht hin und her. „Ich liebe dich, Honey." murmelt Shawn dann und spielt mit einer Haarsträhne von mir. „Ich dich auch, Shawn..." flüstere ich zurück und hebe meinen Kopf, der vorher auf seiner Brust geruht hat, um ihm erst in die Augen zu schauen und ihn dann zu küssen. Leicht lächelnd erwidert Shawn den Kuss und streicht über meine Seite, da sein Arm um meine Hüfte geschlungen  war. Als ich mich wieder von ihm löse, sehe ich das Funkeln in seinen Augen, das ich so liebe und so schaue ich ihn einfach weiterhin an. Shawns Lächeln wird breiter, bevor er anfängt, mich zu kitzeln und wir schlussendlich auf dem Boden landen, weil die Hängematte nicht unbedingt stabil ist. Kurz gucken wir uns an, bevor wir beide in Gelächter ausbrechen.

ᴛᴏʀᴏɴᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ || sᴍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt