𝕃𝕀°

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Früh morgens schrecke ich auf als mir das Geschehen von gestern durch den Kopf geht und mich so aus dem Schlaf schreckt.
Müde reib ich mir den Schlaf aus den Augen und ertappe Luca dabei, wie er tief und fest schläft.
Er schlummert seelenruhig vor sich hin.

Das ist doch kein Traum gewesen.

Ich hätte eine andere Lösung finden können, doch anstatt mir den Kopf zu zerbrechen wie ich Jason aus meinem Kopf verbannen kann, bin ich zu Luca, mal wieder.
Mein schlechtes Gewissen hält sich noch in Grenzen, aber es wird nicht allzu lange dauern, bis es kommt.

Sobald ich Luca in die Augen sehe, werde ich es bitter bereuen.

Luca will mich zurück, das hat er mir im Jacks bestätigt und mit meinem Handeln mach ich ihm nur unnötig Hoffnung.

Dass zwischen uns, ich weiß nicht, wo uns das hinführen soll.

Die Bettdecke wickele ich um meine nackte Brust um leise aus dem Bett zu steigen.
Meine Klamotten sammele ich zusammen und verlasse anschließend das Zimmer.
Eine totenstille herrscht im Haus als ich die Zimmertüre hinter mir schließe.
Anscheinend schlafen noch alle.
Zumindest muss ich mich nicht beeilen in mein Zimmer zu flüchten bevor mich jemand der Jungs entdeckt.
Im Zimmer nehme ich mir frische Klamotten und verschwinde mit ihnen ins Badezimmer um mir eine heiße Dusche zu gönnen.

Ich sitze auf den Tresen in der Küche während ich mir das Müsli Löffelweise in den Mund schaufle.
Ich weiß gar nicht wann ich das letzte Mal so Hunger hatte, dazu wollte ich fertig sein, bevor Mr Cooper aufsteht und etwas zu kritisieren hat.

»Morgen Bae«, Luca erscheint im Türrahmen mit zerzausten Haar und Oberkörper frei.

Er sieht ausgeschlafen aus.
Wenn man eine Minute an den Teufel denkt.

Er geht an mir vorbei, um sich eine Tasse heißen Kaffee zu machen.

»Morgen«, ich stelle meine Schale auf die Seite und mustere ihn neugierig.
Seine Muskeln tanzen bei jeder kleinen Bewegung und die Tatsache das er nur eine Jogginghose trägt, macht die Sache nicht besser.
Ich bemerke nebenbei nur wie ich beginne auf meine Lippen zu kauen.

»Wo sind die anderen?«, mit der Tasse lehnt er sich an die Insel vor mir.

»Keine Ahnung, es ist kein Zuhause«.
Die Stille im Haus schien mir nach einer Zeit komisch, weswegen ich in jedem Zimmer nachgesehen habe, aber keine Spur vom Rest.

»Also sind wir ganz allein?«, er grinst über das ganze Gesicht und kommt auf mich zu.

Luca drückt meine Beine auseinander, um sich dazwischen zu stellen.

»Dann kann ich ungestört das hier machen«, er umfasst mein Kinn und zieht es an sich ran das er seine Lippen auf meine drückt.

Der Geschmack von Kaffee und Minze ist zu schmecken.
Oh Mann.

»Das gestern Abend war heiß«, er leckt sich über die Lippen und wartet, dass ich etwas darauf erwidere, doch als ich nichts Sage fährt er fort.

»Meine Hand juckt und mein Schritt zwickt, wenn ich daran denke, wie perfekt du gestern warst und ich habe nichts dagegen, wenn wir das Wiederholen«.

Da ist es wieder, das blöde Gefühl, dass an mir knabbert und mich wissen lässt das ich einen großen Fehler begangen habe.
Erneut!

»Ich kann nicht Luca«, augenblicklich löse ich mich von ihm.
Es nochmal mit ihm zu versuchen ist nur mein Todesurteil.

»Warum?«, er klingt ruhig, ausgeglichen, anders als die anderen Male als ich ihn abgewiesen habe.
Er schraubt sein Ego zurück und stößt mich nicht sofort von ihm weg, wie sonst immer.

