15.

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Durch Josh wurde mein Sonntag am Abend noch etwas besser. Doch heute ist Montag, und ich hab schon nach einer Woche keine Lust mehr auf Schule. Außer dem Cheer Training ist heute nichts cooles. Ich schreibe eine Mathe Arbeit. Mathe ist das einzige Fach, in dem ich nicht so gut bin. Ich komme durch, aber ich bin definitiv nicht die beste Schülerin.

Grummelnd stehe ich aus dem Bett auf und schleppe mich in meinen Kleiderschrank. Heute ziehe ich eine beige Shorts an die über und über mit Spitze übersäht ist, ein dunkelblaues, etwas weiteres T-Shirt und meine blauen Vans. Dann schnappe ich mir eine Herz Kette und mache mich, mit meinem bunt gemusterten Rucksack, auf nach unten. Schnell gehe ich an meinem Vater vorbei in die Küche, wo ich mir einen grünen Apfel auswähle, in den ich sofort hineinbeiße.

Als Evan und ich wenig später bei der Schule angekommen sind, gehen wir gemeinsam zu den Umkleiden. Er verschwindet natürlich nicht in der Mädchenumkleide, so wie ich, doch es hat gut getan wieder mal mit ihm zu reden, ohne den stechenden Blick meines Vaters im Nacken zu spüren. Etwas das mich beunruhigt ist die wachsende Sorge in Evs Gesicht, denn meine babyblauen Augen sind stumpf geworden und sprühen nicht mehr so vor Leben. Evan scheint es zu bemerken.

Gerade als ich den Gedanken verdränge, geht die Tür auf und Cass tritt ein.

"Hey." Begrüßt sie mich, dabei beäugt sie mich seltsam. "Dein Bruder meint, er muss sich Sorgen machen." Sagt sie plötzlich.

"Was? Wieso?" Frage ich sie entsetzt. Auch wenn ich es mir schon gedacht habe. Ich will nicht, dass er sich Sorgen macht.

"Er wollte mir nicht sagen wieso..." murmelt sie sehr leise, aber ich verstehe es, was dazu führt, dass ich innerlich aufatme. Ich will nicht Cass in meine Familienangelegenheiten reinziehen.

Fertig umgezogen machen wir uns später auf den Weg aufs Feld, wo wir wieder an den neuen Stunts arbeiten wollen, doch schon von weitem sehe ich Max und er scheint jemand zu suchen. Als er uns sieht leuchtet sein Gesicht mit einem Lächeln auf.

"Hey Cass, hey Laur." Ruft er laut. Als wir zu ihm kommen wirkt er nervös. "Lauren, tut mir Leid, aber ich brauche wieder alle Jungs beim Training." Als er das sagt kratzt er sich am Kopf. "Ich weiß, dass es gefährlich ist, ohne jemanden zum auffangen, aber wir haben bald ein Spiel und..."

"Keine Sorge, Max. Wir schaffen das auch so, es war nur am Amfang besonders wichtig." Damit schenke ich ihm ein schiefes Grinsen. "Danke, dass du überhaupt welche entbährt hast. Dafür hast du was gut." Sage ich und dann küsse ich ihn leicht auf die Wange.

"Haha, okay. Das merke ich mir, Lauren." Warnt er mich mit einem grinsen im Gesicht. Ich erwidere ihm, dass ich das auch nicht anders gewollt hätte und gehe lachend weg. Dabei begegne ich den Augen meines Bruders, der mich nachdenklich mustert. Ich Grinse ihm zu und versuche es möglichst echt aussehen zu lassen, dann winke ich ihm leicht, doch der misstrauische Ausdruck auf seinem Gesicht verschwindet nicht.

"Wow. Er sieht etwas besorgt aus, meinst du nicht?" Fragt nun Cass, doch sie sieht nicht zu meinem Bruder, sondern zu Josh. Der ebenfalls zu uns hersieht. Dann geht er zu Zack und spricht mit ihm, nicht ohne uns hin und wieder anzusehen. Seeeltsaam!

"Hey, Mädels!" Rufe ich begeistert in die Runde. "Also beginnen wir mit dem Aufwärmen. Aber ich hab mir gedacht, dass wir heute, zur Abwechslung zuerst einmal laufen, was haltet ihr davon?" Leises Murmeln ist in der Gruppe zu hören. Bis plötzlich die 'wieso' Frage auftaucht.

"Weil wir unsere Kondition ebenfalls verbessern müssen." Sage ich mit einem Grinsen. "Wir laufen ja nicht lange, nur ein paar Runden zum warm werden, okay?" Auf meine Frage folgt zustimmendes Nicken.

So kommt es, dass wir Minuten später in ganz langsamen Jogging Tempo das Footballfeld umkreisen und dann immer schneller werden. Da ich in meiner Freizeit auch öfzer laufen gehe, versuche ich mein Tempo nicht allzu drastisch zu erhöhen. Es scheint gut zu klappen.

"Kurzer Sprint, alle solange wie sie es aushalten, dann auslaufen!" Rufe ich etwas nach hinten gedreht, sodass sie mich hören, doch kaum habe ich das gesagt, ziehen Zoey und Chloe an mir vorbei, doch ich hole sie schnell ein und laufe immer schneller, erst als ich die nun stehenden Cheerleader wieder erreicht habe, bremse ich ab.

"Wow!" Keucht Cass. "Du bist schnell und wir brauchen echt mehr Ausdauer." Sagt sie, während sie immer wieder tief ein und ausatmet.

"Okay dann beginnen wir mit den Dehnübungen." Sage ich so laut, dass sie mich alle über ihr lautes keuchen hören können. Als wir wenig später die Dehnübungen abgeschlossen haben machen wir zuerst eine Standwage, wobei wir den hinteren Fuß dann zur Hand hochziehen und festhalten und den Oberkörper nach vorne lehnen, diese Position etwas halten und wieder entspannen. Dann machen wir einige andere Übungen und zum Schluss einen Spike, das heißt einen Spagat nach hinten, oben. Sodass der Fuß hinten, beim Rücken, ganz ausgestreckt ist.  Als wir das ebenfalls haben, versuchen wir die Hebenfiguren dazu, dass heißt ein paar der kleineren und leichteren, werden hochgehoben und versuchen diese Übungen in der Luft.

Nach gut ein einhalb Stunden, haben wir alle gemeistert und ich kann mich nicht mehr zurückhalten. Als ich wieder am Boden stehe quietsche ich laut und springe auf die anderen zu, die ebenfalls wieder alle am Boden stehen.

"Ihr seit genial! Danke für dieses wunderbare Training!" Sage ich als ich alle auf einmal Umarmen will. Das gerät außer Kontrolle und auf einmal liege ich begraben unter einem Großen Haufen Cheerleadern.

"Fleischbeeeerg!" Ruft einer der Jungs vom Footballfeld begeistert herüber.

"Oh nein!" Denke ich, doch es ist schon zu spät. Nur Sekunden später, spüre ich das zusätzliche Gewicht von einigen Footballern. Die Mädchen kreischen entgeistert auf, aber es werden immer mehr.

"Boah ey, seid ihr schwer!" Rufe ich von ganz unten aus, die Luft wird aus meiner Lunge gequetscht, doch dann spüre ich das immer weniger werdende Gewicht.

"Danke." Keuche ich zu demjenigen der dafür Verantwortlich ist, dass sie runter gegangen sind, und gleichzeitig auch an die Allgemeinheit, dass sie dem Befehl gefolgt sind. Dann stehe ich vom staubigen Boden auf und klopfe meine Hose ab.

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