f i f t y.

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-Sonntag, 23. Dezember 2018-

Gerade stehe ich in der Küche und mache mir etwas zu essen, als jemand seine Arme von hinten um mich schlingt. Shawn legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab und gibt mir dann einen Kuss auf die Wange. „Wie geht's dir, Honey?" fragt er leise und ich lehne meinen Kopf gegen seinen. „Ich bin froh, bei dir zu sein." antworte ich ihm dann und merke, wie er anfängt, zu grinsen. „Ich auch." höre ich ihn flüstern und bringt mich damit zum Lächeln. Ich drehe mich in seinen Armen und lege eine Hand auf seine Wange, während die andere nun auf seinem Oberarm ruht. „Ich liebe dich, Shawn." murmle ich und gucke ihm in die Augen. „Ich dich auch." Erst lächelt Shawn leicht, bevor er fragend eine Augenbraue hebt. „Ist wirklich alles okay?" Ich nicke und löse mich wieder von ihm. Gestern Abend habe ich herausgefunden, dass es hier im Haus einen Kraftraum gibt und dort auch ein Boxsack steht. Da ich mit meinen Sachen, die ich gerade trage, auch Sport machen kann, nehme ich mir einfach Handschuhe und atme tief durch, bevor ich mir Peters Gesicht vorstelle und zuschlage. Ich weiß, dass ich Shawn davon besser erzählen sollte, aber dann würde er sich nur unnötig Sorgen machen und mich vermutlich nicht mehr in dem Café arbeiten lassen.

„Hey Emma..." Ich halte in der Bewegung inne und schaue zur Tür, in der Shawn an den Türrahmen angelehnt steht. „Du kannst mir nicht sagen, dass es dir gutgeht. Irgendetwas beschäftigt dich, das merke ich doch." Ich seufze und ziehe die Handschuhe wieder aus, um sie beiseite zu legen und dann ein wenig verloren im Raum rumzustehen. Shawn kommt zu mir und drückt mein Kinn vorsichtig mit zwei Fingern nach oben, sodass ich ihm in die Augen schaue. „Du kannst mir alles sagen, ich bin für dich da." flüstert Shawn fast nur und nachdem ich mir kurz auf die Unterlippe gebissen habe, nicke ich langsam. „Also... das ist noch gar nicht so lange her. Du warst glaube ich gerade auf dem Weg nach Spanien, wenn ich mich richtig erinnere. Ich habe ganz normal im Café gearbeitet und mich mit Elizabeth über Chloe unterhalten, als der Mann, den ich gerade bedient habe, gefragt hat, was los ist. Ich habe ihm eine kurze, nicht komplett wahre Geschichte erzählt. Dann habe ich ihn nach seinem Namen gefragt, weil wir auf die Becher ja immer die Namen unserer Kunden schreiben. Er hieß Peter und der Name hat mich halt an dich erinnert, wegen deinem Zweitnamen. Er hat dir daraufhin unterstellt, dass du mich betrügst und nachdem ich ihm das ausreden konnte, ist er gegangen. Den Rest meiner Arbeitszeit ist nichts weiter passiert, weshalb ich da schon nicht mehr dran gedacht haben. Nachdem ich Feierabend hatte, wollte ich ganz normal nach Hause gehen, als ich von jemandem in die Gasse neben dem Café gezogen wurde. Es war Peter und er... naja, er meinte, dass er mir Manieren beibringen will und..." Ich schlucke, bevor ich Shawns schockierten Blick bemerke. „Hat er dich..." Anscheinend bekommt er das Wort nicht über die Lippen und ich schüttle schnell meinen Kopf. „Du weißt, dass ich mich selbst verteidigen kann. Das Schlimmste an der Sache ist, dass er dich beschuldigt hat, sein Interesse auf mich so zu vergrößern. Ich meine, du kannst doch nicht einmal etwas dafür!" Ich atme tief durch und schließe dann meine Augen, bevor ich seine Arme um mich spüre und ihn erleichtert ebenfalls umarme. „Was hälst du davon, wenn wir uns heute einen entspannten Tag am Strand machen und morgen Weihnachten genießen?" fragt Shawn, während er mich immer noch fest im Arm hält und mir vorsichtig über den Rücken streicht. Ich lächle leicht und nicke dann, bevor ich meinen Oberkörper wieder von seinem löse und ihm in die Augen schaue. Er lächelt mich warm an und beugt sich dann zu mir, um seine Lippen auf meine zu legen. Er zieht mich näher zu sich und streicht mir dann eine Haarsträhne hinter das Ohr, bevor er leicht über meine Wange streicht.

Shawn verschränkt seine Hand mit meiner, bevor wir den kleinen Weg zum Strand entlanglaufen. Wir suchen uns einen Platz etwas weiter vom Wasser entfernt und breiten dort unsere Sachen aus, bevor Shawn sich sein Shirt auszieht und es auf sein Handtuch wirft. Schmunzelnd tue ich es ihm gleich und gehe dann gemeinsam mit ihm ins Wasser. Bevor ich allerdings komplett ins Wasser hätte gehen können, hebt Shawn mich plötzlich im Brautstyle hoch und trägt mich immer weiter rein. „Wehe dir du lässt mich fallen." Shawn schmunzelt nur, bevor er mich loslässt und ich mit einem lauten Platschen ins Wasser falle. So schnell ich kann tauche ich wieder auf und spritze ihm Wasser ins Gesicht. „Du Idiot, das solltest du lassen!" Shawn guckt mich ein wenig überrascht an, während ihm nun einige nasse Haarsträhnen ins Gesicht hängen, bevor auch er ganz eintaucht und mit einem Grinsen wieder vor mir auftaucht. Er schüttelt seine Haare, sodass die Wassertropfen herausfliegen und mich natürlich treffen. „Ey, hier sind auch noch andere Leute um dich herum!" beschwere ich mich und lache dann leicht los, weil er mit den wirren, nassen Haaren einfach viel zu niedlich aussieht. „Weiß ich doch. Wieso habe ich das wohl mit Absicht gemacht?" Empört schlage ich ihm auf die Brust, aber durch den Wasserwiderstand kam es wahrscheinlich eher wie ein Stupsen rüber. Shawn zieht mich daraufhin zu sich und wie von selbst schlinge ich meine Beine um seine Hüfte. „Ich liebe dich." meint Shawn und grinst mich an, was ich glücklich erwidere. Die Sache mit Peter ist komplett in den Hintergrund gerückt und momentan fühle ich mich einfach nur wohl. Vielleicht werden gerade einige Fotos von uns gemacht, vielleicht beobachten uns einige Passanten, die Shawn erkannt haben oder vielleicht tuscheln sie wieder einmal über mich oder uns, aber all das ist mir egal, solange ich Shawn bei mir habe. Ich lege den Kopf leicht schief und streiche Shawn dann über die Wangen, die leicht gerötet sind. Ein leichtes Lächeln legt sich auf meine Lippen, als ich mich langsam vorbeuge und ihn sanft küsse. Diese Momente sind die, die mich wirklich befreien, die mich wirklich lebendig fühlen lassen.

ᴛᴏʀᴏɴᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ || sᴍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt