Kapitel 12

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The way I am- Charlie Puth

Große Bäume ragen in den Himmel und erzeugen somit eine natürliche Atmosphäre. Wir fahren schon gefühlte Ewigkeiten durch kleine Abschnitte der Insel. Ab und zu kann ich einen Blick auf das Meer erhaschen, was mir verrät, dass wir auch noch ein Haus am Meer behausen werden. Es macht mich glücklich, aber auch gleichzeitig traurig, da ich weiß, dass ich nur vor meinem Alltag flüchte. Wenn ich Zuhause bin, wird mein Alltag wieder alles von mir abverlangen. So ist es nun mal und ich finde, dass man sich dafür nicht schämen sollte. Wir lernen doch schon genug, indem wir unser Leben organisieren und dann sollten wir uns auch mal eine Auszeit nehmen.

Ich strecke einen Arm aus dem geöffneten Fenster. Der Wind streicht zart über meine Handflächen, während ich die Augen schließe. Mich überkommt das Gefühl von Freiheit, auf das ich schon seit Beginn des Fluges warte. Nur leider weiß ich, dass es nicht lange dauern wird, bis sich meine alten Gedanken in mein Gehirn zurückschleichen und sich dort einnisten als wären sie lästige Bazillen. Aber das tun sie zu diesem Zeitpunkt ja nicht, weshalb ich meinen Kopf einmal heftig schüttle und mich dazu zwinge, an etwas anderes zu denken.

,,Nicht mehr lange.", sagt Shawn leise. Er ist schon so erschöpft, dass er sich müde die Augen reibt. Nachdem ich mit einem kritischen Blick seinen Zustand überprüfe, schließe ich wieder meine Augen. Allein die Tatsache, dass er zu stolz ist, sich zum Haus fahren zu lassen, obwohl er schon übermüdet ist, beschreibt seinen Charakter besonders gut. Er will vieles alleine machen. Manuel und Karen brachte das früher zur Weißglut. Sie haben ihn nie so erzogen und trotzdem ist er einer der selbstständigsten Personen, die ich kenne.
Ein weiterer Blick zu Shawn zeigt einen hoffnungsvollen Ausweg aus dieser tragenden Situation. Obwohl ich mich riesig auf eine Auszeit mit Shawn freue, kann ich nur Lächeln, als wir auf einen großen Parkplatz driften und ich das moderne Haus betrachten kann. Es ist komplett aus dunklem Holz und liegt verschlossen hinter einem Stahltor. Es ist umgeben von Bäumen und jeglichen Blumen, die mich beim Anblick von dem riesigen Pool eher weniger interessieren. Er ist prall mit Wasser gefüllt und gibt eine wahnsinnige Aussicht auf das Meer frei, als ich hinter Shawn in den Garten trotte. Liegen sind überall zwischen gepflanzten Palmen und Sonnenschirmen aufgestellt worden und die Sonne leuchtet ins paradiesische Schlafzimmer des Hauses. Man kann nicht viel vom Inneren erkennen, aber das riesige Doppelbett zeichnet sich deutlich auch nach außen. Stände jemand direkt hier, wo ich stehe, könnte er direkt auf zwei schlafende Menschen starren. Ein kurzes Szenario erscheint in meinem Auge. Es zeigt eine laute Masse Fans, die vor unseren Fenstern stehen und uns beim Schlafen beobachten. Während Shawn einfach weiter schläft, würde ich hochschrecken und schreiend durch die Hintertür flüchten und mich wahrscheinlich irgendwo im Nirgendwo vergraben wollen.

,,Gefällt es dir?", fragt Shawn interessiert nach.
Ich nicke bloß und hechte hinter ihm her, als er die Schlüssel ins Schloss des Hauses steckt und daran herumdreht. Mich interessiert nicht wirklich das Hausinnere. Das Bett hat es mir bereits angetan, da habe ich noch den Sonnenaufgang beobachtet. Vermutlich habe ich so viel Schlafmangel, dass ich einfach nur ins Bett falle und meine Augen sich automatisch schließen. Das Einzige, was ich noch höre sind Shawns Lache, ehe ich in einem tiefen Schlaf sinke.

