Fünfzehn

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"Auu" Ich halte mir den Kopf und öffne stöhnend die Augen. Doch was ich sehe ist weder mein Bett, noch mein Zimmer.

Langsam setze ich mich auf und lasse meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Weiße Möbel, Parkettboden und ein grauer Teppich darauf. Weiße Wände, die das große Zimmer noch größer erscheinen lassen und zwei große Fenster, die viel Licht durchlassen. Ich bin in einem Schlafzimmer und liege in einem riesigem Bett.

Was? Ich liege in einem fremden Bett? Hastig schaue ich unter die Bettdecke. Puuhh. Ich bin nicht nackt. Aber meine Hose fehlt... Verflucht, was ist gestern passiert?

Schnell versuche ich aus dem Bett zu steigen. Doch ich lasse die Idee wieder verfallen, da mir leicht schwindelig wird. Seufzend lege ich meinen Kopf auf's Kissen zurück und schließe kurz die Augen.

"Morgen, Schlafmütze."

Ich reiße meine Augen auf und setze mich sofort auf. Dylan kommt nur in Boxershorts bekleidet in den Raum und spaziert gemütlich auf eine Kommode zu.

"Dylan?"

"Ja, Baby?", fragt er mit einem Grinsen und zieht eine Hose aus der ersten Schublade.

Mit offenem Mund schaue ich ihm zu, wie er in die Hose schlüpft.

"Wo bin ich?"

"In meinem Bett, Cutie-Pie."

Niedergeschlagen lasse ich mich wieder auf's gemütliche Bett fallen und stöhne "Oh Gott."

"Das hast du gestern oft gesagt", kommentiert er.

Ich stoße mich von der Matratze und schaue ihm entrüstet in seine silbernen Augen.

"W-Was? Wir hatten Sex?"

Dylan kommt auf das Bett zu und steigt darauf. Er kommt mir immer näher, bis sein Atem meine Haut streift.

Sein Mund wandert an meinen Hals und er flüstert leise dagegen "Nein, Joy. Wir hatten keinen Sex."

Genervt und ein wenig erleichtert stoße ich ihn von mir weg. Er lacht.

"Wieso hab ich dann keine Hose an?", frage ich skeptisch.

Er klettert wieder vom Bett runter und schließt den Knopf seiner schwarzen Jeans.

"Du hast die ganze Zeit rumgemault, dass dir heiß ist und hast sie dann ausgezogen. Was ich wegen persönlichen Gründen nicht verhindert habe." Er wackelt mit den Augenbrauen.

Mit seinem mittlerweile berühmten anzüglichen Grinsen dreht er sich wieder der Kommode zu.

"Was weißt du noch von gestern?", fragt er beiläufig. Aber irgendwie hört es sich interessierter an, als eher beiläufig.

Ich versuche mich zu erinnern. Was weiß ich eigentlich noch von gestern? Ich bin in sein Apartment rein, hab etwas zu trinken in die Hand bekommen und hab dann noch mehr getrunken. Dann hab ich mit ein paar Leuten 'Ich hab noch nie' gespielt. Irgendwann ist Dylan gekommen wollte mich in mein Apartment bringen, was ich jedoch abgelehnt habe. Dummes, dummes Kind. Ich hätte erst gar nicht in seine Wohnung gehen sollen. Seufzend überlege ich weiter.

Oh Gott... Beschämt halte ich mir beide Hände vor's Gesicht.

"Was? An was denkst du?"

Ich gluckse zwischen meine Finger und sehe Dylan, der mich gespannt anschaut.

"Ich bin so peinlich", jaule ich und lasse meinen Körper auf sein Bett fallen. Ich habe ihm sozusagen mit dem 'Ich hab noch nie'-Spiel gebeichtet, dass er mich jedesmal wenn ich ihn sehe antörnt. Am liebsten würde ich im Erdboden versinken. Bitte Gott, bitte lass ein schwarzes Loch aufgehen und mich verschlucken.

"Ja, ja das kannst du laut sagen", bestätigt Dylan meine Peinlichkeit.

"Oh Nein, was hab ich noch alles gesagt außer dass du mich ständig antörnst?"

Er reißt seine Augen auf, fängt sich aber dann wieder.

"Oh Sweetheart gesagt hast du nichts, aber getan."

Verdammte Einhornscheiße, was hab ich alles gemacht? Ich schaue ihn erwartungsvoll an und warte bis er anfängt zu erzählen, was ich angestellt hab.

"Also als erstes hast du auf den Tisch getanzt." Ich schließe gedemütigt die Augen.

"Dann, als ich dich vom Tisch runtergeholt habe, hast du dich heftig an mich rangemacht-"

"Ohh Gott...", seufze ich.

"Warte, warte. Das beste kommt noch." Ich weiß es, ich bin am Arsch. Egal was jetzt kommt, schlimmer geht es bestimmt nicht.

"Du hast dich an mich gerieben und gemeint 'Dylan, am liebsten würde ich hier und jetzt deinen Dylan in meiner Joy spüren'."

Mein Gesicht glüht, ich sehe hundert pro aus wie eine Tomate. Ich starre ihn entgeistert an und er fängt heftig an zu lachen.

"Das war sowas von lustig, als du- als du...", aber er kann seinen Satz vor Lachen nicht vollenden.

Ich ziehe mir die Decke über den Kopf und vergrabe mich in meiner Dummheit.

Ruft meinen Vater an und sagt ihm, dass seine alkoholsüchtige Tochter sich ins tiefste Loch der Peinlichkeit vergraben hat und nie wieder rauskommen wird.

JoyWhere stories live. Discover now