37. - Kapitel 8 (4)

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Louisa hob ihre Arme, lachte und ihr Koffer fiel um. Sie stand endlich wieder vor dem Schultor. Ihre Haut war goldbraun, ihre Haare dunkelblond und voller bunter reingeflochtener Fäden. Orange Stofffetzen hingen um sie als eine Bluse. Hatte sie diese Luft vermisst! In ihr hingen so viele Stimmen, die so viel wussten. Und es hörten so viele Ohren, was sie zu erzählen hatte. Schnell hob sie den Koffer auf und stolzierte zu ihrem Zimmer.

Reiko war bereits dort. Sie goss ihre Blümchen. Als wäre die Zeit stehengeblieben.

„Bounty!", rief Louisa und rannte auf sie zu. Reiko wurde in eine viel zu plötzliche Umarmung gezogen. Louisas Koffer fiel wieder um.

„Übertreib mal nicht, Louisa.", zischte Reiko, doch erwiderte. Da kam natürlich von Louisa:

„Ich übertreibe überhaupt nicht. Ich begrüße dich wie sonst auch. Und außerdem ist viel passiert, seit wir uns zuletzt gesehen haben. Das ist schon Ewigkeiten her. Gefühlt zumindest. Vielleicht auch wirklich Ewigkeiten. Wer weiß schon wie lang die sind?"

„Vier Wochen?"

„Das sind ganze Achtundzwanzig Tage. Das ist nicht wenig. In der Zeit kann ein neues Shipping entstehen und ein Mord an dem Partner wegen Eifersucht. Wie bei Reómeo i Yulya." Sie lösten sich aus der Umarmung.

„Das war kein Mord aus Eifersucht."

„Es würde doch jeder verstehen, wenn ich ihm das so erklären würde. Also ist es völlig in Ordnung das als Beispiel zu nehmen."

Reiko rollte mit den Augen. „Natürlich."

„Achso, sind die anderen schon da?"

„Zina und Lloyd waren kurz hier.", antwortete Reiko und drehte sich zu ihren Blumen. Hinter dem Fenster saß eine Taube auf einem Baum. Der Ast der Taube ragte an der linken Seite heraus, sodass Louisa das Ende nicht sehen konnte.

„Warte, vergiss die anderen." Louisas Augen funkelten. „Ist Suma schon da? Er war nicht auf seinem Klischee-Baum."

Reiko zuckte mit den Schultern. „Im Gegensatz zu dir ist mir der Junge egal."

„Stimmt, du stehst ja mehr auf Typen wie Noah." Reiko verdrehte die Augen. „Apropos. Zingi und er könnten das wissen." Louisa tippte mit dem Fuß auf dem Boden auf. Ihre Schuhe klackten. „Verdammt, die beiden brauche ich für meinen Plan."

„Du willst schon wieder ein neues Gerücht über den Jungen erfinden?"

„Beweisen! Ich brauche nur Informationen."

Reiko verschränkte die Arme. „Für was?"

„Suma entlarven, die Story des Jahrhunderts herausfinden, Aufmerksamkeit der O' Chronos und Ruben Kouba. So in der Art." Ruben Kouba - der berühmteste Journalist aller Zeiten.

Reiko seufzte. „Das wird furchtbar peinlich, oder?"

„Ich mache nie etwas Peinliches."

„Doch, ständig."

Louisa zuckte mit den Schultern. „Später. Komm, wir müssen in Zingis Zimmer."

Reiko rollte mit den Augen. Sie mussten! Natürlich mussten sie. Ein Gerücht war in Gefahr und wer sollte es retten können, außer die Irre neben ihr? Niemand - natürlich. Und wer sollte anderes mitgeschleift werden als die beste Freundin? Niemand - natürlich. Leider. Reiko seufzte.

Louisa klopfte an die Tür. Eine Antwort wartete sie gar nicht erst ab und riss die Tür auf. Anstatt eines hörbaren Luftschwungs vernahm sie ein verriegeltes Schloss. „Verdammt.", motzte Louisa.

Blumenbrechen (Wird Nicht Mehr Überarbeitet Und Auch Nicht Fortgesetzt)Where stories live. Discover now