36.

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"Was ist den mit euch passiert?" Fragt Evan, der einen Arm um die torkelnde Cass gelegt hat, als wir zurück zur Party kommen. Völlig durchnässt stehen wir vor ihnen.

"Wir haben uns nur abgekühlt." Lacht Zack. Doch Cass kann natürlich nicht leben, ohne ihren Senf dazu zu geben.

"War euch so heiß?" Fragt sie mit wackelnden Augenbrauen.

"Cass!" Seufze ich genervt und etwas eingeschüchtert. "Reiß dich zusammen." Mahne ich sie mit einem strengem Blick.

"Weißt du, wenn ich daran denke, wie verrückt du dich gemacht hast, wegen dem kleinen Kuss bei Josh, da fällt es mir schwer zu glauben, dass ihr zusammen seit." Nuschelt sie, wobei ich sie kaum verstehe.

"Du hast dich wegen dem Kuss verrückt gemacht?" Zack kann sich anscheinend ein lautes Lachen nicht verkneifen, denn er prustet einfach so los.

"Lass das!" Sage ich schüchtern in Richtung des Bodens.

"Naja, Leute ich will ja eure Erzählrunde nicht unterbrechen, aber Kyle kotzt da drüben. Ich denke, dass ist unser Aufbruchszeichen." Sagt Evan, wobei er leicht angeekelt klingt, weswegen ich mich gar nicht erst in Kyles Richtung drehe.

"Geh schon mal zum Auto, ich schnapp mir Kyle." Sagt Zack, wobei er ergeben seufzt.

"Nein, nein. Lass mal, ich hol ihn." Sagt Josh der plötzlich neben uns aufgetaucht ist.

Als sich Zack bedankt hat, laufen wir gemeinsam zum Auto zurück. Kurz bevor mir Zack die Tür aufmacht ziehe ich an seiner Hand die in meiner liegt. Als er sich umdreht streife ich mit meinen Lippen seine, in einem federleichten Kuss.

"Für was war der?" Fragt Zack grinsend, wobei mein Gesicht rot anläuft.

"Für alles." Sage ich plötzlich etwas schüchtern. Schnell greife ich am staunenden Zack vorbei und mache die Tür auf. Sobald ich hineingesprungen bin, schließe ich sie schnell. Ein immer noch überrumpelter Zack steigt neben mir in den Wagen. Nur nach wenigen Minuten haben wir uns beide wieder gefangen und unterhalten uns lachend, bis wir zuhause sind.

"Weißt du, du hast dich die ganze Zeit bei mir bedankt, eigentlich muss ich danke sagen. Also, danke, dass du mitgekommen bist." Zack grinst mich schief an.

So findet auch dieser schöne, wenn auch außergewöhnliche Tag ein Ende.

Als ich Montag morgen grummelnd aus meinem Bett falle, verfluche ich es doch, derat spät ins Bett gegangen zu sein. Mein Sonntag ist nicht gerade aufregend gewesen... ich habe hauptsächlich Ideen für das BOTC gesammelt und Klavier gespielt. Trotzdem bin ich nicht vor Mitternacht ins Bett gegangen. Schlimmerweise hat das Schuljahr gerade mal begonnen und wenn ich daran denke am Ende dieses Jahres meinen Abschluss zu machen, graust mir. Ich bin gerade mal einen Monat hier, doch meine Motivation spielt schon jetzt verstecken. Ein Senior zu sein ist nicht so witzig wie man denkt.

Schnell ziehe ich mir eine türkise Hose mit einem weißen Crop Top an. Da es heute ein bisschen kühler ist, immer noch heiß, aber nicht das gewöhnliche '40-Grad-im-Schatten' Klima, entschließe ich mich für eine lange Hose. Leicht schminken, Zähne putzen und meine Taillenlangen Haare kämmen und fertig. Schnell laufe ich hinunter zu Evan, der halb schlafend in der Küche am Tresen hängt.

Einfach weil ich genau weiß, dass Evan es hasst, wenn man ihn erschreckt, schleiche ich mich an ihn ran. Mit halb geschlossenen Augen hat er seinen Kopf in den Händen abgelegt und starrt mit leerem Blick vor sich hin.

