Kapitel 13

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UNI- Ed Sheeran

Ich schrecke auf. Der Raum, in dem ich geschlafen habe, ist mit erschreckender Dunkelheit erfüllt. Mein Herz rast, als ich mich umschaue. Es sieht ein bisschen so aus, als würde ich auf einer Wolke liegen und in den weiten Mond starren. Obwohl ich ganz alleine in dem Raum mit einem Sofa im Hintergrund, einer Kommode an der Wand neben mir und einem Bett bin, fühle ich mich nicht einsam. Ich kenne dieses Gefühl viel zu wenig, um es beschreiben zu können. Wenn ich die Augen schließe und einmal tief durchatme, fühlt es sich so an, als würde sich etwas tief in mir lösen und ich wäre gar nicht mehr so verkrampft. Vielleicht kann man dieses Gefühl als frei bezeichnen, vielleicht aber auch als lösend. Unterschiede gibt es da sicherlich. Aber ich weiß nicht genau, was ich gerade fühle. Erleichterung? Freiheit?

,,Du bist wach.", flüstert eine vertraute Stimme in mein Ohr. Ich merke erst jetzt, was los ist. Ich bin in diesem Bett, hinter mir ist eine Tür zum Bad und Shawn steht im Türrahmen. Erschrocken drehe ich mich in seine Richtung. Mein Shirt liegt nur träge auf meiner Haut, hat sich so über meine Schultern gewandt, dass sie nun frei in der warmen Luft liegen. Es ist nicht kalt, aber eben auch nicht warm. Ein bisschen so, wie der Sommer in Toronto. ,,Kommst du mit an die frische Luft?"

Ich nicke bloß. Warum auch nicht? Warum kann ich mich nicht dazu überwinden, mit Shawn nach draußen zu gehen? Er ist mein bester Freund verdammt und wir sind in Bora Bora. Das ist doch erst ein perfekter Grund, mit ihm in die schwitzige Nachtluft zu treten und zu reden. Wir haben es schließlich beide extrem nötig, zu reden. Also warum setze ich mich nicht in Bewegung und laufe ihm hinterher? Etwas, tief in mir, hält mich fest. Am Bett gefesselt. Ich kann mich nur schwer dazu bringen, aufzustehen und einen Schritt nach dem Anderen zu setzen. Hätte ich es nicht getan, wäre ich ziemlich dumm gewesen. Denn als ich durch die, nebenbei bemerkt riesigen Flügeltür schlürfe, errangt sich ein riesiges Wohnzimmer mit einer Küche. Ich hatte es nicht gesehen, als ich eben hierdurch gegangen bin. Ein riesiges Sofa steht mitten im Wohnbereich und tausende Lichter erhellen die Sicht. Die helle Fensterwand ist beeindruckend, wie sie sich an dem ganzen Raum lang hangelt und die anliegende Küche ist schlicht gehalten. Sie fällt gar nicht auf. Wahrscheinlich hat Shawn es sich hier schon gemütlich gemacht, denn der eingebaute Karmin brennt und Decken sind auf dem Sofa verteilt, als hätte Shawn dort geschlafen. Aber warum?

,,Ich wollte dich nicht wecken. Und jedes Mal, wenn ich neben dir liege, muss ich an Moms Worte denken, als sie uns aufklären wollte. Bin ich deswegen vielleicht gestört?", ergreift dieser das Wort. Er steht direkt hinter mir. Ich kann seinen Atem nah an meinem Rücken spüren. Aus meinem tiefsten Inneren qualmt etwas unvertrautes auf. Es durchstößt meinen Körper innerhalb ein paar Sekunden und weckt in mir ein Gefühl, welches ich noch nicht kenne und es eigentlich auch nicht kennenlernen will. Es ist komisch.
Aber anstatt diesem Gefühl weiter zu folgen, drehe ich mich lachend um und schaue Shawn in die Augen. Er sieht nicht nur verschlafen aus, er sieht aus wie ein Drogenjunkie. Ich frage mich, wie lange er die letzten Tage geschlafen hat.

,,Dann sind wir beide gestört, denke ich."

