Siebzehn

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Normalerweise gehe ich selten joggen, doch heute Morgen hab ich es echt nötig um meinen Kopf frei zu kriegen und meine Gedanken zu ordnen.

Gerade jogge ich im Park gegenüber von unserem Gebäude. In meinen Ohren dröhnt G-Eazy's 'Downtown Love'.

Free falling from the sky 'till the gravel caught us.

Spending cash, burning holes in her fragile pockets.

Doin' drugs on the surface of Apple products.

Started beautiful but look at where havoc brought us.

And it was fun but I could never be the one for you-

Ich reiße mir die Kopfhörer aus den Ohren, als mich Dylan erschreckt. Ruckartig bleibe ich stehen.

"Verfolgst du mich jetzt auch noch im echten Leben?", frage ich genervt, bevor ich es verhindern kann. Innerlich schlage ich mich gerade ins Gesicht.

"Wieso? Verfolge ich dich auch in deinen Träumen?"

"Ja, in meinen Albträumen", lüge ich geschickt und ernte ein arrogantes Grinsen.

Ich fange wieder an zu joggen und lasse ihn stehen, in der Hoffnung, dass er die andere Richtung nimmt. Doch meine Hoffnung zerstreut, als er mich einholt und neben mir her läuft.

Wir joggen schweigend nebeneinander, bis ich nicht mehr kann und beim Basketballplatz am See keuchend zum stehen komme. Gebeugt halte ich meine Hände an den Knien und atme erstmal durch.

"Da hat jemand zu wenig Ausdauer", kommt es von einer tiefe Stimme. Dylan. Kurz hab ich vergessen, dass der auch noch da ist.

"Und ich wollte nächste Woche den Marathon mitlaufen", meine Stimme trieft nur so vor Sarkasmus.

Dylan hat sich mittlerweile auf den Tisch, der zu einer Bank gehört, gesetzt.

Da es die einzige Bank in der Nähe ist, setze ich mich neben ihn. Darauf bedacht, so weit wie es nur möglich ist, Abstand zu halten. Also ganz am Rand des Tisches.

Der Baskettballplatz vor uns sieht ziemlich alt aus. Die Metallnetze sind gerostet und ein schmutziger Ball, der eigentlich noch ganz gut aussieht, liegt neben dem linken Baskettballkorb.

"Wie wär's?", fragt er und nickt Richtung Ball.

"Ich kann kein Baskettball und außerdem ist der Ball dreckig."

"Nun zieh schon den Stock aus deinem süßen Arsch, dessen rechte Pobacke einen kleines Muttermal ziert, Prinzessin. Es ist nur ein bisschen Schmutz."

Ich sehe ihn durch zusammengekniffenen Augen an. Hat er gerade gesagt ich hab einen süßen Arsch? U-Und woher weiß er von meinem Muttermal?

"Woher-", fange ich an doch er unterbricht mich.

"Lass uns spielen und du erfährst es", meint er und hebt den Ball hoch. Er drückt ihn in zwischen seinen Handflächen um zu sehen, wie fest er ist.

Was hab ich schon zu verlieren... Ich stehe zögerlich auf und gehe auf ihn zu.

"Ok, so sieht's aus: Wer den Korb trifft, darf eine Frage stellen, die der andere wahrheitsgetreu beantworten muss."

Ich nicke und nehme ihm den Ball aus der Hand, ziele auf den Korb. Erstaunlicherweise treffe ich sogar. Und das auch noch beim ersten Versuch. Ich muss sagen, dass mir dieses Spiel jetzt schon Spaß macht.

"Glückstreffer", er zuckt mit den Schultern. Ich strecke ihm kindlich die Zunge entgegen, woraufhin er nur lacht.

"Deine Frage?"

"Woher weißt du von dem Muttermal auf meiner rechten Pobacke?"

Dylan grinst arrogant "Bei der Party. Als du dir die Hose im Schlaf ausgezogen hast", er schaut mir eindringlich ins Gesicht "hast du dich auf den Bauch gelegt und ich konnte deinen Knackarsch begutachten."

Oh nein dieser Vorfall. Einfach nur peinlich.

Dylan mustert mich mit einem wissenden Blick. Ich spüre regelrecht, wie mir die Röte in die Wangen steigt und mir plötzlich heiß wird. Schnell drehe ich ihm den Rücken zu und greife nach dem Ball der auf der Wiese neben dem Korb gelandet ist.

"Das machst du mit Absicht!", zischt er durch zusammengebissenen Zähnen.

Ich drehe mich zu ihm und lächle ihn mit dem selben wissenden Grinsen zu, das er mir vorhin geschenkt hat.

"Du Teufelin."

A/N: So ihr Lieben, das war's für Heute. Was hält ihr von einer Lesenacht? Irgendwie habe ich Lust dazu. Was meint ihr?

JoyWhere stories live. Discover now