"Buuuh!" rufe ich, als ich ihm an seine Schultern fasse und ihn dabei etwas zurück ziehe. Mit einem lauten, ziemlich quitschigen Schrei schreckt Ev hoch. Der verstörte Gesichtsausdruck bringt mich zum Lachen.

"Jaja, lass uns los." grummelt Evan als er sich wieder gefangen hat.

"Dieses kleine Monster hat mich heute fast umgebracht." sagt er, als wir zu unseren Freunden treten, wobei er anklagend auf mich zeigt. Ich setze meinen süßesten und unschuldigsten Gesichtsausdruck auf und blicke in die Runde.

"Mach das nicht." Seufzt Cass, wobei ein Grinsen ihr Gesicht ziert und ihre grünen Augen zum leuchten bringt, "dabei siehst du so süß aus, dass man nicht anders kann als dir zu glauben, dass du unschuldig bist."

"Sollt ihr ja auch." sage ich, während ich dramatisch mit den Wimpern aufschlage. Plötzlich schließen sich durchtrainierte Arme um mich, die mich hochheben und mich umherwirbeln. Kurz darauf stehe ich lachend wieder am Boden. Mit einem kurzen Kuss begrüße ich Zack, der kurz darauf von hinten seine Arme um mich legt. Erst dann fallen mir die Blicke auf, die uns mustern. Cass scheint sie auch bemerkt zu haben, denn wie ein Wirbelwind dreht sie sich zu einer Gruppe um, die sowohl als Jungs als auch aus Mädchen besteht und fragt sie ob es ein Problem gibt. Mit einem grunzen der Jungs und vernichtenden Blicken der Mädchen drehen sie sich um und gehen in die Schule.

"Los wir sollten zum Training." sage ich und ziehe Zack neben mir her in Richtung der Umkleidekabinen.

Als ich das Laufen eingeführt habe, habe ich eigentlich damit gerechnet, dass inerhalb kürzester Zeit alle schnell laufen können und Kondition aufgebaut haben. Ist wohl nicht so, denn für viele ist es immer noch ein Problem während dem Laufen Turnübungen zu machen. Im Prinzip ist mein Ziel, dass wir während dem Laufen einige Turnübungen machen können, ohne, dass wir langsamer werden, aber davon sind wir noch weit weg.

"Lu! Ehrlich jetzt? willst du uns umbringen?" ruft Cass, als sie sich in die Wise zwischen den Markierungen des Footballfeldes und die Laufbahn fallen lässt.

"Vielleicht..." sage ich grinsend, doch kurz darauf werde ich ernst. "Nein, ernsthaft jetzt Mädls. Wir müssen Kondition aufbauen, wie habt ihr das bis jetzt nur durchgehalten. Außerdem werden wir Krafttraining anfangen, damit wir in Zukunft schwierigere Figuren machen können." Auf diese Aussage folgt unisones Stöhnen.

"Sie will uns wirklich umbringen." seufzt Zoey, die jetzt schon am Emde ist, obwohl wir das Training gerade begonnen haben.

"Stellt euch nicht so an. Wir wollen doch mit den North High Sharks mithalten können, oder?" Die Reaktion der Mädchen auf meine Worte kommt beinahe sofort. Lachend sehe ich ihnen dabei zu wie sie sich so schnell aufrappeln, dass sie beinahe gleich wieder umfallen, vor lauter Stress.

"Legen wir los." Aus den Augen der hübschen braunhaarigen Jenna sehe ich wie wild entschlossen sie ist mit den Sharks mitzuhalten.

"Vielleicht können wir uns für die Cheer Nationals am Ende des Jahres anmelden, aber nur, wenn wir hart daran arbeiten." sage ich, mit einem entschlossenen Grinsen in die Runde.

Als wir nach einem anstrengenden Krafttraining im Biologiesaal verschwinden, bin ich komplett unfähig mich auf den Stoff zu konzentrieren, denn mein Lehrer unbarmherzig durchzudrücken versucht.

Ich hab selber schon lange nicht mehr so hart trainiert, sodass ich auch ziemlich alle bin. Als ich vorsichtig meine schmerzenden Muskeln strecke nehme ich mir vor wieder mehr zu trainieren.

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