19. - Kapitel 5 (3)

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„Hä? Aber das hat doch kein Happy-" Die Tür flog zu. Kiana lächelte ihnen hinterher. Sie wünschte, sie würden nur seltener streiten.

Kiana guckte im Internet nach dem Ursprung der Aprilstradition.
Es war, als hätten die Menschen auf einmal einen Tag der Narren haben wollen.

Eine direkte Erklärung gab es nicht. Niemand hatte eine Ahnung, woher er kam und warum er existierte. Er war bloß da. Eine Waffe. Ob diese missbraucht oder richtig behandelt werden sollte, entschied der Nutzer.
Und dieser Nutzer war Vogel oder Licht.

Kaum saß Suma auf seinem Baum, rief jemand seinen Namen. Er kannte die Stimme. „April, April.", rief Noah. Einen kurzen Blick verschwendete er an ihn und Leo, der neben Noah stand. „Nachträglich. Wegen dem Mehlkissen, du weißt?"

Suma antwortete nichts.

„Du weißt schon.", rief Noah weiter hoch. Leo knuffte ihn in die Seite.

„Lass gehen.", meinte Leo.

„Dann ist alles klar.", meinte Noah noch. Beide zogen ab.

Suma starrte seinen gelben Block an.
Er ließ sich nichts anmerken, doch
er wusste nicht.

Beiläufig observierte er das Fenster neben ihm. Kiana saß an ihrem Laptop und starrte hinaus. Sie guckte nicht zu ihm. Sie dachte an etwas, weshalb sie sich in undefinierbarer Ferne befand.

Was? An was denkst du? Was hast du vor?
An Kiana war etwas merkwürdig. Suma wusste nur nicht, was. Sie gehörte nicht zu ihnen. Dafür war sie zu naiv. Doch ihre Fragen waren zu groß für ihr winziges Wesen. Zu präzise für das schwammige Nichts.

Zu böse für ihre Gutherzigkeit.

Ihre Füße trafen den Boden. Mit jedem Schritt näherte sie sich dem gekippten Fenster. Sie öffnete es, aus Höflichkeit. „Ist etwas los?" Ihre Stimme piepste. Er guckte sofort auf sein Blatt Papier.

„Tss. Nein.", gab er wieder. Sie zuckte zusammen. „Nie." In diesem Universum geschah nichts mehr. Es stand auf ewig still und stumm. Und es würde nichts mehr geschehen seit die Bücher aufgehört hatten zu sprechen. „Was fragst du mich?"

Sie zuckte zusammen. Suma bemerkte es.

„Ich hatte den Eindruck, du siehst mich seit ich an meinem Schreibtisch sitze an. Ich dachte, vielleicht hättest du ein Problem."

Seine Augen blieben auf dem Block vor ihm. Schließlich linste er doch zu ihr. „Tss. Problem? Nein."

Nach Minuten fragte sie leise: „Gerätst du wirklich nie in problematische Situationen?"

„Alles auf dieser unnützen Welt ist gleichwertig wertlos."

Sie war keine Gefahr, denn sie verstand es nicht.
Sie verstand rein gar nichts.
Keiner verstand etwas.

„Das beantwortet meine Frage leider nicht ganz, da das auch heißen könnte, alles sei ein Problem." Alles war ein Problem. Sie lächelte ruhig. So ruhig, dass es Suma verwunderte. „Brauchst du Hilfe bei etwas?"

Er blitzte sie an. „Hilfe – existiert nicht. Also denk nicht, du würdest ‚helfen', wenn du irgendwem ‚hilfst'."

„Warum?"

„Weil niemand dieser Spezies es für sinnvoll erachtet."

Sie wurde ruhig. Ihr höflicher Gesichtsausdruck verschwand.

„Habe ich dich deshalb noch nie lachen sehen?" Die Naivität ihrer Betonung erklang in jedem idiotischen, winzigen Buchstaben. Was sollte diese Frage? Wie kam sie jetzt darauf? Diese Frage war genauso, wie das Glucksen der Idioten auf dem Hof.

Blumenbrechen (Wird Nicht Mehr Überarbeitet Und Auch Nicht Fortgesetzt)Where stories live. Discover now