𝕃𝕍°

7.4K 302 7
                                    

Mein Leben zieht an mir vorbei.

Ich sehe den sprachlosen Gabe an, er versucht immer wieder zum Sprechen anzusetzen, doch es verlässt kein Ton sein Mund.

»Gabe, lass es mich dir erklären«, mein ganzer Körper zittert unter dem Adrenalin in mir.
Ich spüre mein Herz wie verrückt gegen die Brust klopfen.

Verdammt, verdammt, verdammt.
Wie soll ich ihm das Erklären?
Es gibt keine plausible Erklärung dafür was gerade passiert ist und wobei er uns erwischt hat.

Jason scheint die Sache nicht sonderlich zu stören, da er keine Mimik ändert.
Er drückt lediglich meine Hand unter der Bettdecke.

»Ich will eine Erklärung, sofort«, Gabe versucht seinen Zorn in griff zu halten, indem er sein Nasenrücken massiert.

»Lass King hier und du kommst ins Wohnzimmer«.

Gabe stampft aus dem Raum und Hilfesuchen sehe ich zu Jason, dass er mich irgendwie aus dieser Situation rausholt, auch wenn ich jetzt auf mich allein gestellt bin.

»Wenn etwas ist, Schrei und ich bin schneller bei dir als du mein Name sagst«, Jason umfasst mein Gesicht und sieht mir tief in die Augen.
Seine ruhige Art lindert meine Nervosität etwas.

»Okay«, ich küsse ihn kurz, wer weiß was danach mit uns geschieht.

Die Reue nagt an mir, ich bin ganz allein schuld, dass es so geendet ist.
Wenn ich Jason nicht aus dem Keller geholt hätte, wären wir nicht so weit gekommen und Gabe hätte uns nicht erwischt.

Was soll Gabe nur von mir denken?

Erst gestern schüttele ich ihm mein Herz aus, schlafe anschließend mit Luca dem ich nebenbei Hoffnungen mache und jetzt bin mit einem anderen im Bett.

Was für ein Licht lass ich auf mich scheinen?

Ich kann nicht tiefer sinken als ich eh schon bin und mit diesen Verhalten habe ich es noch bestätigt.

Die große Angst ist darin, ob Gabe es Tyler und den Männern erzählen wird.
Eigentlich kann ich ihm alles anvertrauen, wieso ausgerechnet nicht das mit Jason und mir.

Meine Beine fühlen sich wie Götterspeise an je näher ich dem Wohnzimmer komme.
Wenn mich mein inneres ich nicht daran hindern würde wieder umzukehren wäre ich schon längst über alle Berge.

Gabe sitzt im Sessel gegenüber der Couch, mit den Rücken zu mir gedreht.

Ich will einen Rückzieher machen als seine strenge Stimme durch den Raum erklingt.

»Setzt dich hin«, befiehlt er und deutet mit einem nicken vor sich.

Jede Faser meines Körpers ist angespannten als ich um den Sessel gehe und mich vor ihm auf die Couch hocke.

Sein wütender Blick bohrt sich in mir, so habe ich ihn noch nie gesehen

»Gabe«, ich sehe ich bitten an.

»Er ist der Grund, warum du gestern so aufgelöst warst, oder? Du warst mit ihm weg« seine Feststellung ist wie ein Faustschlag, auch wenn ich mir bereits ausgemalt habe das er eins und eins zusammengezählt hat, ich habe nur gehofft, dass er es nicht getan hat.

»Es tut mir leid«, verschämt lass ich mein Blick auf meine verschränkten Hände im Schoß fallen, da ich seinen starren Augen nicht standhaft bleiben kann.

»Du hättest mir davon erzählen sollen, jedes Mal, wenn Tyler gefragt hat, wo du steckst, musst ich ihm in die Augen sehen und sagen, dass ich keine Ahnung habe, wo sich seine kleine Schwester aufhält«, seine Wut verblasst und die Enttäuschung nimmt die überhand.

GangbattleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt