82°

6.1K 199 0
                                    

Die alte Glühbirne in Raum leuchtet schwach auf mein Opfer hinab.
Seelenruhig beobachte ich den Mann, der heulend in der Mitte des Verhörzimmers am Stuhl geknebelt ist.
Sein jämmerliches weinen hört nicht auf, nachdem ich ihn einige Male mit den Fäusten bearbeitet habe.
Sein Gesicht ist in Tränen und Blut getränkt. Er ist recht jung, schätze mal Anfang zwanzig und bereits jetzt tief in der scheiße.

Der verdammte Mistkerl hat eine große Lippe riskiert als er dachte die Männer und mich auf eine falsche Fährte zu locken damit er und seine kleine Bande das Lager ausräumen können.
Seine Komplizen hatten ein Teil der letzten Lieferung erfolgreich mitgehen lassen und nachdem Damon wind davon gekriegt hat, hatte er mit Zac den kleinen Rotzlöffel ausfindig gemacht.
Die Frage ist nur wo der Rest von ihm ist mit der Ware.

»Wirst du mir jetzt die Frage beantworten oder muss ich nochmal auf dich einschlagen?«, ich lehne mich gleichmütig gegen den Tisch, auf dem mehrere Utensilien liegen, mit denen ich stundenlang meine Opfer Schmerzen zufügen könnte und warte darauf das er endlich den Mund öffnet.
Es dauert nicht lange bis alle Kräfte ihn verlassen und er wie ein Vogel singt.

Die Türe des Raumes öffnet sich und der helle Flur lässt etwas Licht in den dunklen Raum scheinen.
Meine Aufmerksamkeit richtet sich an Noah, der mit zusammen gekniffenen Augen zu mir und anschließend zu meinem Opfer sieht.

Manchmal frage ich mich, für was er in diesem Business ist, wenn er kein Blut sehen kann.

»Was willst du Noah? Ich bin gerade beschäftigt«, gekränkt darüber, dass er mich bei der Arbeit stört, fahre ich ihn schief an.

»Damon will dich sprechen«, erklärt er flüchtig und verlässt den Raum.

Seufzend stütze Ich mich vom Tisch ab und möchte den Raum verlassen als das Keuchen mit daran hindert, in den Flur zu treten.

»King...w-warte...«, dass Krätzen seiner Stimme schmerzt in den Ohren. Ich habe ihn übler zugerichtet als ich mir vorgestellt habe.

»Wir wurden angeheuert von Luca Cooper, er wollte sich einen Spaß erlauben«, er bricht immer wieder den Satz ab und wimmert vor schmerzt auf.

»Kam es nur von ihm oder auch von den Diamonds?«, ich kann mir nicht vorstellen das Ferrari irgendwas mit der Sache zu tun hat.
Es würde nur unnötige Probleme mit sich bringen. Dazu geben wir unser Bestes kein Ärger zu machen. Solange sie nicht mitkriegen das ich Tylers Schwester ficke.

»Nur Luca«.

Das war Antwort genug, um meinen Frust an Luca rauszulassen.
Dem Mistkerl will ich seit Monaten eine Faust verpassen, habe aber bis jetzt keinen triftigen Grund gehabt, um mich zu rechtfertigen.

Ich verlasse den Raum, auf direkten Weg ins Badezimmer, um das getrocknete Blut von meinen Händen zu waschen.

»Jason!«, das laute Gebrüll von Damon lässt mich innerlich die Augen verdrehen.
Seit heute Morgen raubt er mir jeden Nerv und das für unnütze Dinge.
Wegen ihm habe ich Lola erneut verletzt, das habe ich ganz genau gesehen als ich sie an der Schule stehen lassen habe.

»Ich komme schon«, schrei ich zurück und laufe ins Wohnzimmer, indem der Rest von uns ist.

»Was?«, fahre ich ihn schief an.

Damon zieht eine Augenbraue nach oben über meinen Tonfall, äußert aber nichts darüber.
Er ist zwar mein Boss, aber ich lass mich nicht rumkommandieren.

»Wie lange dauert das noch?«, fragt er nach.

»Wenn es dir nicht schnell genug geht, mach die Drecksarbeit selbst«, argumentiere ich bissig.
Keiner der Männer würde sich die Hände schmutzig machen und Damon besonders nicht.

GangbattleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt