Kapitel 43

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Rise- Jack&Jack, Jonas Blue

Verliebt zu sein, kann einem ziemlich schaden. Es ist egal, in wem man verliebt ist oder wie alt man ist. Es kommt im Grunde nur darauf an, wie man in einer Beziehung miteinander umgeht. Viele Menschen sagen, dass sich die wahre Liebe nicht trennen lassen kann. Aber wer bestimmt denn bitte, was "wahre" Liebe ist? Klar, es ist logisch, dass zwei Menschen sich über alles lieben müssen, damit über wahre Liebe gesprochen werden kann. Aber wer bestimmt denn, wie viel ich einen Menschen liebe? Gibt es vielleicht einen Professor in Holland, der das als Studie anführt, oder sowas? Es ist doch auch vollkommen klar, dass das Leben eine große Rolle im Leben spielt. Wenn sich zwei Menschen im Alltag nicht zusammenreißen können, ist eine Trennung doch schon vorprogrammiert. Wir verbringen doch ohnehin schon viel zu viel Zeit mit den falschen Menschen, ohne dass wir es wirklich realisieren.

Ich zum Beispiel habe vier Monate mit einem Arsch als Freund verbracht, der mich umbringen wollte. Ich kann sowas durchstehen. Es wäre nur schwer, hätte ich niemanden, der mit mir diese ganze Scheiße durchsteht. Aber ich habe jemanden. Ich habe sogar mehrere. Naja, ich hatte. Es ist zwar noch nicht vorbei, aber so gut wie. Die letzte Untersuchung hat ergeben, dass ich nach Hause kann. Unter einer Bedingung. Mr. McAllister hat mir aufgetragen, dass ich jeden Monat einmal hier zur Routineuntersuchung sein muss. Und dass ich bei starken Beschwerden sofort hierher komme. Ab jetzt bin ich wieder frei.

,,Sicher, dass du alles hast?", fragt Manuel, ehe er meine Reisetasche vom Bett hebt und aufstöhnt. Ich lache gedrückt, konzentriere mich dann aber wieder auf mein Handy. Will hat mich angeschrieben, nachdem ich bei ihm versucht habe, anzurufen. Er ist zwar nicht rangegangen, hat aber eine nett gemeinte Nachricht bei mir hinterlassen.

Will: Wenn du willst, komme ich dich abholen.

Ich: Nein, ist schon gut. Ich schlafe bei den Mendes'.

Will: Wie du meinst.

Ich lächle ein bisschen breiter, als ich mir seinen Gesichtsausdruck vor mir vorstelle. Immer wenn ich ihm widerspreche, legt er diesen Ausdruck auf sein Gesicht, der so ziemlich wiedersprechend ist. Zum Teil kommt er rüber, als würde mein Bruder sich freuen, dass ich einen anderen Vorschlag mache. Andererseits wirkt er dann immer fast enttäuscht. Ich kann diesen Ausdruck zwar nicht deuten oder beschreiben, aber ich weiß ganz genau, wann er ihn normalerweise einsetzt. Und ich sage es nur einmal. Er zieht so gut wie immer! Das ist fast schon krank.

,,Ich glaube dir sogar ohne Antwort, dass das alles ist. Wer hat die Sachen denn alle aus deiner Wohnung geholt?", lacht mein Ersatzvater ironisch auf. Die Sache ist die. Shawn hat mir nach dem Unfall eine Tasche voll Sportsachen aus meiner Wohnung gebracht. Er meinte, dass es wichtig sei, immer vorbereitet zu sein. Ich weiß zwar nicht genau, was er damit meinte, aber es klang in dem Moment logisch.

,,Shawn.", sage ich ein bisschen leise. Doch Manuel lacht trotzdem auf.

