ᴛᴏʀᴏɴᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ || sᴍ

t h i r t y s e v e n.

-Freitag, 12. Oktober 2018-

Als wir die Fahrräder wieder in der Garage parken, fragt Aaliyah, wie es meiner Wange geht. „Halb so wild, ich habe ihm glaube ich mehr wehgetan." Aaliyah lächelt leicht und nickt. „Shawn wird das aber auffallen. Deine Wange ist auch echt noch ziemlich rot..." Ich seufze leicht und lege meine Hände auf ihre Schultern. „Wie geht es dir denn?" frage ich sie ganz ernst. „Es geht schon. Klar tat es weh, aber es war mal etwas anderes, mitanzusehen, wie er etwas abbekommt. Machst du eigentlich Kampfsport oder so etwas ähnliches?" Ich schüttle schmunzelnd den Kopf. „Mein Sportlehrer in Deutschland hat gesagt, ich bin ein Naturtalent." Aaliyah lacht leicht und umarmt mich dann fest. „Danke Emma." flüstert sie, bevor sie sich wieder löst. „Niemand tut Leuten weh, die mir wichtig sind, ohne dann entsprechend bestraft zu werden." sage ich noch, bevor wir reingehen. Gerade haben wir die Schuhe und Jacken wieder ausgezogen, da kommt jemand die Treppe runtergelaufen. „Geh nach oben, ich komme gleich noch einmal vorbei." sage ich leise zu Aaliyah und sie nickt. Dann erst drehe ich mich zu Shawn und er ist näher, als erwartet. Als er meine Wange sieht, weiten sich seine Augen und er legt vorsichtig seine Hand darauf. Es pocht zwar immer noch ein wenig, aber da es wirklich nicht mehr schlimm im Gegensatz zur Entstehungszeit, bewege ich mich nicht. „Hat... hat dich jemand geschlagen?" fragt er leise und ungläubig nach. Ich atme tief durch und nicke dann leicht, bevor ich seine Hand von meiner Wange nehme. „Keine Sorge, ich habe zurückgeschlagen. Er sollte jetzt erstmal zumindest bis morgen Bauchschmerzen haben." Überrascht guckt er mich an, weshalb ich leise lachen muss. „Wir hatten in Deutschland einen kurzen Selbstverteidigungskurs in Sport und ich habe auch ein wenig Kraft." „Du überraschst mich immer wieder Emma." murmelt Shawn und zieht mich zu sich, um mich dann zu küssen. Kurz erwidere ich den Kuss und löse mich dann wieder von ihm. „Ich gehe noch zu Aaliyah, das braucht sie jetzt glaube ich." Fragend guckt Shawn mich an, doch ich schüttle den Kopf. „Wenn, muss sie dir das selbst sagen." Dann gebe ich ihm noch einen kurzen Kuss, bevor ich nach oben gehe und an Aaliyahs Zimmertür anklopfe. "Kann ich reinkommen?" frage ich vorsichtig und Aaliyah nickt, weshalb ich mich neben sie in einen der Sitzsäcke fallen lasse. „Wollen wir vielleicht einen Film oder so gucken?" Sie nickt freudig und kramt den ersten Teil von Harry Potter heraus. Ich lache und nicke, weshalb sie die Disc einlegt. „Du bist also auch so ein riesen Fan davon?" Aaliyah lacht ebenfalls kurz und zuckt dann mit den Schultern. „Tja, liegt wohl in der Familie." meint sie und startet den Film.

Wir haben es bis zum vierten Teil geschafft, aber als Aaliyah dann zunehmend müder wurde, haben wir beschlossen, dass irgendwann später fortzusetzen. Aaliyah ist dann auch schlafen gegangen, während ich mich mit einer Decke nach draußen gesetzt habe. Da ich immer noch Shawns Hoodie trage, kuschle ich mich in diesen und schließe meine Augen. Als jemand plötzlich meine Beine hochhebt und sie kurz darauf wieder auf dem Schoß der Person ablegt, öffne ich meine Augen wieder und erblicke Shawn, der mich leicht anlächelt. „Wie geht es ihr?" „An sich ganz gut, den Umständen entsprechend halt." Er nickt leicht und streicht über mein Knie, bevor er mich wieder anschaut. „Was ist passiert?" fragt er dann erneut und ich seufze. „Sie hatte Probleme mit jemandem und ich wollte diesen zur Rede stellen. Er hat sich ein wenig sehr stur angestellt und hat mir halt schlussendlich eine verpasst. Ich habe daraufhin zurückgeschlagen und er hat sich endlich bei Aaliyah entschuldigt. Ich will dir nicht sagen, was die Probleme sind, weil sie mir das anvertraut hat und wenn, dann soll sie dir das selbst sagen." Shawn nickt verständnisvoll und nach kurzer Zeit rücke ich näher an ihn, um meinen Kopf auf seine Schulter zu legen. Daraufhin legt er einen Arm um mich und gibt mir einen Kuss auf den Ansatz. „Du bist unglaublich." murmelt er und spielt mit einer meiner Haarsträhnen, weshalb ich den Kopf wieder anhebe. „Falls du das meinst, weil ich Aaliyah geholfen habe, dann war das selbstverständlich." Shawn lächelt und schüttelt leicht den Kopf. „Nein, einfach deine ganze Persönlichkeit ist unglaublich. Du als Person bist unglaublich." Nun fange ich an, zu grinsen. „Und du bist unglaublich kitschig, Mendes." antworte ich, weshalb Shawn nun lacht. „Aber dafür ehrlich." „Das stimmt." Ich kuschle mich wieder an ihn und greife nach seiner Hand, um sie mit meiner zu verschränken. Bestimmt 20 Minuten saßen wir zusammen draußen, bevor Cameron sich dann wieder meldet. „Ich störe eure Zweisamkeit nur wirklich ungern, aber mir ist langweilig." Ich schmunzle und ignoriere den 24-Jährigen, was Shawn mir gleichtut. „Ach kommt schon Leute, ich bin doch Sonntag wieder weg und ihr habt euch noch länger!" Seufzend drehe ich meinen Kopf und gucke Cam an, der daraufhin seine Hände zu einer bittenden Geste faltet. Ich lache leise und stehe dann doch auf, weshalb Shawn mich fragend anschaut. „Er hat ja Recht. Außerdem hast du ihn eingeladen!" „Aber..." Ich schüttle schmunzelnd den Kopf und ziehe meinen Freund auf die Beine, um ihn dann zu Cam zu schieben. „Du wirst es schon überleben, Cameron ist nicht so schlimm. Glaube ich jetzt einfach mal." Cameron guckt mich empört an, weshalb ich lache, Shawn noch einen kurzen Kuss gebe und beiden dann eine gute Nacht wünsche. Schnell gehe ich wieder rein und nach oben, damit sie mir nicht hinterher kommen und mache mich fertig fürs Bett. Ehe ich mich aber schlafen lege, hole ich noch einmal mein Handy hervor und gucke auf Instagram oder Snapchat, was in den letzten Tagen so passiert ist. Die Flammen, die ich mit einigen Leuten gesammelt habe, habe ich leider alle wieder verloren, weil der Zeitunterschied von hier zu Deutschland einfach zu groß ist und es so nicht hingehauen hat, innerhalb von 24 Stunden einen Snap an alle zu schicken.
Seufzend lege ich mein Handy wieder beiseite und kuschle mich in die Decke, um kurz darauf auch schon einzuschlafen.