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Die Frau im Spiegel ist nicht wiederzuerkennen.

Das bin nicht ich, meine Augen leuchten und sehen nicht so müde aus wie immer, eine leichte röte, ist auf meine Wangen und das kleine Lächeln ziert meine Lippen, die leicht geschwollen sind. Die blasse Haut ist mit dunklen Flecken bedeckt und meine Haare fallen wild über die Schultern.

Im Badezimmer liegen frische Klamotten sowie Utensilien bereit, die ich zum Anziehen brauche.

Immer wieder spielt sich die gestrige Nacht vor meinen Augen ab. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal einen Mann so nah an mich rangelassen habe, die Zeit mit ihm war wundervoll, dass die Tatsache das wir in einigen Stunden wieder in Lakewood sind ich beiseiteschiebe.

»Guten Morgen schöne Frau«, Jason taucht hinter mir auf und legt von hinten seine Arme um mich.

»Guten Morgen Jay« ich sehe ihn vom Spiegel aus an und genieße die Wärme, die von ihm kommt.

»Ob du mir glaubst oder nicht du siehst umwerfend aus in Unterwäsche«, er küsst mich hindern Ohr, bevor er sich löst und beginnt sich die Zähne zu putzen.

»Das kann ich nur zurückgeben«, ich betrachte seinen harten Körper, der sich in der gestrigen Nacht gut unter meine Hände angefühlt hat.

Jason zwinkert mir zu und macht sich schweigend neben mir fertig für heute.

Still machen wir uns für die Heimkehr fertig. Das Wochenende war wundervoll einmal den Alltag zu entkommen und die reale Welt ausblenden. Ich weiß nicht, wann das letzte Mal ich mich so frei und problemlos gefühlt habe.
Es ist eine Ewigkeit her das ich mich nicht einmal daran erinnern kann. Ich bin ausgeglichen und dass nur dank ihm.

Am liebsten wäre ich mit Jason ins Bett liegen geblieben um den restlichen Tag dort verbringen, doch so viel Glück habe ich nicht und der Alltag holt mich wieder ein.

Die Digitaluhr zeigt kurz nach zwölf Uhr an und signalisiert, dass es Zeit ist auszuchecken.

»Hast du alles eingepackt?«, Jason nimmt die Taschen vom Tisch, um die Suite zu verlassen.

Ich schließe die Tür hinter mir und folge ihm durch den Flur zum Aufzug.

»Dankeschön für die schöne Zeit«, hauche ich und küsse seine Wange.

Unten in der Lobby checken wir bei der Dame aus. Geben ihr den Schlüssel ab und verlassen das Luxushotel inklusive, seinen wohlhabenden Gästen.
Der Wagen wird von den Angestellten vorgefahren und abfahrbereit gestellt.

Ein Mitarbeiter öffnet mir die Tür, bedanke mich noch, als er die Tür schließt und Jason auf die Straße lenkt.

»Können wir durch die Stadt?«, der Tag sollte noch nicht komplett sein Ende haben, der perfekte Abschluss ist durch die vollen Straßen Clevelands zu laufen und so den Fairy Tale Abschluss zu bekommen den ich mir innerlich wünsche.

»Wenn du möchtest ja«, Jason schaut flüchtig zu mir, bevor er sich wieder dem Straßenverkehr widmet.

Das Klingeln eines Smartphones, seines Smartphones, unterbricht die angenehme Atmosphäre im Wagen.

Jason hält mit seinem Knie das Lenkrad fest, kramt aus seiner Lederjacke sein Handy, um es mir zu überreichen.

Der Name von Damon leuchtet auf und mein Gefühl sagt mir, das er unsere Pläne für den Tag kreuzen wird.

Jason deutet mir mit einer Kopfbedeckung das ich den Anruf annehmen soll, was ich befolge und auf Lautsprecher stelle.

»Mach schnell, ich fahre«, begrüßt er Damon genervt.

Ich bin so still ich nur sein kann, dass er nicht mitbekommt das Jason nicht allein ist.

»Wir haben was vor, ich erwarte dich in einer halben Stunde«.

Jason dreht sich zu mir und verdreht die Augen das ich mir ein Schmunzeln verkneifen muss.

»Von mir aus«.

Das war's also mit unserem Ausklingen.
Die Enttäuschung macht sich in mir breit, doch dieses lass ich mir nicht anmerken. Jason soll nicht wissen, dass es mir näher geht, als ich zeige.

Jason kehrt den Wagen um in die Richtung von Lakewood.
Cleveland zieht langsam an mir vorbei und so auch der Wunsch noch länger bei ihm zu sein.
Früher oder später hätten wir getrennte Wege gehen müssen doch das ein Damon Hilton es beendet hat keiner von uns vorausgesehen.

Eine angespannte Stimmung zieht sich in den fahrenden Wagen und das komische Gefühl, dass etwas nicht stimmt, macht sich bemerkbar.
Wir wechseln kein Wort, Jason konzentriert sich auf die Straße und blendet mich komplett aus und ich, ich sehe einfach hinaus und zähle die Bäume, die an uns vorbeigehen.
Etwas stimmt nicht, doch mir kommt nicht in den Sinn nachzufragen und ihn zu bombardieren, das Jason nur sauer macht.
Wenn es etwas Wichtiges ist, wird er es mir schon erzählen aber bis dahin genieße ich die Zeit, die ich noch habe bis ich wieder in der Realität bin und einer der Jungs mich bis ans Ende meiner Nerven treibt.

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