4.

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Wenig später stehen wir vor einem Musikladen. Beim Betreten des Ladens werden meine Augen fast augenblicklich kugelrund, denn ich sehe ein wunderschönes weißes Klavier.

Mit einem Blick auf das Preisschild beschließe ich es zu kaufen. Die nicht all zu hohe Zahl darauf hat mich überzeugt. Außerdem hat es einen genialen Klang.
Schnäppchen!!

Beim Gitarrenaussuchen bin ich pingeliger. Ich will eine außergewöhnliche Gitarre, keine die jeder zweite hat. In der hintersten Ecke entdecke ich sie. MEINE GITARRE!

Sie ist eine schwarze Westerngitarre, die auf dem Schlagschutz mit filigranen, silbernen Ranken und Blumen übersäht ist. Die selbe Verzierung erstreckt sich außerdem in einem Kreis rund um das Schallloch. Sie sieht wunderschön aus.

Schnell kaufe ich beides und lade meine Gitarre, die in einer Hülle steckt, einen Gitarrenständer, ein paar Picks und unbeschriebene Notenblätter ins Auto. Das Klavier bringen die Leute vom Geschäft gleich hintennach in ihrem Lieferwagen.

"Die Schule hat angerufen." Unterbricht Evan das sanfte Schweigen im Auto.

"Was wollten sie?" Frage ich, obwohl ich mit meinen Gedanken ganz wo anders bin.

"Sie sagen, wir könnten auch früher kommen, wenn wir wollen." Sagt er, seine Stimme ist ein wenig angespannt, doch ich bemerke es trotzdem. Leicht genervt sehe ich ihn an.

"Was hast du gesagt?" Frage ich ihn, aber ich ahne es bereits.

"Wir werden nächste Woche Montag beginnen." Sagt er immer noch angespannt. Er fürchtet mein Temprament, doch ich sage nichts dazu.

Er nimmt mir die Zeit zu trauern, einfach weg. Ich bin enttäuscht von ihm... das ist in vier Tagen.

Zuhause angekommen verziehe ich mich, mit meinen neu erworbenen Schätzen sofort in mein Zimmer, nur das Klavier lasse ich vorerst zurück. Ich beginne die Gitarre zu spielen und freue mich diebisch über ihren genialen Sound.

Wahllos spiele ich ein Lied nach dem anderen.

Nach einiger Zeit sehe ich auf die Uhr die mittlerweile 14:46 anzeigt. In einer viertelstunde kommen die Jungs, doch ich unterbreche mein Spiel nicht.

Immer wenn ich spiele, bin ich unbekümmert. Dann ist mir egal, was geschehen ist und in gewisser Weise auch was geschehen wird. Deswegen war das eine sehr schlimme Woche für mich. Ich hatte viel Stress und trauerte und dann hatte ich auch noch mein einziges Ventil zerstört.

Gerade als ich Style von Taylor Swift zum besten gebe, öffnet sich meine Tür. Vollkommen entspannt sitze ich auf meinem Bett. Greg tritt durch die Tür.

"Hey, Lauren." Sagt er mit seiner tiefen Stimme.

"Nenn mich Laur" (AN: wird Lor ausgesprochen ;))

"Schöner Name." Grinst er, dann scheint er sich wieder zu fangen, denn er spricht weiter: "Ahm wegem dem Klavier, es kommt in dein Zimmer, oder?"

"Ja, keine Sorge ich überlege mir irgendetwas, wie ich es hoch bekomme." Sage ich und suche in Gedanken schon die verschiedensten Möglichkeiten.

"Es ist schon heroben." Damit verschwindet er aus der Tür. Jetzt doch neugierig dackle ich ihm nach.

Ich hab keine Ahnung wie, aber sie haben es heraufgeschafft, samt dem weißen Klavier.

"Ihr Jungs seit stark." Bemerke ich, woraufhin, alle dämlich zu grinsen beginnen. Daraufhin schüttle ich meinen Kopf und versuche das Klavier in mein Zimmer zu schieben. Nur langsam komme ich vorran. Plötzlich kommen mir ein paar Hände zu Hilfe, bis es mit der Hilfe der Jungs in meinem Zimmer steht.

"Dankeschön." Rufe ich fredig aus und springe herum. Doch schon wenig später fange ich mich wieder und setzte mich auf den kleinen Hocker, der bei dem Klavier dabei war. Ich lege meine Finger auf die Tasten und spiele ein wunderschönes Stück. River flows in you. Ich liebe es, auch wenn es kitschig ist und durch Twilight bekannt wurde, naja eine Neukomposition davon jedenfalls...

Die Jungs stehen nun geschockt hinter mir.

"Dachtet ihr ich kauf ein Klavier und kann nicht spielen?" Gespielt beleidigt schüttele ich meinen Kopf, dann lache ich über die schuldbewusten Gesichter der Jungs.

Als sie wieder nach Hause gegangen sind, wird es still im Haus. So vergehen die Tage bis es plötzlich Montag ist.

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