Prom & Abschlussfeier

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"Du weißt schon was man sagt, Mom. Der Abschlussball ist der Höhepunkt der High School. Aber ich freue mich nicht deswegen darauf, sondern weil ich mit jemanden hingehe, den ich ohne Probleme auch zuhause vorstellen könnte. Wenn ich noch jemanden hätte." murmele ich und für einen kurzen Moment werden meine Gedanken finster, aber schnell schüttle ich den Kopf und sehe zu den wunderschönen Blumen, die Misses Graham immer wieder umsorgt und neu plfanzt. Traurig lächelnd sehe ich wieder auf die Grabinnschrift.

Carissa Miller
29. Juli 1973 - 24. Mai 2015

Ein Jahr nach ihrem tötlichen Unfall sitze ich nun hier, an ihrem Grab und unterhalte mich mit ihr. Ein Jahr das schwerer nicht hätte sein können, voller Höhen und Tiefen.

"Ich bin nicht nur Zack dankbar, dass er für mich immer versucht die Beste Version von sich selbst zu sein, sondern auch meinen Freunden, ohne die ich dieses Jahr nicht überstanden hätte. Aber am Dankbarsten bin ich wohl Evan. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr er sich verändert hat. Er ist nicht mehr nur auf Football konzentriert, sondern er nimmt seine Umgebung viel deutlicher wahr und er passt immer auf mich auf. Mom, er wird jeden Tag mehr wie du es warst. So langsam findet er den Mittelweg zwischen besorgter Bruder und geistesgestörter Kontrollfreak." leise lache ich, was mich an etwas anderes erinnert. "Morgen Abend ist es so weit Mom. Weswegen ich eigentlich hier bin. Der Abschlussball. Du hättest sehen sollen wie Zack mich gefragt hat mit ihm hinzugehen." Lächelnd erinnere ich mich an den ersten Zettel den ich gefunden habe. Ich öffnete meinen Spindt und heraus fiel ein kleiner Zettel. "Wunderschön" stand drauf. Weitere folgten in meinen Büchern und meinen Sachen zuhause, von anderen an mich weitergegeben. "klug" "witzig" "manchmal ziemlich anstrengend" "stur" "liebenswürdig" "gutherzig" "Hilfsbereit" Fünfzig dieser Zettel hab ich gefunden, aber ich habe überhaupt nicht verstanden was abgeht. Erst als Zack alles aufgeklärt hat. Ich sehe die überfüllte Ca­fe­te­ria vor meinem inneren Auge. Zack, der mit einem Bataillon Jungs in Smokings hereinmarschiert kam und mir nur einen kleinen zusammengefalteten Zettel vor die Nase legte. Dann stellten sie sich alle schön in einer Reihe auf. Verwirrt faltete ich den Zettel auf und was ich sehe überwältigt mich.

Lauren, in den letzten Tagen müsstest du Fünfzig Zettel gefunden haben, auf denen jeweils eine Eigenschaft steht. Diese Eigenschaften, auch wenn sie nicht alle perfekt und positiv sind, liebe ich an dir. Es gibt nur dich in meinem Leben. Deswegen will ich dich fragen: Willst du mit mir zum Homecoming Ball gehen? - Zack

"Klar ist, dass ich da nicht lange überlegt habe und sofort zugesagt habe."schließe ich meinen Bericht und Grinse.

"Komm schon, Lu! Wir müssen los." ruft mein Bruder und winkt mir zu. Schnell verabschiede ich mich von Mom und mache mich auf den Weg zu Evan.
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Der Ball ist ein Traum. Ich tanze, lache und habe wirklich viel Spaß, aber langsam sickert die bittere Realität zu mir zurück. Das sind die letzten Stunden die ich in dieser Schule verbringe. Einerseits durchtströmt mich erleichterung, andererseits Bedauern. Ich denke an den morgigen Tag und an die Abschlussfeier, aber irgendwie bin ich nervös. Vermutlich wegen meiner Rede, aber ich kann sie auswendig und habe sie sogar von Evan lesen lassen und der war begeistert.
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Mit scwitzigen Händen gehe ich auf die Bühne zu, schnell wird mir klar, dass jeder im Raum mich beobachtet, aber es stört mich nur halb so viel wie ich gedacht habe. Als ich am Rednerpult stehe sehe ich in die Menge an Schülern vor mir und erkenne die gemischten Emotionen wieder, die auch in mir brodeln.

