zehn Jahre später

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Gerade steige ich aus der Dusche, als mir etwas auffällt. Irgendetwas stimmt hier nicht. Schnell wickle ich mich in mien Handtuch und öffne die Tür.

"Lucas?" rufe ich vorsichtig, um herauszufinden warum es im Haus so ruhig ist.

"Ja, Mommy?" fragt der süße Knirps, als er in der Tür zum Badezimmer auftaucht. Seine braunen Haare wie immer total verwuschelt und mit großen braunen Augen mustert er mich. "Wo ist denn Cody?" frage ich immer noch vorsichtig und auf das schlimmste gefasst, a lá er malt im Wohnzimmer die Wände an.

"Wir spielen im Zimmer mit den Bausteinen." sagt er, als er laufend davon saust. Kopfschüttellnd mache ich mich fertig. Vielleicht habe ich doch überreagiert.

Ein lautes krachen, lässt mich meine Meinung ändern. Ich wusste es war zu ruhig. Schnell stürze ich, mittlerweile angezogen in das Zimmer der Jungs und was ich sehe lässt mich sofort innehalten. Ein riesiges Haus steht darin, vollkommen aus Bausteinen gebaut.

"Wow, Jungs wie habt ihr denn das gemacht?" frage ich und sehe die zwei kleinen Jungs an. Für vier und zwei ist das überwältigend.

"Daddy." quietscht Cody beigeistert und klatscht in die Hände. Mit seinen blonden Haaren und blauen Augen ist er das genaue Gegenteil von Luke.

"Daddy hat euch das gezeigt?" frage ich sie lächelnd und knie mich hin, sofort kommen die zwei
zu mir und setzen sich auf meinen Schoß. Stolz lächelt Luke zu mir hoch, als ich ihm über die Haare streichle, schüttelt er nur wild seinen Kopf und streicht sie wieder glatt.

"Hmmm... Wo ist den nur Daddy?"

"Bei Onkel Evan." lacht Cody und ich sehe ihn nur lachend an.

"Ich muss ihm nämlich etwas ganz wichtiges sagen." grinse ich und die kleinen Buben auf meinem Schoß fangen an laut zu kichern. "Oder sollen wir ihm eine Überraschung vorbereiten?" frage ich sie und grinse verschwörerisch. Begeistert quietschen die beiden auf und laufen so schnell sie können nach unten. Klarerweise ist Luke zuerst unten, aber Cody will sich nicht helfen lassen, also gehe ich geduldig hinter ihm her.

"Okay, Luke. Wir brauchen ganz winzig kleine Schuhe." erkläre ich dem vierjährigen. "Und Cody, kannst du uns deine Kreiden bringen? Ich hole eine Tafel." erkläre ich den Plan und schon geht es los. Die zwei kleinen Tafeln sind schnell hergeholt.

"So auf eine schreiben wir jetzt: 'großer Bruder'" sage ich während ich mit geschwungener Handschrift die Tafel beschreibe. "und auf deine, Cody, schreiben wir 'angehender großer Bruder', okay? Das ist die große Überraschung für Daddy, wir bekommen noch ein Baby, aber pshhht." sage ich zu ihnen, wobei sie laut loskichern.

"Okay, Mommy!" Ruft Luke. "Wir verraten nichts." dann dreht er sich zu Cody, legt seinen Zeigefinger auf seine Lippen und macht nocheinmal 'shhht', was den kleinen zum lachen bringt.

"Sehr gut, dann machen wir ein Foto und drucken es aus, dann könnt ihr es Daddy geben, wenn er nach Hause kommt, von Onkel Evan, Tante Cass, July und Chris." Schnell springt Luke vom Sessel und läuft in den Garten. Mit seinen kurzen Beinchen ist Cody deutlich langsamer, aber schließlich schafft er es dann doch.

