Like Any Other Bad Boy Story?

60.

"Habt ihr gut geschlafen?" klingt Collins spöttische Stimme über den Rasen, viele Schüler beider High Schools sind gekommen. Wer kann bei einem bevorstehenden Streit schon nein sagen?

So schnell sind so viele Schüler jedoch noch nie ruhig geworden. Als sie uns entdecken, wie wir uns so graziös, wie man nach so einer Nacht sein kann, einen Weg durch die Schülermassen bahnen, verstummen sie plötzlich. Alle Augen ruhen auf uns. Da wir von schräg hinter den Jungs kommen, sehen sie uns noch nicht, aber dafür Collins und sein Gefolge.

Der geschockte Ausdruck auf den Gesichtern der West High Lions war der ganze Trubel auf jeden Fall wert. Böse grinsend treten wir ganz aus der Masse an Schülern hervor. Klugerweise haben wir uns vorher etwas verteilt, sodass wir nicht alle an der selben Stelle herauskommen. Jetzt stehen wir in einer geschlossenen Reihe neben unseren Jungs und sehen die anderen böse an.

Ein kleines Räuspern von Zoey lässt die Jungs herumfahren und fast augenblicklich aufatmen. Naja, sie haben sich wohl einiges erspart.

"Collins, deine Leute sind Versager." Sagt Cass laut genug, dass alle es hören können.

"Wir haben sie damit" schnell zeigt Ashley auf meine Stirn. "austricksen können und..."

"Sie haben clevererweise ihre Handys nicht mitgenommen als wir sie eingesperrt haben, also wärst du bitte so freundlich sie ihnen zu geben." sage ich, als ich sie hervorziehe. Einige Schritte gehe ich auf die immer noch verdutzt aussehenden Footballspieler zu und strecke meine Hand Collins entgegen. Abwartenden beobachte ich ihn. Auch er macht einige Schritte vor um mir die Handys aus der Hand zu reißen.

"Glaub mir, dass würde ich nicht noch einmal versuchen." knurre ich, während er die Hand langsam ausstreckt.

"Glaub mir, Prinzessin, so einen Fehler machen wir nicht noch einmal." provozierend grinst er mich an. Als er in meine Reichweite kommt, damit er die Handys erreicht, klatsche ich ihm eine. Verdutzt sieht er mich an, während ich langsam ein paar Schritte zurück mache. Als ich bei den Mädchen ankomme, klatsche ich mit ihnen ab. Chloe ist die Erste die sich etwas sagt.

"Ich glaube ihr solltet verschwinden." sagt sie, während ich mich neben den anderen Mädchen so groß aufbaue wie ich kann. In den Augenwinkeln kann ich erkennen, dass sie sich auch zu ihrere vollen Größe aufbauen. So schnell kann ich gar nicht schauen, haben sie sich zurückgezogen und verschwinden, aber ich denke, dass liegt weniger daran, dass wir sie einschüchtern, sondern daran, dass ihre Chancen wenn es zu einer Prügelei kommt, ziemlich gering sind. Mehr von unseren Schülern sind hier und ja. Sie sind durchaus in der Lage jemanden zu verprügeln.

Gefühlte Sekunden später werde ich in muskulöse Arme genommen und herumgewirbelt.

"Du hast ihm eine geknallt." Lacht Evan neben meinem Ohr. "Ich musste die Luft anhalten um ihm nicht ins Gesicht zu lachen. Er sah so dämlich aus."

Kichernd stimme ich ihm zu, sodass er mich wenig später auf dem Boden abstellt. "Aber die Wunde sieht echt brutal aus. Wie habt ihr die gemacht?" Damit streicht er leicht darüber.

"Ach weißt du, mit dem schweren Kerzenständer." Lachend sehe ich in sein finsteres Gesicht. "War ja nur ein Scherz. Mit Lippenstift, Lippgloss und Puder. Sind Cass und Jenna nicht wirklich begabt?" Bei Cass Namen sieht er sich plötzlich um. Auch sie beobachtet ihn und verschränkt abwartend die Arme. Er soll zu ihr kommen. Wie das Genie das mein Bruder nunmal ist schnallt er das aber wieder mal nicht, deswegen schubse ich ihn leicht in ihre Richtung. Grinsend beobachte ich, wie sie sich in die Arme fallen. Als ich mich umdrehe, knalle ich beinahe in Zack hinein.

"Ich bin so froh, dass es dir gut geht, Du hast mich ziemlich erschreckt, als du damit aufs Feld spaziert bist." sagt er und deutet ebenfalls auf die gefakete Wunde. Fast augenblicklich falle ich ihm um den Hals und lange Zeit umarmen wir uns nur, bis ich schließlich laut gähne. Müde sehe ich zu den anderen Mädchen und sehe, dass auch sie total fertig wirken.

"Können wir nach Hause?" frage ich schließlich Evan, als er neben mir auftaucht. Cass in seinen Armen.

"Ich übernachte heute bei dir, Lu." gähnt sie. So kommt es, dass wir wenig später in Evans Auto sitzen, dass uns nach Hause ins Bett bringt. Zum Glück sind Semesterferien, sonst müssten wir in die Schule. Gähnend lehne ich mich an Cass, die neben mir auf der Rückbank sitzt. Wenig später schlafe ich schon tief und fest.

"Lass sie schlafen. Ich bring sie ins Bett." häre ich zwischendurch eine Stimme. Dann werde ich in starke Arme genommen, die mich die Treppe hoch tragen.

"Ich kann auch selber gehen." murmele ich, während ich es mir in den Armen bequem mache, aber wenig später sind wir in meinem Zimmer. Langsam stellt mich Zack auf die Füße und ich wackle in meinen Kleiderschrank, aus dem ich zwei Pyjama mitbringe. Einen davon werfe ich auf Cass, die bereits in meinem Bett liegt. Nach gefühlten tausend Stunden habe ich es geschafft mich aus meinem Kleid zu Schälen und meinen Pyjama anzuziehen. Cass liegt schon leicht schnarchend in meinem Bett. Pfft, nur weil sie sich so schnell umziehen kann.

Leise schleiche ich zu meinem Fenster und lasse die Jalousien herunter, dann werfe ich mich in mein Bett und schlafe tief und fest ein.