Kapitel 69: Erinnerungen - Part 4 / DANKE FÜR 50k READS

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Seht dieses Kapitel als Jubiläumskapitel für die 50k Reads an, die haben wir fast erreicht. Leute, ihr seid großartig und ich weiß nicht, womit ich euch begeisterte Leser verdient habe :)

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Kate Monroe fasste als erstes ihre Stimme wieder. „James?!", fragte sie ungläubig und stand einfach wie erstarrt da. Sie kannte ihn – natürlich kannte sie ihn, er hatte sie jahrelang bewacht, er war der engste Freund ihrer Großtante. 

James hatte seinen eigenen Schrecken mühsam überwunden. Das konnte nicht wahr sein! Erst hatte er geglaubt, einer von Luciens Gefolgsleuten hätte ihn entdeckt. Vielleicht war das sogar der Fall. Seit Jahren suchten sie nach Kate und nun stand sie hier vor ihm, erwachsen und offensichtlich bei bester Gesundheit. Wie er sich ausgemalt hatte, was sie hier erleben würde und in welchem Zustand er sie eventuell auffinden würde, aber sie sah aus, als hätte Lucien ihr nie auch nur ein Haar gekrümmt.

Mit plötzlicher Vorsicht musterte er sie. Es bestand immer die Möglichkeit, dass Kate auf Luciens Seite war und ihn sofort alarmieren würde. Dann war er geliefert. Aber Kate sah einfach nur überrascht und ehrlich verwirrt aus, ihn hier anzutreffen. Was war mit ihr hier passiert? Wie stand sie zu Lucien? Er vertraute ihr doch offensichtlich genug, um sie unbewacht in seine wertvolle Bibliothek zu lassen. Und sie war immerhin eine Dunkelmagierin, sie konnte sicherlich einiges an Schaden anrichten. Vertraute Lucien ihr etwa? Das hieß, falls er das Mädchen je ausgebildet hatte. 

Oder Lucien hatte nie damit gerechnet, dass James aus seinem Gefängnis entkommen und nun hier an dieser Stelle auf Kate treffen würde. 

Vielleicht hatten sie endlich einmal Glück.

Kurzerhand entschloss er sich, zu handeln, als einfach nur dumm im Raum zu stehen. James griff die völlig überraschte Frau und zog sie hinter den Schutz eines nahen Bücherregals.

„James!", zischte Kate eindringlich. Ihr Blick musterte ihn fieberhaft, ängstlich, verwirrt. . „Was machst du hier?! Wie kommst du auf die Burg?"

Überrascht hielt James den Atem an. Sie wusste nichts. Sie hatte keine Ahnung davon, dass er schon seit drei Wochen - wenn seine Zeitzählung denn stimmte - hier war. Sie war ehrlich erschrocken, ihn überhaupt auf der Burg zu sehen. Er musterte Kate nun genauer.

„Er hat dir nichts erzählt", stellte er ruhig fest.

„Was erzählt?!", fragte Kate und klang verzweifelt. „James, du musst hier verschwinden! Wenn er wüsste, dass du hier bist..." 

Tatsächlich, sie wusste nichts.

„Ich bin seit drei Wochen auf dieser gottverdammten Burg", knurrte er zur Antwort, „als sein Gefangener."

Kate starrte ihn an, und dann begann sie den Kopf zu schütteln. Er sah in ihren Augen, wie sie begann, zu verstehen... „Er hat... er hat doch nicht..." Ihre Lippe begann zu beben, „Er hat dich gefangen genommen? Warum?! Er... er hat dir doch nicht wehgetan?" Sie wirkte entsetzt angesichts der Neuigkeit. Aber warum überraschte sie das? Hatte Lucien nicht mehrfach gezeigt, zu was er in der Lage war?

Sein Schweigen war ihr Antwort genug. Schmerz schlich sich in ihren Blick. „Er sagte mir, er würde niemandem etwas tun", wisperte sie.

„Niemandem etwas tun?!", wiederholte er ungläubig und schnaubte kurz lachend. 

Lucien hatte so viel getan und Kate offenbar nicht die geringste Ahnung davon.  

„Das hast du ihm doch nicht ernsthaft geglaubt, oder?" Langsam verstand James, was mit Kate passiert war. Lucien hatte das Mädchen in ein Netz aus mächtigen Zaubern und Lügen eingespannt, um sie auf seine Seite zu ziehen, als sie noch jung und unerfahren genug war, um das nicht zu erkennen. Als sie noch ein naives, unschuldiges Ding gewesen war. Es brauchte Erfahrung im Umgang mit Magie, um zu erkennen, wenn man mithilfe von Zaubern manipuliert wurde. Erfahrung, die Kate Monroe mit fünfzehn, ohne irgendwelche Ausbildung, ganz sicher nicht gehabt hatte.

Magie - Wolf's EyesWhere stories live. Discover now