Das Schiff sinkt. Alle Matrosen springen schreiend ins Wasser, während ich einfach auf dem brennendem Schiff stehen bleibe und die Flammen beim Lodern beobachte. In Endlosschleife gehen mir die Gründe, die für das Springen stehen, durch den Kopf. Mein Kopf explodiert fasst, als sich die Schiffskatze verzweifelt meine Beine hochzieht. Die Flammen reichen mir inzwischen bis zum Knie und sind drauf und dran, meine Hose in Nichts aufzulösen. Alles steht für eine Sekunde still. Auch wenn ich es eigentlich nicht will, schmeiße ich die Katze achtlos ins Wasser und springe lachend hinterher. Ich weiß, dass Katzen absolut kein Wasser ausstehen können, aber eins ist doch mal klar. Wasser ist besser als Feuer. Für mich und die Katze. Ich will nicht sterben. Irgendetwas muss mich ja zum Springen alarmiert haben. Noch weiß ich zwar noch nicht was, aber etwas muss gewesen sein.
Sobald mein Kopf im das kalte Wasser eintaucht, ist alles schwarz. Der Mut, der mich noch eben ergriffen hat, verschwindet innerhalb einiger Sekunden. Etwas großes, bedrohliches schwimmt mit wedelnden Bewegungen auf mich zu. Ich kann es erst erkennen, als die Person direkt vor mir steht. Christoph deutet mir Oberkörper frei mit einer Hand zu, dass ich ihm folgen soll. Seine Schwimmshorts reicht ihm nur bis zur Hüfte und lässt sein Sixpack nur erahnen. Schade nur, dass ich ihm hinterher schwimmen muss, um es Genaueres sehen zu können. Ich habe keine Probleme mit dem Atmen. Es fühlt sich an, als bläst sich meine Lunge trotz des mangelnden Sauerstoffs selbstständig auf. Schnell tauche ich ihm hinterher in eine kleine Einbuchtung. Es muss der Hafen sein. Große Schiffe sind durch die Wasseroberfläche zu erkennen und ich kann ein paar Menschen am Hafen erkennen. Was sie sich wohl denken, wenn Christoph und ich hier unter Wasser aufkreuzen und ohne en beim Arbeiten zusehen. Ich lache Christoph offen an, woraufhin er meine Hand nimmt und mich blitzschnell mitzieht. Ich kann gar nicht so schnell reagieren, wie er mich mitzieht. Auf einmal stehen wir an einem Sonnenaufgang und Christoph sieht genauso wie in der sechsten Klasse aus. Sein Haar ist ungekämmt und er hat einen Haufen Pickel im Gesicht. Eigentlich will ich lachen, unterdrücke es aber, als Christoph immer näher kommt. Angst keimt in mir auf. Ich verfalle wohl von einer Sekunde auf die andere in mein altes Ich, nehme meine Füße in die Hände und renne so schnell ich kann davon. Meine Beine tun erst weh, nachdem ich die ersten Kilometer hinter mich gebracht und keuchend eine Pause gemacht habe. Sobald ich Christoph hinter dem wunderschönen Sonnenaufgang erahnen kann, laufe ich weiter. Ich habe keine Angst vor Christoph im Allgemeinem. Viel mehr stört mich seine Entwicklung. Wäre er älter und sehe so aus wie eben im Meer, hätte ich ihn auch wirklich geküsst. Nur so nicht.

Und dann falle ich. Tief.

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Ach Mann. 💭😏 Der Christoph😋 Leute, das wird cool😍😍
Ich wünschte, ich wüsste, was ich noch schreiben soll...😂

To be continued...❤️

Because I had you [Shawn Mendes FF]Where stories live. Discover now