Er dreht sich zu der größten Flügeltür, die ich in meinem Leben gesehen habe, um und reißt sie abrupt auf. Dieser Anblick kommt mir irreal vor. Er ist wie im Film, nachdem die beiden Protagonisten miteinander geschlafen haben, der eine dann die Fenstertüren des Hotelzimmers öffnet und einmal tief durchatmen. Dann dreht sich dieser normalerweise um und flüstert etwas wie 'Guten Morgen, mein Schatz.'. Würde dieses Leben aber ein Film sein, wäre schön so manches anders gelaufen. Mein Dad wäre noch an meinem sechzehnten Geburtstag bei uns gewesen und meine Mom wäre nicht zu einer verrückten Vierzigjährigen mutiert. Aber auch wenn ich mir aussuchen könnte, würde ich nichts ändern wollen. Ich denke, dass diese doch so schrecklichen Dinge aus Gründen passieren, die wir zwar heute noch nicht verstehen können, aber denen wir später vielleicht danken.

,,Lass uns heute Nacht noch etwas erleben!"
Meine Stimme ist fest und beißt sich in meinem Gehirn fest, als ist sie ein Synapsen. Der Satz hallt im leeren Wohnbereich des Hauses und bringt Shawn dazu, ein Lächeln aufzusetzen und auf mich zu zukommen. Er greift nach meiner Hand und zieht mich schnell mit sich. Es ist immer noch dunkel und die Terrasse ist nicht beleuchtet. Ich kann nichts sehen, genauso wenig wie Shawn. Auf einmal hält Shawn in seiner Bewegung inne und schaut mir tief in die Augen, nachdem er sich umgedreht hat.

,,Ich glaube, dass wir noch genug Zeit haben, Abenteuer zu erleben. Erstmal muss ich das hier tun." Im nächsten Moment steht er direkt vor mit. Sein Gesicht ist nah an meinem und unsere Lippen nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt. In meiner Brust qualmt wieder dieses Gefühl auf, welches allmählich wirklich aus meiner Brust verschwinden sollte. Es taucht in letzter Zeit zu oft auf, zu extrem. Ich kenne dieses Gefühl, obwohl ich vermutlich daran Versagen würde, es zu beschreiben. Es überrascht und lässt einem dumm in der Ecke stehen. Ich habe Respekt an die Leute, die sich gegen dieses Gefühlschaos wehren können. Großen Respekt. Inzwischen hat Shawn die Augen geschlossen und kommt immer näher, während ich auf seine Lippen starre. Wenn er glaubt, dass ich ihn jetzt küsse, hat er sich gewaltig geschnitten. Und das weiß er. Sein verräterisches Grinsen hat ihn verraten. Im Laufe weniger Sekunden packe ich seine Hüfte und schiebe sie in Richtung Pool. Er öffnet erschrocken seine Augen, als er aus dem Wasser taucht und seine schwarzen Haaren mit den Fingern durchkämmt. In diesem Moment muss ich wohl zugeben, dass mein bester Freund alles andere als hässlich ist. Das nasse Shirt spannt seine Brust und lässt die Muskeln nur erahnen.

,,Vermutlich muss ich dich hierfür hassen, richtig?", lacht Shawn aus dem Pool hinaus in die stickige Nachtluft. Seine Stimme ist heiser von dem Lachen. Ich habe schon fast Mitleid mit ihm, als er eine Hand nach mir ausstreckt und ich sie ergreife, um ihm beim Rauskommen zu helfen. Dass er auch die Treppe hätte nehmen können, hätte mir früher auffallen müssen. Aber es ist zu spät, denn im nächsten Moment trifft kaltes Wasser auf mich und umhüllt meinem Körper. Mein Schrei erhellt den gesamten Wald um uns herum ein paar Millisekunden, dann verschwindet er irgendwo im Nirgendwo. Ich tauche auf. Die Wasserblase über meinem Kopf bricht und lässt mich hindurch. Ein aus Herzen lachender Shawn steht vor mir im Wasser und schaut stolz auf mich hinab. Er hält sich vor Lachen den Bauch und scheint sich überhaupt nicht mehr ein zubekommen. Mein Shirt ist durchnässt, als ich die Treppe halb nach draußen einnehme. Also nehme ich es zwischen meine Hände und quetsche vorsichtig das Wasser heraus. Zu meinem Vorteil ist es auch noch weiß und lässt somit meinen roten BH herausstechen.
Plötzlich liegt Shawns ernster Blick auf mir. Das Lachen ist einfach weg.

,,Okay. Du musst dich wirklich umziehen. Das hier" er macht eine allumfassender Bewegung mit seinen Händen. ,,ist eindeutig zu sexy."

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That's what he said😂💔
Liebe das Lied😍😍😍😍 Wer liebt Ed Sheeran auch nicht? An all die, die das nicht tun: Ihr könnt euch verpissen! Ich liebe ihn😂❤️Hoffe es hat euch gefallen.😘☺️

To be continued...❤️

Because I had you [Shawn Mendes FF]Where stories live. Discover now