t h i r t y t h r e e.

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-Sonntag, 2. September 2018-

Blinzelnd öffne ich die Augen und gucke direkt in die von Shawn, der mich daraufhin anlächelt. „Du hast mich wieder beim Schlafen beobachtet, stimmt's?" grummle ich leise und vergrabe mein Gesicht im Kopfkissen. „Die 5 Minuten, die ich schon wach bin, ja." kommt es von Shawn, weshalb ich den Kopf wieder leicht anhebe und ihn mustere. Eine Haarsträhne hängt ihm ins Gesicht, weshalb ich kurzerhand einfach meine Hand hebe und sie ihm wegstreiche. „Hast du Hunger?" fragt er, nachdem wir einige Zeit einfach gemeinsam dagelegen und gekuschelt haben und ich nicke, weil ich so langsam wirklich ein Hungergefühl spüre. Also steht Shawn auf und bestellt scheinbar etwas vom Zimmerdienst, während ich mir etwas anderes als meine Schlafsachen anziehe und den Fernseher anmache, der hier im Zimmer an der Wand hängt. Beinahe sofort springt mir Hailey fast ins Gesicht und ich wollte aus Reflex schon wieder abschalten, als ich das gesamte Bild betrachte und dann den Titel der Meldung lese. „Shawn? Wusstest du, dass Hailey wahrscheinlich wieder mit Justin zusammen ist?" Ich höre dumpfe Schritte und spüre, wie Shawn dann seine Arme von hinten um meine Taille schlingt. „Warum sollte mich das interessieren?" Ich lächle und lehne mich an ihn, weshalb mir der Geruch seines Aftershaves in die Nase steigt. „Kann ich dich etwas fragen?" fragt Shawn leise und streicht mir vorsichtig mit dem Daumen über den Bauch. „Was ist mit deinem Vater?" Sofort spanne ich mich ein wenig an und räuspere mich, bevor ich mich von Shawn löse. Allerdings greift er sofort nach meinen Händen und dreht mich zu sich, um mir dann in die Augen zu gucken. „Du musst es mir nicht erzählen. Aber du sollst wissen, dass ich dir immer zuhöre und dass ich dir helfe, so gut ich kann." Ich schlucke und nicke dann leicht. „Ist nur vielleicht nicht unbedingt das beste Thema..." murmle ich dann und merke jetzt schon, wie meine Augen glasiger werden. „Du hast damit auch zu kämpfen, Shawn. Vielleicht war es keine so gute Idee... das alles hier." Shawns Augen weiten sich, bevor er anfängt, mit dem Kopf zu schütteln. „Emma, bitte denk so etwas nicht! Seit ich dich habe, geht es mir gut; ich bin glücklich!" Ich schlucke und lasse seine Hände los. „Das hat mein Vater auch immer gesagt, bis es eines Montags dann kam und er verschwunden war." Ein wenig hilflos guckt Shawn mich an und schluckt, bevor er sich die Haare rauft. „Du musst mir glauben, Emma. Bitte..." Seine Stimme wird immer leiser und ich spanne meinen Kiefer an, bevor ich die Augen schließe und merke, wie die ersten Tränen anfangen, zu fließen. Shawn sieht das sofort und streicht sie mit seinem Daumen weg, bevor er mich fest umarmt. Diese Umarmung tut so verdammt gut, dass ich mich für meine Worte eben schlagen könnte. „Tut mir leid, Shawn." flüstere ich und vergrabe mein Gesicht in seiner Schulter. „Ist schon okay, so etwas geht einem nun mal nahe." Vorsichtig streicht er mir über den Rücken und als er merkt, dass ich mich wieder beruhigt habe, löst er sich langsam wieder von mir. „Ich liebe dich, okay?" Ich nicke und lächle ihn so ehrlich an, wie ich kann.
„Und jetzt lass uns raus hier. Wir können unterwegs etwas essen, aber das brauchen wir beide." „Okay." sage ich nur leise und so ziehen wir uns schnell Schuhe und Jacke an, bevor wir nach draußen gehen. Der kalte Wind schlägt mir ins Gesicht und automatisch fühle ich mich besser, weshalb ich nach Shawns Hand greife und sie mit meiner verschränke. Daraufhin lächelt Shawn und geht dann los, auf den Wagen zu. „John?" fragt er, als wir sitzen und uns angeschnallt haben. John dreht sich fragend zu uns und lächelt mich einmal freundlich an. „Weißt du, wo man hier etwas essen kann?"

So laufen wir jetzt mit einer Tüte voller Muffins durch Hamburg. Ja ich weiß, tolles Frühstück, aber als Shawn den Laden gesehen hat, konnte er nicht mehr weitergehen und so haben wir uns schließlich Muffins zum Frühstück gekauft. Nicht unbedingt gesund, aber weil Shawn so glücklich einen Muffin nach dem anderen verdrückt, konnte ich leicht darüber hinwegsehen. John läuft gemeinsam mit uns durch die Gegend und schließlich konnte ich Shawn sogar dazu überreden, mit mir in das Hamburg Dungeon zu gehen. Ich war da einmal mit meiner Klasse drin, aber seit dem hat sich bereits einiges geändert, weshalb ich umso gespannter bin. John und Shawn haben es dann irgendwie hinbekommen, dass wir, also nur Shawn und ich, als ‚Gruppe' hineinkonnten, sodass niemand uns stören kann. Die Schauspieler packen sogar alle ihre Englischkenntnisse aus, damit Shawn auch etwas versteht von dem, was geredet wird.
Nach einem ‚Abschiedsfoto' ganz zu Anfang werden wir in einen Fahrstuhl geschickt, den ich schon kenne. „Grün oder Rot?" fragt die gruselige Frau, die mit uns im Fahrstuhl steht. Shawn guckt mich an und ich grinse. „Ich nehme Gelb." meine ich dann leicht lachend. Die Frau scheint kurz perplex zu sein, bevor sie wieder Ihre professionelle Show durchzieht. „Letztes Mal hat unsere Klasse Rot genommen, aber Rot reimt sich ja auf Tod, und da ich bei Grün nicht weiß, was da passiert, nehme ich Grün."

Es war unglaublich lustig und gruselig zugleich, vor Allem, weil Shawn echt schreckhaft ist. Er schreit zwar nicht, aber alleine die Grimassen, die er dabei immer zieht, sind Gold wert. Ich sehe zwar höchst wahrscheinlich nicht besser aus, aber so ist es doch immer schön, wenn man auch über sich selbst lachen kann.
Am Ende hat man Shawn es doch deutlich angemerkt, dass er glücklich war,  dass wir rausgekommen sind und das Foto, das wir am Anfang gemacht haben, mussten wir einfach kaufen. Zwar sehen wir beide nicht wirklich ängstlich, sondern eher belustigt und meiner Meinung nach auch sehr verliebt aus, aber so ist es doch auch ein gutes Foto geworden.

Am Abend lagen wir beide im Bett und waren kurzzeitig einfach still, weil wir die Anwesenheit des anderen einfach genossen haben. „Ich liebe dich Shawn." sage ich irgendwann dann allerdings, weshalb Shawn den Kopf anhebt. „Ich liebe dich auch Emma." erwidert er lächelnd und zieht mich näher zu sich, um mich dann küssen zu können.

ᴛᴏʀᴏɴᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ || sᴍWhere stories live. Discover now