"Sehr geehrte Damen, Herren, Lehrer und natürlich Schüler.

Ich wurde damit beauftragt eine Rede für diesen wunderbaren und gleichtzeitig furchteibflößenden Tag zu schreiben. Es war sicherlich keine leichte Aufgabe, aber sie passt gerade deswegen so gut zu meinen Erlebnissen im vergangenen Jahr. Ich will Ihnen sagen, warum meine Zeit hier etwas besonderes war. Ich habe hier viel erlebt und durchgemacht. Positives, genauso wie negatives. Erlebnisse an denen ich gewachsen bin, aber auch welche an denen ich gescheitert bin, aber das macht das Leben aus. Ein sehr vielfältiges Jahr liegt hinter mir und ich weiß zwar schon wo mich mein Weg hinführen wird, aber nicht was er bringen wird, was zwar aufregend, aber auch beängstigend ist.

Ich war zwar nur ein Jahr hier, aber es fühlt sich an als wäre ich nie wo anders gewesen. Genau darauf will ich hinaus: wie misst man die Zeit in der Schule? Zuerst misst man sie in Unterrichtsstunden, die noch verstreichen müssen bis man frei ist. Später werden daraus Semester und eventuell Jahre. Jahre in denen man zu den älteren Schülern aufsieht, bis man schießlich selbst einer der Seniors ist. Bis man schließlich selbst die Schule regiert und somit die Seniors des letzten Jahres ablöst. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber für mich sagt diese Zeitmessung wenig aus. Ich will meine Zeit hier anders messen. In Freundschaften die ich geknüpft habe, manche tiefer als andere, aber ich kann euch besten Gewissens versprechen, dass ich keine einzige davon vergessen werde, denn das will ich auch nicht. Und wenn unsere Erinnerungen an die High School langsam verblassen werden, ist es das was zählt. Nicht wie viele Stunden, Semester oder Jahre wir hier waren, sondern wieviele gute Freundschaften wir geknüpft haben und es zählt schlussendlich nur mehr die gute Zeit die wir hatten und die Zeit in der wir zusammen gelacht haben.

Meine Freunde, egal wohin uns unser Weg führt, oder was wir machen, wir werden immer Freunde sein, wenn wir uns wiedertreffen. Danke."

Mit zitternden Knien gehe ich, unter lautem Beifall, auf unseren Direktor zu und schüttle seine Hand, nachdem er mir mein Zeugnis überreicht hat. Kurz darauf sitze ich wieder an meinem Platz. Die letzten Worte des Direktors ziehen einfach so an mir vorbei und ehe ich mich versehe stehen wir alle auf und gehen nach draußen auf den Sportplatz, wo wir noch etwas trinekn und zusammen stehen.

Viele Menschen klopfen mir auf die Schulter oder umarmen mich und gratulieren mir zu meiner Rede, doch irgendwie kann ich mich nicht darüber freuen.

"Wisst ihr, es ist schon ziemlich traurig. Unsere Zeit hier ist nun offiziell zu Ende." sage ich schließlich.

"Aber Lu. Wir werden immer Freunde sein." sagt Cass als sie mich umarmt. "Immerhin machen wir nächstes Jahr zusammen die Uni unsicher." kichert sie und drückt mich eine Armlänge von sich weg.

"Ja, und Ev, Zack und ich werden auch nicht weit weg sein." grinst Josh als er mich ebenfalls umarmt. Leicht lächelnd nicke ich. Sie haben ja recht.

Unsere Zeit an der High School ist vorbei, aber unser restliches Leben liegt noch vor uns.

Und ich freue mich schon auf die vielen Abenteuer die es bereit hält.

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A.N:

Danke an alle die meine Geschichte gelesen haben, hiermit ist sie nun wirklich zu Ende. Ich weiß, ich weiß: das hab ich letztes Mal auch schon gesagt, aber es hat sich nicht wirklich richtig angefühlt und hier habe ich es nochmal versucht richtig zu Ende zu bringen und ich muss sagen es fühlt sich für mich mehr nach einem Ende an. Also, sagt mir was ihr davon haltet. 

Küsschen
Tanja

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