Kapitel 62

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One last time- Ariana Grande

,,Wie konntest du?", frage ich gerade heraus. Die Frage ist an meinen Ex-Freund gerichtet, der jetzt gerade in diesem Moment vor mir auf einen der klapprigen Holzstühle sitzt und mich von oben bis unten mustert. Uns trennt nur eine fünf Zentimeter dicke Glaswand, zwei stark bewaffnete Polizisten und seine Handfesseln. Die Chancen, dass mir etwas passiert, sind also relativ niedrig.

,,Du hast es mit nicht gerade schwer gemacht."

Mehr sagt er dazu nicht. Er dreht sich bloß zu den beiden Polizisten um und deutet mit seinen in Handschellen verpackten Händen, dass er wieder gehen möchte. Die beiden Polizisten gehen einen Schritt nach vorne, nur um kontrollieren zu können, ob ich ihm heimlich etwas zugesteckt habe. Während Chris abgetastet wird, drehe ich beinahe durch.

,,Wie kannst du das sagen, Chris? Du bist Christoph Hamilton. Der Junge, auf den ich schon seit der Junior High stand. Du warst in meinen Augen perfekt! Ich hätte niemals gedacht, dass du dazu fähig bist, jemanden so etwas anzutun! Und im Grunde tust du mir sogar leid."

Die Polizisten hören kurz auf, an Chris' Hosentasche herumzutasten und sehen mich an. Die Tür wird aufgerissen und der Raum in ein schweres Schweigen versetzt. Chris werden die Hände wörtlich neu gebunden. Während der eine Polizist ihn an die Wand drückt und seine Arme hinten zusammen drückt, fuchtelt der andere Polizist kompliziert mit den Handschellen herum. Es scheint, als wüsste er nicht wirklich, wie er die aufmachen soll. Lange macht er diesen Job wohl noch nicht. Sein Kollege ist schon sehr genervt, als er  dem jungen Uniformträger die Handschellen aus der Hand zieht und einen Schlüssel aus seiner Hosentasche zieht. Ich beobachte die beiden nur noch kurz, bevor mein Blick wieder auf Chris zum Stehen kommt. Er ist zwar mit dem Körper an die nackte Wand gedrückt, sein Kopf ist aber zur Seite gedrückt.

,,Cassie? Glaub mir bitte. Ich hoffe wirklich, dass er dich glücklich macht.", sagt er mit sanfter Stimme. Seine Worte verwirren mich so sehr, dass ich wohl ein bisschen zu lange zu dem unerfahrenen Polizisten starre. Wie immer, wenn ich überlege, beiße ich mir kurz auf die Unterlippe.

Was meint er mit "Ich hoffe wirklich, dass er dich glücklich macht"?

War er nicht die Person, die mich tot sehen wollte?

,,Mam? Ich muss Sie beten, den Raum zu verlassen. Wir haben auch noch andere Gäste, die Ihren Platz brauchen.", unterbricht eine etwas ältere Frau. Ich habe sie heute das erste Mal am Schalter gesehen. Sie war echt nett, doch jetzt gerade ist sie ein bisschen unfreundlich. Schnell reiße ich meinen Blick von dem Jungen Polizisten, lösche alle meine Gedanken aus meinem Kopf, folge der Frau nach draußen und stehe innerhalb ein paar Sekunden vor Shawns Jeep. Er weiß nicht, dass ich doch alleine hierhin gefahren bin. Zurzeit ist er irgendwo, wo es warm ist und schreibt an seinem neuen Album. Als er gefahren ist, hat er mir gesagt, dass ich bloß nicht hierhin gehen soll.

Aber jetzt mal im Ernst. Seit wann höre ich auf ihn? Ich bin doch nicht seine Sklavin oder sein Kind. Ich bin seine Freundin, na gut. Vielleicht sollte ich nächstes Mal das machen, was er mir rät. Das Gespräch nämlich hat mich nicht erleichtert, sondern nur noch mehr verunsichert. In fünf Tagen muss ich als Zeugin beziehungsweise als Opfer vor Gericht aussagen. Shawn wird deswegen nicht extra herkommen, aber nur weil ich es ihm verboten habe. Es ist sein Beruf, das zu machen, was er liebt und wenn er deswegen woanders arbeiten muss, dann ist das schon okay. Ich würde es schon alleine schaffen. Schließlich bin ich keine zwei mehr.

