30. - Kapitel 7 (2)

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Vier Tage später kippte Suma von seinem Ast. Es war früher Morgen. Er konnte dagegen nichts machen. Immer tiefer sank er in tiefste Schwärze.

Der Hofboden besteht aus harten Betonplatten. Sowieso besteht alles an dieser Schule aus Beton. Selbst die Bänke auf dem Hof. Die Schulgebäude bestehen aus weiß gestrichenem Beton, der nur von den riesigen Fenstern unterbrochen wird. Drei Betonkästen mit Fenstern, umzäunt von einer hohen Betonwand.

Diese Platten knallten, donnerten. Sie waren das Gewitter des Schulhofs. Auch wenn Suma sich abrollte, riss seine Haut auf. Sein Schal schützte ihn nicht. Alles polterte in seinem Inneren.

„Ich bin nicht schwach.", murmelte er vor sich hin. Er stand wieder auf. „Ich bin nicht schwach. Ich bin nicht schwach." Er überprüfte seinen Block. „Wir sind nicht schwach." Sein Kopf pochte und hämmerte, schrie, schrie, schrie. Schlaf! Immer lauter schrie er. Schlaf – Schlaf. Suma schleppte sich nach oben. Seine Zimmernachbarn waren frühstücken. Essen! Als Suma die Tür hinter sich schloss, prüfte er seine Umgebung. Nichts, nichts, nichts. Er legte den gelben Block auf seinen Nachttisch. „Wir sind nicht schwach.", flüsterte er und legte sich an die Bettkante. Seine Hände waren schweißnass.

- „Ihr seid schwach.", hatte er geschrien. Es war kalt. So kalt. Eiskalt. Der See war zugefroren. „Ihr seid Schwach, solange ihr friert." Sie waren in Sommerkleidung. Er hatte einen Daunenparka an. Ein Idiot. „Wollt ihr das?"

„Nein." Ein Chor. Ein Singsang aus Sopran. Da waren Löcher im Eis. Ein tiefschwarzes Loch. Er hatte einem Mädchen eine Ohrfeige verpasst. Wie alt mag sie gewesen sein? Sie heulte wie ein kleines, verweichlichtes Kind. Das taten sie alle.

„Ihr seid nichts!", hatte er geschrien, als wüssten sie das nicht. Alle waren weich. Alle froren. Alle wollten nach Hause.

Nur Suma nicht. Suma schwieg. Suma zitterte. Suma weinte nicht. Es war egal. Völlig egal. Irrelevant. -

„Ich bin nicht schwach.", dachte er und starrte seine linke Hand an. Mit ihr tastete er nach seinem Block, las sich sein zuletzt geschriebenes durch, legte ihn zurück. „Nicht schwach." Er schloss die Augen, doch schlief nicht ein. Nicht zu einem Zeitpunkt der absoluten Schwäche. Er war schwach. Nur noch schwach. Kurz. Eine Sekunde - Ruhe. Nur kurz die Augen schließen. Nur kurz.

Es war 15:00 Uhr als der Fremdsprachenunterricht begann. Lien Lizi, Lehrerin für Fremdsprache 2, verteilte nach der heutigen Lektion die Klausuren und Auswertungsbögen. Fast alle waren da. Sie seufzte. Fast alle.

„Ist jemand gut befreundet mit Hayashi und kann ihm seine Klausur bringen." So gut wie alle verrenkten sich ihre Arme vor gier.

„Das ist die Chance."
„Die du mir nicht nimmst."
„Lasst ihn uns. Wir müssen uns gut mit ihm stellen."

Frau Lizi verdrehte die Augen. Sie hätte diesen Job nie annehmen sollen. „Ruhe!" Es wurde nicht leiser. Sie sah sich jeden einzelnen Schüler an. Sie hatten sich sofort entschieden. Entweder sie wollten es oder sie wollten es nicht. Keine Unklarheiten. „Okay." Zwischen denen musste sie einfach den nächstbesten auswählen. Warte! Zögerlich und verklemmt meldete sich noch eine Person. Ein schwarzhaariges, winziges, verwundertes Mädchen in der ersten Reihe. Eine gute und vertrauenswürdige Schülerin – die ruhig war.
„Levento.", entschied sie, überreichte ihr Sumas Klausur und Auswertungsbogen.

Kiana nickte. „Vielen Dank."

Verblüfft starrte der Kurs sie an. Die?

Es klingelte. Ein durcheinander sondergleichen brach vom Zaun.

„Du gehörst auch zu seinem Fanclub?"
„So haben wir dich gar nicht eingeschätzt."
„Kiana und Suma kann ich mir nicht zusammen vorstellen. Das wäre komisch."
„Finde ich auch."
„Aber was wäre wenn."

Blumenbrechen (Wird Nicht Mehr Überarbeitet Und Auch Nicht Fortgesetzt)Where stories live. Discover now