"Wo wollen wir denn das Foto machen?" frage ich die zwei, schnell laufen sie zu dem in Blühe stehenden Apfelbaum und lassen sich darunter nieder. Kurz darauf gebe ich ihnen die Tafeln und Luke stellt die kleinen Schuhe ins Gras, zwischen sich und Cody. "Oh sehr gut, macht ihr das!" lobe ich sie, und nur wenig später halte ich das fertig ausgedruckte und gerahmte Foto in den Händen. Es sieht unglaublich süß aus.

"Okay, aber jetzt wird es zeit für eure kleine Pause." sage ich ernst und nehme Cody hoch. Wir haben jetzt beschlossen, dass ganze nicht mehr Mittagsschlaf zu nennen, sondern kleine Pause, weil die zwei Rabauken immer wieder meinten sie seien zu groß für einen Mittagsschlaf.

"Aber du darfst es nicht Daddy verraten!" quietsch Luke aufgeregt, was ich ihm natürlich verspreche. Ganz zur Sicherheit, will er das Bild aber bei sich im Zimmer haben. Als die beiden schlafen, lasse ich mich auf die Couch im Wohnzimmer fallen und fische mein Handy aus meiner Tasche. Schnell tippe ich Cass Nummer ein und warte, dass sie abhebt. Sie wohnen nur drei Häuser weiter, deswegen verabreden wir uns fast jeden Tag, wenn die Kinder schlafen, heute sind Evan und Zack bei ihnen, also wird sie rüber kommen.

"He Lu", sagt sie, wobei sie ebenso fertig klingt wie ich mich fühle. Schnell reden wir aus, dass sie in zwei Minuten hier ist und ich setze schon mal Tee auf, da ich ja jetzt offiziell keinen Kaffee mehr trinken darf. Nur wenig später steht sie neben mir in der Küche. Schnell erkläre ich ihr, warum es heute keinen Kaffee gibt. Ihr grünen Augen weiten sich und dann quietscht sie leise auf und umarmt mich.

Nach einer guten Stunde kommt Zack mit July am Arm ins Esszimmer, kurz darauf folgt Evan mit Chris am Arm. Die beiden Zwillinge sehen aus wie eine perfekte Mischung aus Evan und Cass, ihre grünen Augen, seine dunklen Haare.

"Hey, wenn das nicht meine zwei Süßen sind." sage ich und drücke beide kurz an mich. Kichernd lassen sie es über sich ergehen. "Wisst ihr was? Ihr könnt Luke und Cody aufwecken und ihnen sagen, dass sie die Überraschung mitbringen können. Würdet ihr das für mich tun?" verschwörerisch grinse ich die beiden an, die sofort die Treppe rauf poltern.

Nur wenig später stehen Luke, Cody, Chris und July, die sich ebenfalls  an der Überraschung beteiligen wollten, vor Zack, der mittlerweile auf einem Stuhl sitzt, und sehen ihn erwartungsvoll an. Verwirrt blickt er kurz zu mir, aber nimmt dann das Geschenk entgegen, dass sie ihm nun zu viert hinhalten. Kurz werden seine Augen kugelrund, aber schnell fängt er sich und drückt die Kleinen kurz an sich. Dann kommt er zu mir und hebt mich fast aus meinem Stuhl.

"Ist das wahr?" fragt er, mit leiser Stimme, seine Augen bohren sich in meine. Als ich nicke küssen wir uns. Evan und Cass gratulieren uns nocheinmal und dann feiern wir ein bisschen.

"Was wird es?" fragt Cass. "Gefühlsmäßig." grinst sie. Irgendwie habe ich das seltsame Talent das Geschlecht des Babys vorherzusagen, ich lag nicht nur bei unseren sondern auch bei Cass und Evans Kindern richtig.

"Ein Mädchen." sage ich und meine Augen beginnen zu tränen. "Carissa?" fragend sehe ich Zack an und er lächelt mir zu. Der Name meiner Mutter.

"Wir freuen uns auf dich Carissa Bennet." wispert er und küsst meinen noch flachen Bauch.

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