13.

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Als ich zur Tür rein gehe, wartet mein Vater schon auf mich. An seinem torkeligen Gang kann ich erkennen, dass er leicht angetrunken ist. Nicht ohne mir eine Ohrfeige zu verpassen, geht er hoch in sein Zimmer.

Für was auch immer die jetzt war! Denke ich traurig und gehe ebenfalls ins Bett. Das geht schon seit er angekommen ist so, immer wieder mal, aber nur wenn Ev nicht da ist. Ich weiß, ich sollte es Evan sagen, aber ich traue mich einfach nicht. Ich habe zu viel Angst vor der Reaktion meines Vaters.

Ein plötzliches Klingeln reißt mich aus meinem unruhigen Schlaf. Leise stöhnend richte ich mich auf und gehe ans Telefon.

"Lauren?" Höre ich Joshs verwirrte Stimme am anderen Ende der Leitung.

"Nein, der Weihnachtsmann!" Rief ich genervt aus. "Was willst du um" ich sehe auf die Uhr "3:45 von mir?"

"Kannst du die anderen heimfahren?"

"Was? Nein?" Frage ich ihn verwirrt.

"Naja, wir waren ja bei mir und meine Eltern meinten, wenn sie nicht sofort gehen, kann ich ausziehen. Außerdem würde es der Weihnachtsmann für mich tun." Ich kann das grinsen förmlich sehen, dass um seine Lippen spielt, als er diese Worte sagt. Schnell stimme ich zu, lege auf und ziehe mich an. Ich ziehe eine dunkle skinny Jeans an und ein weißes weites T-Shirt, dass ich vorne in die Hose stecke, darüber ziehe ich noch eine helle Jeansbluse, die ich offen lasse. Schnell schlüpfe ich in meine lieblings Keds und laufe mit den Autoschlüsseln zum Auto.

Als ich der Wegbeschreibung, die mir Cass vor einigen Tagen, in der Schule (zu allen, die sie als wichtig erachtet) gegeben hat, folge, hoffe ich, dass ich seine Adresse nicht verwechlse. Doch als ich vor einem um vier Uhr Morgens hell erleuchteten Haus stehe, habe ich keine Zweifel mehr.

Gerade als ich Josh anrufe, reißt dieser die Haustüre auf und läuft auf das Auto zu.
Ich steige aus und frage ihn was los ist, als er mich plötzlich von den Füßen reißt und hinein trägt. Überrascht quietsche ich auf, als er mich auf die Füße stellt, denn er hat nicht gerade ein gutes Gleichgewicht. Deswegen wären wir fast umgefallen.

"Gewonnen!" Ruft er aus und gibt Michael einem Jungen mit natürlich Rotem Haar ein High Five. Verwirrt sehe ich ihn an.

"Joshua, du hast eine Minute, um mir zu erklären was los ist, sonst fahre ich wieder nach Hause." Sage ich ruhig, doch innerlich bin ich sauer.

"Ich hab mit Zack gewettet, dass ich dich hier her bekomme, er meinte 'nein' und ich hab gewonnen." Meinte Josh strahlend.

"Um was habt ihr gewettet?" Frage ich vorsichtig

"Der Verlierer, muss das tun." Sagt Josh und grinst zu Zack hinüber, der mit einem grimmigen Gesichtsausdruck gegenüber von ihm steht.
Leise seufzt er und kommt langsam auf mich zu. Plötzlich liegen seine Lippen auf meinen und bewegen sich leicht. Geschockt reiße ich meine Augen weit auf, nur um zu sehen, dass seine geschlossen sind. Nach einem kurzem Schulterzucken schließe ich sie ebenfalls und lege meine Arme um Zacks Hals, während seine Hände sich um meine Taille legen. Dann löse ich mich von ihm und alle sehen uns verblüfft an.

"Glücklich?" Frage ich Josh.

"Man, ich wünschte ich hätte verloren." Murmelt dieser, doch ich kann es hören. Lachend schlage ich gegen seinen Arm.

"Kann ich jetzt wieder ins Bett?" Frage ich sie, wobei ich laut gähne um die peinliche Stille zu überspielen. Alle sehen mich an, als wäre da etwas zwischen uns, doch ich mag ihn immer noch nicht. "Achja und Bruderherz, du kannst zu Fuß nach Hause gehen! Wie kannst du zulassen, das ich das Subjekt einer Wette werde?" Sage ich noch und starre ihn kurz böse an, woraufhin die Jungs zu lachen beginnen, nur Zack sieht nicht gerade glücklich aus.

Jaja ich hasse dich auch.

Dann mache ich mich auf den Weg nach Hause.

Nach einem erholsamen Schlaf, wache ich am Sonntag um 10:30 auf. Die Szene von gestern Abend geht mir nicht aus dem Kopf. Was habe ich getan?! Ich habe einen Jungen geküsst, der mich hasst!

Deswegen beschließe ich Cass anzurufen
"Hey, Laur." Meldet sie sich, wobei ihre Stimme ziemlich verschlafen klingt.

"Cass." Rufe ich erfreut aus. "Lust auf einen Caffee?" Frage ich sie

"Klar, in einer halben Stunde im Diner?" Fragt sie immer noch etwas verschlafen.

Ich springe auf und laufe in meinen ordentlichen Kleiderschrank. Dort fische ich mir helle, hochgeschnittene Jeansshorts raus, ein schwarzes Top, darüber ein lockeres weißes und eine leichte weiße Strickweste. Auch wenn es hier quasi immer heiß ist, gehe ich nie ohne Jacke aus dem Haus. Macht der Gewohnheit.

Eine halbe Stunde später sitze ich im Diner, doch von Cass keine Spur. Gelangweilt starre ich auf mein Handy.

"Sag mal, verfolgst du uns?" Fragt nun eine Stimme neben mir, doch ich höre das scherzhafte in ihr. Als ich aufblicke sehe ich in Joshs blaue Augen.

"Ich habe besseres zu tun, als euch zu verfolgen." Sage ich gelassen und grinse ihn an.

"Auf wen wartest du?" Fragt nun Michael, der neben ihm aufgetaucht ist.

"Sicherlich Cass, oder?" Ganz klar Sean, seine Sandfarbenen Haare stehe in alle Richtungen weg. Als ich nicke, taucht noch jemand auf, der mich aber nicht angrinst, sondern böse anstarrt.

"Oh, deswegen seit ihr hier." Sagt Zack, so als würde meine alleinige Anwesenheit seinem Ego wehtun.

"Ich weiß, dass ich toll bin." Erwiedere ich.

"Jaja, du bist eine kleine Bitch." Sagt er wobei seine Augen gefährlich blitzen.

"Mir is ja auch sooo wichtig was du denkst!" Fahre ich ihn an.

"Anscheinend ja schon, sonst würdest du nicht so reagieren!" Schreit er zurück.

"Wenn es deinem Ego dann besser geht." Sage ich um Fassung bemüht. Dann tritt Cass neben uns.

"Hört auf zu streiten, ds ist ja wie im Kindergarten." Geht sie dazwischen und zerrt mich an einen anderen Tisch. "Also, was wolltest du mir erzählen?" Dann erzähle ich ihr alles, außer das mit meinem Vater, das lasse ich aus.

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