95°𝐿𝓊𝒸𝒶

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»Was machst du hier Luca?«, panisch heben sich meine Augenbrauen in die Höhe.

Mein Herz beginnt eine Oktave höher zu schlagen und es droht mir aus der Brust zu springen.
Was sucht er hier?

»Du hast dich seit unserer letzten Begegnung nicht gemeldet und deswegen wollte ich sicher gehen ob alles in Ordnung ist«, erklärt er beiläufig und zwängt sich an mir vorbei, um in die Wohnung zu gelangen.

Ich schließe die Haustür und löse keine Sekunde meine Augen von ihm.
Er schaut sich neugierig in der Wohnung um, betrachtet den Chaos an Klamotten, die aus der Reisetasche von Detroit stammen und bleibt anschließend bei mir hängen.

»Du hättest mich anrufen können, ich bin gerade dabei duschen zu gehen«, ich zeige hinter mir auf das Badezimmer und hoffe das er unwillkürlich verschwindet.

Es ist zu riskant ihn und Jason am selben Ort zu haben, noch dazu, wenn Jason ihn tot sehen will.
Das Beide nur mit blauen Flecken aus der Schlägerei gekommen sind gleicht einem Wunder, soviel Hass welches in ihnen steckt.

»Ich sehe schon, wenn du willst, kann ich dir Gesellschaft leisten«, grinst er dreckig.

Luca mustert mich von oben nach unten, um sich über die Lippen zu lecken und anschließend drauf zu beißen.

Das weiße Hemd von Jason reicht mir gerade noch so über den Hintern und der dünne Stoff reibt an meiner Brust, das mit hoher Wahrscheinlichkeit meine Brustwarzen zu sehen sind.

»Nein Luca, was willst du hier?«, selbstsicher verschränke ich die Arme vor der Brust, um ihn den Blick auf meinen halbnackten Körper zu verweigern.

Seitdem ich hier wohne, hat mich keiner der Jungs jemals besucht.
Sie hatten lediglich beim Umzug geholfen und aufbauen der Möbel und danach nie wieder ein Fuß durch die Tür gesetzt.
Nicht einmal Colline war hier gewesen, seitdem er mit Emelie zusammen ist.

Luca kommt mit langen Schritten auf mich zu.

Meine Bangnis ist bei Jason im Schlafzimmer und das ein Krieg ausbrechen wird, wenn er seine Geduld verliert und rauskommt.

»Ich habe nachgedacht über uns. Seitdem du bei mir warst, kriege ich dich nicht mehr aus dem Kopf und ich weiß das du genauso fühlst wie ich«, offenbart er seine Gefühle und wickelt derweil eine lose Haarsträhne um seinen Finger.

Luca versucht etwas aus meiner Mimik zu lesen aber seine Beichte hat mich so aus der Fassung gebracht, dass ich erstmal realisieren muss welche Worte seine Lippen verlassen haben.

Meine Nervosität spielt mir einen bösen Streich und ich hoffe das Jason nichts von diesem Gespräch mitbekommt.

»Luca ich-«, mehr bekomme ich nicht raus, da er mir bereits ins Wort fällt.

»Der Sex mit dir ist großartig, aber ich will dich im Alltag wieder um mich herumhaben, wie früher, weißt du noch?«, er lächelt daraufhin zu mir runter.

Und wie ich es weiß, seine Erinnerungen sind anders als meine.
Luca hat mich wie ein Schoßhundchen überall mitgenommen und ich habe es still über mich ergehen lassen.

Wenn ich Jason nicht begegnet wäre, hätte die Sache anders ablaufen können.
Ich wäre immer noch in diesem Käfig eingesperrt und wäre von Luca kontrolliert worden.
Doch mit Jason an meiner Seite habe ich den richtigen Wert an mir schätzen gelernt und ein Mann wie Luca es ist, wird mich immer unterdrücken, egal wie sehr er mich liebt.

»Wir haben es oft genug miteinander versucht«.

Das hier ist nicht der perfekte Zeitpunkt, um über unsere Vergangenheit zu sprechen.
Es wird nie eine Aussprache zwischen uns geben, das letzte Mal bin ich aus dem Jacks geflüchtet nachdem der Versuch Freunde zu werden gescheitert ist.

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