Kapitel 61

1K 50 1
                                    

Sweet but Psycho-Ava Max

,,Ich werde es tun, Shawn. Es ist mir egal, was du dazu sagst oder ob du es für unpassend hälst."

Meine Hände zittern zwar, schaffen es aber trotzdem das Glas auf dem Tisch zu greifen. Shawn und ich sitzen an seinem Esstisch und diskutieren darüber, ob es klug von mir wäre, Chris im Knast zu besuchen. Während ich versuche all die bösen Worte in meinem Mund drinnen zu behalten, nehme ich einen großen Schluck Wein.

,,Du bist doch bescheuert! Das ist viel zu gefährlich. Dieser Typ wollte dir nichts Gutes und das weißt du. Trotzdem willst du ihn im Knast besuchen? Alleine?" Shawn hebt ebenfalls sein Glas. Statt jedoch nur einen Schluck zu nehmen, kippt er sein noch volles Glas in sich hinein. Sein Blick liegt dabei immer noch auf meinem Gesicht. Seine Augen glühen vor Frust, obwohl ich ihm nicht einmal meinen Plan erzählt habe.

,,Hör zu! Ich gehe nicht alleine dahin. Nur eben nicht mit dir. John meinte, dass er auch mitkommen würde. Außerdem sind dort Polizisten. Die werden schon aufpassen, dass er nicht komplett durchdreht!", wende ich als Erklärung ein.

Im nächsten Moment schießt sein Blick von seinem Glas wieder zu mir. Sein Blick ist von einer Sekunde auf die Andere von Wut überströmt.

,,Klar! Dein Freund ist ja überhaupt nicht dadrin involviert, richtig? Mensch, Cassie! Soll das jetzt immer so laufen?"

Shawn springt von seinem Stuhl auf und dreht sich zum Fenster. Er stemmt die Hände in die Hüfte, strafft die Schultern nach hinten und atmet ganz tief durch. Dann fängt er an, das ganze Esszimmer auf und ab zu spazieren. Dabei ist sein Blick starr auf den Boden gerichtet. Er scheint sehr wütend zu sein, als er weiterspricht.

,,Das ist doch totaler Quatsch! Wieso können wir nicht einfach der ganzen Welt sagen, dass wir ein Paar sind? Ich möchte allen sagen, dass ich dich liebe, nicht nur unseren Freunden!", schreit er durch den Raum. Ich schrecke kurz zurück, als sich sein Blick auf mich richtet.

,,Hey! Ich bin hier nicht die Person, die es nicht einmal schafft, seiner Familie etwas von uns zu erzählen. Aber du willst es deinen Fans sagen? Was ist mit meiner Familie? Darf ich es ihnen wenigstens noch vorher sagen, oder habe ich auch noch etwas dazu zu sagen?"

Inzwischen stehe auch ich neben meinem Stuhl. Es macht mich rasend, wenn wir uns über so etwas unnötiges streiten. Wir sind beide sehr stur, was heißt, dass wir nach jedem Streit getrennte Wege gehen müssen, damit wir unsere Ruhe voneinander haben.

,,Natürlich darfst du mitbestimmen! Aber glaubst du nicht, dass wir es mal sagen sollten? Ich bekomme jeden Tag Anrufe von irgendwelchen weiblichen Kollegen, die fragen, ob ich Lust auf ein Date hätte. Man, ich habe eine Freundin, darf es aber niemandem erzählen! Das nervt!" Er dreht sich wieder zum Fenster. Ich sehe durch das dunkle Licht nur Umrisse. Die kleine Lampe an der beige gestrichenen Wand links neben mir leuchtet nicht besonders stark, sonst ist kein Licht mehr an. Ich kann dementsprechend nur schwer erkennen, wie Shawn sich die Haare rauft und sich dann wieder zu mir umdreht.

,,Aber gleichzeitig will ich es auch gar nicht anders. Es ist gut so wie es ist. Medien können einen fertig machen. Sie sind die Hölle. Und ich will nicht, dass es dir genauso wie mir geht. Seitdem wir-"

,,Seitdem wir was? Was machen wir hier eigentlich genau? Nennt man das etwa Beziehung? Du bist ja fast nie da! Du bist in jeder freien Sekunde in diesem Raum und schreibst an irgendwelchen Songs. Es tut mir furchtbar leid, wenn ich das jetzt sage, aber für mich ist eine Beziehung was anderes!"