»Es fühlt sich nicht richtig an«.
Gestern hab ich noch in den Armen eines anderen Mannes gelegen und diesen geküsst und jetzt bin ich in seine.

Er lässt sich von meinem Geständnis nicht beirren.
»Nur eine Chance«, seufzt er.

Seine blauen Augen, die mich anstarren hindern mich daran einen freien Kopf zu bewahren.
Ich versuche standhaft zu bleiben aber sein intensiver Blick lässt mich wie Wachs schmelzen.

Du bist Jason egal, er will dich vergessen, aber Luca will dich zurück.

Luca verringert den Abstand zwischen uns wieder, wartet, ob ich zurückweiche, doch ich sitze nur starr da und weiß nicht was ich machen soll.
Luca zögert nicht, um mich erneut zu küssen.
Er steckt so viel Gefühl rein, dass ich nicht anders kann, als mich an ihn zu klammern.
Seine Hände legen sich an meine Hüfte und zieht mich näher an sich, dass kein Blatt zwischen uns passt.

»Sag mir das es dir nicht gefällt und ich höre auf«, er knabbert an meiner Unterlippe und saugt ein wenig daran.

Ich merke die Gänsehaut im Nacken, die Wärme, die in mir aufgeht.

»Luca«.

Ich weiß nicht, wie weit wir gegangen wären, wenn die Haustür uns nicht auseinander geschreckt hätte.
Das Trampeln der Männer ist im ganzen Haus zu hören.

»Bringt ihn runter und achtet darauf das er auch dortbleibt«, brüllt Tyler und betretet die Küche.

»Haben wir nicht die Regel aufgestellt: kein Sex in Gemeinschaftsräumen?«, unbeeindruckt schaut er zwischen uns und hebt eine Augenbraue in die Höhe.

Ob er sich jemals an diese Regel gehalten hätte.

»Wo wart ihr?«, ich ignoriere seine Andeutung und schiebe Luca von mir weg.

»Mit den Jungs unterwegs, etwas erledigen«, Ty winkt ab und nimmt sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.

»Was habt ihr den erledigt?«, hinterfrage ich weiter,da mir das Gefühl nicht entgeht, das von vorne bis hinten etwas nicht stimmt.

»Nichts Besonderes«, mit den Worten verlässt er den Raum und lässt meine Frage unbeantwortet.

Das stinkt gewaltig nach einer Lüge.
Misstrauisch sehe ich mein Bruder hinterher und das fette Fragezeichen ist mir ins Gesicht gezeichnet.

»Wo waren wir stehen geblieben?«, Luca startet versuch drei, doch ich drücke ihn an der Brust von mir weg und hüpfe von der Theke.

»Zieh dir was an, ich will nicht das der Rest etwas mitbekommt«, gifte ich ihn an und laufe in den Flur zur Kellertür.

Luca weiß was los ist und er verschweigt es mir.

Twist und Colline kommen mir entgegen, beachten mich aber nicht, sodass ich ungestört die Stufen runter Laufen kann.

»Lola bleib hier«, schreit Luca nach mir.

»Vergiss es«.

Unten höre ich das leise Keuchen am Ende des Ganges.
Die Jungs haben doch nicht ernsthaft jemanden gekidnappt.
Ich hoffe sie haben sich nicht erneut in die scheiße geritten aber, um mich zu vergewissern, dass es nicht so ist muss ich wohl oder übel nachsehen.

Tyler wird nicht begeistert sein das ich rum schnüffle, aber er hätte nicht so ein großes Geheimnis draus machen sollen, was er alles anstellt.
Früher oder später erfahre ich es.

Der Keller ist recht klein, dass ich nicht lange suchen musste, wo sich unser ungeladener Gast befindet.

Die Tür ist nicht verschlossen, als ich diese öffne und in den Raum trete.

Mein Blick schwenkt durch den Raum bis zu der Person am Boden.
Sie sieht nicht auf, erst als ich ein leises Räuspern von mir gebe, treffen sich unsere Blicke und mein Herz setzt kurzfristig aus-genauso wie er es gestern bereits getan hat.

GangbattleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt