66.

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Als ich am Montag vor der Schule stehe und auf den grauen Bus sehe, der davor wartet, überkommen mich Zweifel. Was wenn wir noch nicht so weit sind? Was wenn wir es vermasseln? Langsam gehe ich einen Schritt nach vorne und lege meine Hand auf das Metall, das durch die Sonne schon leicht aufgeheitzt ist. Seufzend betrachte ich den Bus, der uns in einer halben Stunde zu den Nationals bringen wird. Der Tag ist so schnell näher gerückt, dass ich es selber kaum fassen konnte heut e morgen aufzustehen und zu wissen, dass heute der Tag ist. Der Tag an dem wir beweisen können, dass wir gut sind. Der Tag an dem ich Elizabeth zeigen will, dass ich nicht schlechter bin als sie, auch wenn sie das zu Denken scheint.

"Hey, Lauren." eine Stimme hinter mir lässt mich zussammenzucken. "Viel Glück heute." grinst ein blonder Junge, den ich aus meinem Biologie Stunden kenne. Gezwungen lächelnd danke ich ihm, dann beobachte ich ihn, wie er im Gebäude verschwindet. Er ist nicht der einzige, der mir heute schon Glück gewunschen hat. Die meisten Cheerleader kommen erst später, wir fahren erst um halb 9 weg, doch ich bin mit Ev gefahren, weswegen ich schon länger da bin.

"Hey, Schwesterchen." Wenn man vom Teufel spricht. "Na schon aufgeregt?", langsam steuern die Footballer auf mich zu. Heute macht er keinen besonders guten Job mich zu beruhigen.

"Ja, ein bisschen." sage ich und wende meinen Blick ein letztes Mal zum Bus, bevor ich mich völlig an Evan wende.

"Soll ich hier mit dir warten bis es los geht?", grinsend sieht er zu mir. Kurz beobachte ich ihn. Irgendetwas ist hier faul.

"Nein, du benutzt mich nicht um nicht in den Unterricht zu müssen.", lache ich, woraufhin Evan sein Gesicht verzieht. Als er weitersprechen will, unterbreche ich ihn wieder. "Und Cass kannst du nachher sehen. Ihr kommt doch, oder?" nun blicke ich in die Runde. Obwohl wir schon jetzt losfahren ist unser Auftritt erst um drei Nachmittag, aber wir müssen uns anmelden, aufwärmen und unser Hotel beziehen. Ja ein Hotel, wenn wir nämlich heute weiterkommen, treten wir morgen im Finale auf.

"Ja, klar. Das lassen wir uns doch nicht entgehen." ruft Josh begeistert aus, als er ein paar Bewegungen vollführt, die wohl wie unsere Tanzschritte aussehen sollen. Jedoch sieht es eher aus, als wäre er ein Zitteraal, der an Land geschwemmt worden ist und sich nun um seine letzten Bewegungen anstrengt. Schnell unterdrücke ich einen Lachanfall und umarme ihn stattdessen.

"Thanks, my loves." sage ich schnell und werde dann kurz von allen umarmt, bevor sie ins Gebäude verschwinden. Nur Zack bleibt bei mir stehen. Verwirrt bleiben die Jungs einige Meter weiter stehen und sehen sich nach ihm um.

"Geht schon mal rein, ich komme gleich nach." seine tiefe Stimme klingt belustigt, doch die Jungs gehorchen trotzdem. Lächelnd schüttle ich meinen Kopf, sie sind wie kleine Hunde. Total aufgeschmissen ohne jemanden der den Ton angibt.

"Hey, es wird schon alles gut gehen." sagt Zack aufmunternd und grinst mich an, wobei seine Augen funkeln.

"Ist es so offensichtlich, dass ich verzweifle?" frage ich, während ich den Boden mustere.

"Nein, aber ich kenne dich gut genug um es zu erkennen. Genauso wie Evan und Cass." Leicht panisch sehe ich ihn an, dass heißt, dass es die anderen auch erahnen können. Einige der Cheerleade stehen mir wirklich nahe. "Lu, beruhig dich. Ihr werdet das schaffen. Ihr habt so hart trainiert und ihr berherrscht die Choreo einwandfrei." Nach diesen Worten fühle ich mich tatsächlich besser, denn mir wird klar das er recht hat. Schnell umarme ich ihn.

"Dankeschön. Das hat mich wirklich beruhigt." murmele ich und löse mich danach langsam von ihm. Schnell wird mir klar, dass sich unsere Gesichter nur Centimeter voneinander entfernt sind. Ich müsste mich nur ein wenig vorbeugen würden sich unsere Lippen berühren. Als ich bemerke, dass Zack näher kommt, schließen sich meine Augen fast von alleine. Als jedoch seine Lippen nicht meine berühren, sondern stattdessen meine Stirn durchströmt mich ein warmes Gefühl. Leise seufzend lasse ich mich noch mehr gegen ihn sinken und genieße diesen angenehmen Kuss. Er vermittelt Sicherheit und ist gleichzeitig ein Versprechen für mehr. Schließlich beendet Zack den süßen Kuss und legt sein Kinn auf meinen Kopf. Ich höre wie sein Herz doppelt so schnell wie normalerweise in seiner Brust schlägt, als er mich näher drückt.

Ich weiß nicht wie lange wir so dastehen, doch irgendwann ertönt ein Räuspern, dass uns schließlich auseinanderfahren lässt. Verwirrt blicke ich zu Cass, hinter der Zoey und Chloe stehen. Alle drei haben ein etwas unheimliches Grinsen aufgesetzt, was mich rot werden lässt. Schnell drehe ich mich zu Zack und grinse ihn kurz an.

"Danke auf jeden Fall und du hast recht."

"Ich hab immer recht." lacht er. Schnell verschränke ich die Arme vor der Brust und mustere ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue.

"Mhm." ist alles was ich dazu zu sagen habe. "Du solltest wohl besser in den Unterricht gehen. Wir sehen uns später." lachend drehe ich mich zu den Mädels um, wobei mir Zack einen Strich durch die Rechnung macht. Innerhalb von einer Sekunde hat er seine Arme um meine Taille geschlungen und wirbelt mich durch die Luft.

"Zack, lass mich runter!" Quietsche ich, was alle zum Lachen bringt. Seine Brust vibriert unter meinem Rücken.

"Nur wenn zustimmst, dass ich immer recht habe." Eisernes Schweigen von mir, doch es bringt nicht viel. Als er auch noch beginnt mich zu kitzeln gebe ich auf.

"Okay, okay. Du hast gewonnen. Du hast immer recht." sage ich schließlich außer Atem. Langsam stellt er mich zurück auf den Boden, wobei meine Knie fast nachgeben, so lang hat er mich gekitzelt.

"Es gefällt mir, dass du meinen Ring wieder trägst." flüstert er in mein Ohr, kurz bevor er mich loslässt. Dann dreht er sich um und verschwindet im Schulhaus. Verwirrt blinzle ich ihm nach. Mein Blick wandert zu dem Ring und langsam fahren meine Finger über seinen Namen. Grinsend drehe ich mich zu den nun vollständig versammelten Cheerleadern um. Na klasse, das mussten ja wieder alle mitbekommen. Leicht verdrehe ich meine Augen.

"Na seid ihr alle bereit?" lauter Jubel ertönt nach meinen Worten. "Na dann, los!". Damit steigen wir alle in den großen Bus ein.

Like Any Other Bad Boy Story?On viuen les histories. Descobreix ara