Meine Brust hebt und senkt sich schnell, so als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen. Ich weiß genau, dass ich hier gerade Mist erzähle. Shawn ist immer da, wenn ich ihn brauche. Natürlich wusste ich, dass es anders ist mit einer berühmten Person zusammen zu sein. Ich bin ja schon unser ganzes Leben lang seine beste Freundin. Aber seitdem wir wirklich ein Paar sind, fühlt es sich schlimmer an. Wenn man sich auch nur für ein paar Stunden sieht, feiert man schon Feste. Manchmal sieht man ihn eine ganze Woche nicht und muss damit zurechtkommen. Meine Freunde sagen, dass ich mich dann wie ein Internetjunkie aufführe, nur um online zu sein, falls er anruft.

,,Dann rede doch mal mit mir!", fährt er mich empört an. ,,Du grenzt mich doch vollkommen aus. Immer wenn ich dich frage, ob es dir gut geht, nickst du, hast aber Tränen in den Augen."

So wie jetzt! Ich bin nicht gut darin, mich mit Menschen zu streiten. Allgemein bin ich seit dem Unfall viel zu emotional. Meine Augen haben sich von einer Sekunde auf die Andere zu einem Staudamm transformiert, der jederzeit in sich zusammen stürzen kann. Und das merke wohl nicht nur ich.

,,Ich bin jetzt seit fast neunzehn Jahren an deiner Seite. Ohne eingebildet klingen zu wollen" Er kommt um den großen Esszimmertisch herum, ohne den Blick von mir abzuwenden. ,,Ich glaube, dass ich dich viel zu gut kenne, um nicht zu wissen, was in dir abgeht."

Inzwischen ist seine Stimme ganz ruhig und sanft. Ich müsste zu ihm hochschauen, tue es aber nicht, da der weiße Teppich doch schöner ist, als ich gedacht habe.

,,Mein Abschlussball. Während Brian und ich den meisten Spaß von allen hatten, hast du am Tisch meiner Eltern gegessen und mit Aaliyah über irgendwelchen Mist geredet. Man konnte dir förmlich ansehen, wie schlecht es dir ging. Dabei sahst du so gut aus, in diesem roten, schulterfreiem Kleid."

Mein Blick schießt zu ihm. Daran kann man sich doch normalerweise nicht erinnern. Selbst ich hatte vergessen, welches Kleid ich da anhatte.

,,Das war die Zeit, in der es Mom so schlecht ging. Sie hat an den Morgen zum ersten Mal gesagt, dass sie sich einweisen lassen will.", erinnere ich mich.

,,Naja. Und du warst total gekränkt, weil ich von da an nicht mehr zur Schule gehen musste, du aber noch ein Jahr."

Ich haue ihm ein Mal gewaltig auf die Schulter. Die Situation entlockt mir widerwillig ein Lächeln.

,,Das stimmt gar nicht!", lache ich und greife nach seiner Hand. Ich verschränke sie mit meiner und strecke mich zu ihm nach oben, um ihn einen Kuss geben zu können.

,,Ich will Das wirklich. Ihn zu besuchen, würde mich sozusagen aufwecken. Ich brauche das, um damit abschließen zu können. Und dich dabei an meiner Seite zu haben, könnte fast schon als Mord an Christoph Hamilton gelten. Es würde einfach nur zu angespannt sein, wärst du dabei. Aber das hat nichts damit zu tun, dass ich dir nicht vertraue oder so.", flüstere ich nah an seinen Lippen, ehe ich einen zarten Kuss darauf hauche.

____________________________________
Leuteeeeeee!!!! 😄
6k reads!!!!!!❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️
Ihr seid so geil!!!😁

Hoffe euch hat das Kapitel gefallen☺️😌

To be continued...❤️

Because I had you [Shawn Mendes FF]Where stories live. Discover now