,,Klar. So kenne ich meinen Sohn. Ich kann nicht fassen, dass er keine Hausfrau mehr werden kann.", lacht Manuel weiter. Mein Lachen geht in seinem unter, ist aber immer noch relativ leise. Meine Stimme ist seit dem Vorfall letzte Woche ein wenig besser geworden, aber noch nicht ganz perfekt. Mein Wortschatz allerdings ist laut Mr. McAllister in einen perfekten Zustand. Ich kann auch Sätze bilden, so dass sie Sinn ergeben. Sprich, ich kann perfekt sprechen, habe aber noch ein paar Probleme mit dem Erinnern an bestimmte Dinge. Aaliyah meinte, dass es sich anfühlt, als würde sie mit einer alten Frau reden, der man alles dreimal erzählen muss. Dabei mache ich große Fortschritte.

,,Sag meinen Namen bitte noch einmal.", unterbricht Shawn die Lache seines Vaters, als er in den Raum spaziert kommt. Er kommt auf mich zu und drückt mir einen dicken Kuss auf die Stirn, noch bevor ich irgendetwas tun kann.

,,Nein.", flüstere ich stattdessen. Er lässt von mir ab, bewegt sich aber kein Stück weg, so dass er quasi direkt an meinem Körper gepresst ist.

,,Was hast du gerade gesagt?", fragt er mich gespielt entsetzt. Seine Augen sind erfreut aufgerissen und bohren sich förmlich in meine, als ob er sich so an mir festhält.

,,Nein.", wiederhole ich dieses bloße, unwichtige Wort. Es ist nichts weiter, was ich sage. Ich sage es einfach, ohne darüber nachzudenken.

,,Ich kann es gar nicht erwarten, deine Stimme jeden Tag zu hören.", wirft Shawn in den Raum. Sein Vater beobachtet uns misstrauisch, als Shawn mich an seine Seite zieht und aus dem sterilen Raum führt. Das Lächeln kann ich mir nur schwer aus dem Gesicht wischen. Manuel läuft vor, während ich meine Zeit brauche, bis wir beim Auto angelangen. Sobald ich erstmal draußen bin, muss ich kurz durchatmen. Ohne jetzt verrückt klingen zu wollen, muss ich daran denken, wie ich vor kurzem noch dachte, ich würde sterben. Shawn hält extra neben mir an, damit ich einmal tief einatmen kann. Wäre ich gestorben, hätte ich nicht gewusst, was aus all den Leuten hier auf der Welt passieren würde. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass es keinen Himmel gibt, aber man kann ja nie wissen. Vielleicht steht jetzt gerade in diesem Moment der Geist meines Vaters vor mir und schaut mir beim Leben zu. Vielleicht habe ich aber auch zu viel Fantasie. Ich schrecke kurz zusammen, als Shawn eine Hand um meine Hüfte legt und mich weiter zum Auto drängt. Er macht die Tür für mich auf und bleibt solange draußen stehen, bis ich mich vernünftig hingesetzt habe. Dann greift er nach den Gurt und beugt sich über meinen Schoß. Ich kann nicht anders, als zu lachen.

,,Shawn. Ich kann das auch selber.", lache ich, doch dann klickt der Gurt schon und rastet sich ein. Shawn stoppt mit seinem Gesicht direkt vor mir. Wir waren uns schon lange nicht mehr so nah. Ja, wir waren uns gestern erst auf freundschaftlicher Ebene nah, aber nicht so. Am liebsten würde ich meine Lippen jetzt auf seine legen, aber das geht nicht. Manuel ist da und ich bin gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Das wäre zu früh.

,,Ich weiß.", sagt er noch, dann zieht er seinen Kopf aus dem Auto heraus, joggt um den Wagen seiner Eltern und steigt auf dem Beifahrersitz wieder ein. Währenddessen atme ich tief aus, ignoriere den kritischen Blick von Manuel durch den Rückspiegel und versuche mich zusammenzureißen.

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Jap...no comment...😂
Jetzt mal ehrlich, liest sich das hier unten überhaupt irgendeiner durch?😂 Ich muss selber zugeben, dass ich diesen Teil immer komplett ignoriere😂
Hoffe trotzdem, dass das Kapitel euch gefallen hat😘☺️

To be continued...❤️

Because I had you [Shawn Mendes FF]Where stories live. Discover now