...

,,Cassie!", schreit John durch die Menge. ,,Du bist hier!"

Eigentlich habe ich nicht geplant, heute noch auf eine wilde Studentenparty zu gehen, trotzdem stehe ich jetzt zwischen schwitzenden Männern, die alle darauf hinaus sind, heiße Studentinnen mit nach Hause zu schleppen. John drängelt sich mit einem Drink durch eine tanzende Gruppe, ehe er mich in seine Arme reißt. Nicht nur der Geruch nach Alkohol verrät mir, dass er schon sehr viel getrunken hat. Auch seine Art ist verdächtig. Sonst würde John mich nie in den Arm nehmen. Oder mir einen Arm um die Schulter legen und mich durch die Mengen schieben.

,,Komm. Ich bringe dich zu unseren Freunden!", schreit er, damit ich ihn durch die laute Musik überhaupt verstehen kann. Ich nicke nur.

,,Hey! Schaut mal, wen ich gefunden habe!" Inzwischen sind wir bei unseren Freunden. Selbst Heather ist hier. Sie hasst eigentlich Verbindungspartys. Doch als ich den Grund für ihr Auftauchen sehe, kann ich meinen Augen nicht mehr richtig trauen. Neben ihr, einen Arm um ihre Hüfte geschlungen sitzt David Hempelton. Der Typ, der sie letztens in die Arme gerannt ist. Sie hat mir nie etwas von den beiden erzählt.

,,Cassie! Du lebst?", fragt Cameron ironisch. ,,Wie geht es Shawn?"

,,Gut, denke ich. Aber was geht hier ab? Ihr seid ja immer noch nicht betrunken."

,,Okay. Ich hole noch eine Flasche Vodka, während ihr euch schon mal mental darauf vorbereitet, euch heute Nacht so richtig abzuschießen.", wendet John kurzerhand ein. Dann verschwindet er in der tobenden Menge und ich wende mich dem neuen "Bekannten" von Heather zu. Lächelnd gehe ich auf die beiden zu und bleibe vor David Hempelton stehen. Er würdigt mich nicht eines Blickes, Heather hingegen schon. Sie zieht mich lachend in ihre Arme, bevor sie mich ihrem wohl neuen Freund vorstellt.

,,David. Das ist meine beste Freundin Cassie!", spricht sie zu ihrem Freund. Dann wendet sie sich zu mir. ,,Cassie. Das ist David. Mein Freund."

Ich gebe ihm freundlich die Hand, wie es sich nunmal gehört. Er ergreift sie. Seine Miene ist erst noch vollständig friedlich, dann erlöscht das nette aus seinem Gesicht und wird durch etwas fragliches ersetzt.

,,Hey. Bist du nicht das Mädchen, das was mit Mr.McAllister am Laufen hat?"

Schnell ziehe ich meine Hand zurück. Auch Heather windet sich aus seiner Umarmung.

,,Was?"

,,Ja. Klar! Du bist das Mädchen, das ihm letztens im Kurs so ungeniert Signale gesendet hat!"

,,Nein. Das war ich nicht. Du musst dich irren. Ich habe nicht mit einem Lehrer. Ich habe einen Freund."

,,Ach ja? Heißt er vielleicht Matthew McAllister?"

Meine Beine sind schneller als mein Gehirn. Sie setzen sich in Bewegung, noch bevor ich etwas sagen kann.

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Leudiiiiisss...🥰

7k reads!!!!!!!☺️😁

Danke, danke, danke dafür. Da werde ich ja beinahe ganz emotional. 🥺🥺Ich plane übrigens etwas... Seid gespannt!😁😏

To be continued...❤️

Because I had you [Shawn Mendes FF]Where stories live. Discover now