𝕃𝕏𝕏𝕍𝕀𝕀° 𝕃𝕠𝕝𝕒/𝕁𝕒𝕤𝕠𝕟

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Lola

Eine unangenehme Stimmung herrscht bei den Jungs so bald, wie alle in den Konferenzraum gerufen wurden.
Eine Totenstille wallt, nicht einmal ein kurzer Blickes-Austausch unter uns.
Jeder scheint verärgert zu sein, dass wir zusammengerufen wurden oder wegen der Sache mit Gabe, dass er immer noch im Krankenhaus liegt und es auch die nächste Zeit so bleibt.

Die Tür öffnet sich und der blonde Haarkopf von Luca hebt den Kopf des Bodens, dass sich unsere Blicke fangen.

Ein erfreutes Lächeln zaubert sich auf seinen Lippen und bevor ich überhaupt etwas einzuwenden habe, sitzt er bereits neben mir am Tisch.

»Wie gehts dir?«, wie von selbst legt sich sein Arm um meine Schulter und drückt mich näher an sich.

Ich löse mich nicht aus seinem Griff, den dann würde bei ihm jegliche Alarmglocke läuten und mich nicht in Ruhe lassen.

»Gut danke«, ich setzte ein gespieltes Lächeln auf, das in seiner Anwesenheit zur Gewohnheit geworden ist.

In diesen Moment hätte ich viel lieber Jason an meiner Seite als Luca.

Das laute knallen der Tür schreckt mich auf als Tyler mit Daniel im Schlepptau reinkommt und wir einen giftigen Blick von meinem Bruder kassieren.
Sein Geduldsfaden ist sehr schmal und laut seiner Mimik wette ich das er jede Sekunde an die Decke geht, wenn jemand von uns einen blöden Spruch fallen lässt.

Jeder von uns hat sich seelisch darauf eingestellt von Tyler von der Seite an gemault zu werden, stattdessen setzt er sich ganz nach links und lässt Daniel seine Arbeit machen.

Daniel fängt an, sobald er mit jedem Anwesenden im Raum Augenkontakt hatte.

»Wenn das Leben dir Zitrone schenkt, misch Vodka dazu«.

Er stemmt sich mit den Armen am Tisch ab, nachdem er jedem einzelnen eines Blickes würdigt.

»Was versteht ihr unter den Spruch?«, seine Aufmerksamkeit richtet sich an Twist, der alles andere als eine sinnvolle Antwort von sich gibt.

»Es gibt etwas zu trinken?«, daraufhin kriegt er einen Schlag auf den Hinterkopf von Colline.

Daniel schüttelt den Kopf.

»Nein«.

»Was sind Zitronen?«, er wendet sich an Colline.

»Um die Zitronen zu verzehren, mische Vodka dazu, damit es wenigstens geil schmeckt«, spricht Paul dazwischen und erntet von jeden einen irritierten Blick.

»Den Spruch kenne ich bereits«, verteidigt er sich.

»Ich will das Zitronenproblem Kennedy beseitigen, da ich jemanden im Nacken sitzen habe.«

Daniel muss nicht einmal einen Namen erwähnen, da jeder im Raum genau weiß das Tyler gemeint ist, dieser nur genervt auf seinen Stuhl sitzt und in die leere stochert.

»Irgendwelche Vorschläge?«.

Die Besprechungen von Daniel sind anderes als die von Tyler.
Während er alles von vorneherein geplant hat, wie wir vorgehen involviert Daniel uns in die Planung mit ein, auch mit seinen fragwürdigen Sprüchen manchmal.
Aber genau das macht ihm aus, während er für außenstehende der gefürchtetste Baron Ohios ist, ist er für uns einfach nur Daniel.

»Lola geht zurück zur Schule«, entgegnet Ty aufgebracht da von niemanden eine Idee kommt.

Die Jungs sehen zwischen uns Geschwister hin und her und das blöde Gefühl entgeht mir nicht das Tyler mir etwas sagen möchte.

»Gibt es irgendein Problem?«, frag ich, auch wenn ich weiß, dass ich seinen Zorn abkriegen werde.

»Wo warst du die Tage? Wir haben dich hier gebraucht«.

»Seit wann braucht einer von euch mich? Sonst war es euch auch egal, ob ich überhaupt da bin, ich bin nur gut für deine Drecksarbeit.«

Ihn entgegenzusetzen ist nur eine Kriegserklärung und auch, wenn ich es nicht machen sollte, kann ich nicht den Mund halten. Ich habe es mir oft genug angehört und geschwiegen.
Er schnaubt verärgert.

»Wir diskutieren das heute nicht aus, du gehst dorthin und Schluss«.

Ich mache eine abwerfende Bewegung mit der Hand, wer es glaubt.

×××

Jason

Mein Kopf brummt als ich die Haustür aufschließe und mich erschöpft auf die Couch fallen lasse.
Der Abend ist eskaliert, ohne wirklich gemerkt zu haben, dass ich mich in den Abgrund mitreißen lassen hab.
Ich hätte mit Liam verschwinden sollen, anstatt mir von Kyra einen Lapdance zu geben und von einem bereits betrunkenen Zac provozieren zu lassen, wer von uns beiden mehr verträgt.

Den lauten Bass der Musik brummt immer noch im Kopf.
Ich reibe mir die rot unterlaufenden Augen und höre ein lästiges Summen im Ohr.
Es hört nicht auf zu klingeln, bis ich bemerke, dass es das Smartphone in der Jeans ist, dass die nervigen Klänge von sich gibt.

Die Helligkeit vom Display brennt in den Augen und erst nach ein paarmal blinzeln erkenne ich den Namen, der angezeigt wird.

Mit allen Mitteln habe ich versucht diese Frau abzuwimmeln und sie stellt immer noch meine Geduld auf die Probe.

»Was willst du Leyla?«, keife ich in den Hörer und massiere mir dabei den Nasenrücken.

Ich brauche dringend Schlaf und eine Dusche.

Ich höre wie sie die Luft scharf einzieht und für einen kurzen Moment der Stille habe ich gehofft das sie aufgelegt hat, stattdessen ignoriert sie meine Frage und wettert dagegen.

»Bist du betrunken? Du hörst dich scheiße an«.

»Zumindest bin ich keine scheiß Nutte wie du«.

Ich wusste das ich es nicht so weit treiben sollte, dass ich ihr nicht so viel Beachtung schenken sollte, wie ich es am Ende getan habe.
Die Dinge haben ihren Lauf genommen und wir sind öfters als nur ein paar Mal zusammen im Bett gelandet.
Aber sie hatte mich nicht aufgehalten und wollte es genauso sehr wie ich.

Interesse gegenüber ihr gab es nie von meiner Seite aus.
Ich habe mit offenen Karten gespielt und ihr von Anfang an klargemacht das es nicht mehr als Sex ist.

Mein Schädel brummt und am liebsten würde ich bis morgen Abend durchschlafen, anstatt mich mit ihr abzugeben.

»Ich muss dir etwas sagen... Jason... «, ihre Stimme klingt betrübt oder ich bilde es mir einfach nur ein.

Leyla kommt nicht einmal dazu ihren Satz auszusprechen als ich ohne ein Blatt vor den Mund, sie aufs übelste Beschimpfen und eine leise Ahnung habe, mich morgen nicht einmal mehr daran zu erinnern.

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