Joy

Acht

"Diese Position gefällt mir sehr gut."

Ich kneife die Augen zusammen und halte mir vorsichtshalber noch eine Hand davor. Und ja, ich weiß, dass das eine kindische Reaktion ist. Vor allem weil es nicht das erste mal ist, dass ich einen nackten Typen gesehen habe.

Er hebt das Handtuch vom Boden auf "Findest du nicht, dass du übertreibst?", fragt er mit einem Grinsen. Dieses verdammte Grinsen arghh...

Ich öffne zögernd die Augen und funkle ihn böse an "Übertreiben? Dylan, du kommst hier her in mein Apartment, benutzt meine Dusche und das auch noch über ne halbe Stunde, lässt dein Handtuch fallen, wedelt hier mit deinem Dingdong und ich übertreibe?", gebe ich laut von mir und zeige zum Schluss auf meine Brust. Sein Blick wandert auf meinen Finger oder wohl eher auf meine Brüste und er leckt sich über die Lippen.

Hektisch stehe ich auf und schaue ihn wütend an, wobei ich bedacht nicht auf seinen durchtrainierten Oberkörper und weiter unten schaue. Seine silbernen Augen bohren sich in meine.

"Ist doch nicht so wild, Kleines. Dein reicher Daddy zahlt dir hier doch alles", sagt er mit einem leicht spöttischem Unterton. Hä? Darum gehts doch gar nicht.

"Wow... musstest du jetzt meinen Vater erwähnen?", frage ich entnervt.

"Was hast du eigentlich für ein Problem mit deinem Vater?"

"Musst du immer mit Gegenfragen antworten?"

"Musst du immer so zickig sein?"

"Musst du immer so nervig sein?"

"Verdammt bist du gerade heiß." Was? Das ist mal eine Wendung.

"Wie kommst du jetzt auf sowas?" Ich verschränke die Arme vor der Brust.

Schulterzuckend antwortet er "Wie komme ich nicht auf sowas?"

Ich verdrehe die Augen "Das machst du immer! Du kommst mit Gegenfragen an, damit du nicht antworten musst."

"Gefällt dir das nicht?" Ich gebe ihm nicht die Genugtuung zu antworten, denn er kennt die Antwort bereits. 

"Es gefällt dir", beantwortet er grinsend seine Frage und drückt mir das nasse Handtuch in die Hand.

Verblüfft halte ich das Handtuch fest und schaue ihm zu, wie er sich zum gehen wendet. Mitten in meinem Schlafzimmer bleibt er stehen, dreht sich wieder zu mir und deutet auf mein Kingssize Bett "Nächstes Mal", sagt er und zwinkert frech.

Er geht weiter Richtung Schlafzimmertür und ich kann nicht anders als ihm hinterher zu starren. Ich beiße mir in die Unterlippe, als ich seinen nackten Körper betrachte. Damn it, er hat wirklich einen Adoniskörper.

Bevor er durch die Tür geht ruft er ohne sich umzudrehen mit gehobener Hand "Danke fürs duschen, Baby" und geht.

Dann ist er draußen, nackt. Wie kann er nackt rausgehen? Es sind zwar nur zwei Apartments pro Stock, also wir beide, aber er hätte doch trotzdem das Handtuch mitnehmen können. In Gedanken versunken starre ich auf das Handtuch, dass ich fest in meiner Hand halte. Meine Finger krallen sich regelrecht in die weiche Baumwolle. Doch dann fällt mir ein das Dylan dieses Handtuch um die Hüften hatte und lasse es abrupt zu Boden fallen.