Kapitel 113

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Andre POV

Ich erzählte Casey die ganze verdammte Geschichte von Anfang bis Ende, jedes kleinste Detail, wirklich alles. Er hielt sein versprechen und hörte sich die Geschichte an, ohne auch nur ein Wort zu sagen, er machte nicht mal einen seltsamen Gesichtsausdruck. „Und dann kamst du zur Tür rein und den Rest kennst du ja." Er nickte, aber sagte immer noch nichts. „Jetzt warte ich darauf, dass die beiden sich für ihr verhalten mir gegenüber entschuldigen." „Darf ich dich bei diesem Gedanken kurz unterbrechen?" „Wenn du meinst du musst das tun, dann mach's." „Ich sag dir das jetzt einfach ganz schonungslos. Du kannst nicht erwarten, dass die Beiden sich für etwas woran du Schuld bist. So wie ich das jetzt verstanden hab, waren die Beiden echt lange für dich da und wären auch jetzt dazu bereit." „Ich hab aber schon mal versucht mich bei Jan zu entschuldigen." „Ich weiß, aber hast du das auch erst gemeint." „Naja, schon irgendwie." „Manchmal muss man sich auch mal an die eigene Nase fassen. Ich weiß, du machst eine schwere Zeit durch, aber ich glaube das ist nicht dein Problem, wenn du deine Freunde hättest, dann würde es dir um einiges besser gehen, dann wären die Beiden jetzt hier und würden mit dir zocken oder sonst irgendwas. Tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber auch wenn du denkst du bist stark und stehst das alleine durch, dass ist nicht so, du brauchst deine Freunde, sonst verzweifelst du noch. Ohne Cengiz und Jan, hast du nichts mehr, keinen Job, keine Wohnung, keine Freunde. Das sind alles wichtige Dinge. Andre du hast Mist gebaut, du hast diesen Sebastian Typ gehasst, allerdings bist du leider zurzeit nicht besser und du musst das einsehen und ich weiß du willst das nicht hören, aber ich will dir helfen und der erste Schritt dazu, dass du dich mit deiner Situation abfindest, ist das du deine Freunde wiederbekommst." Mir stiegen die Tränen in die Augen, ich gebe es nicht gerne zu, aber er hatte recht, ich brauche meine Freunde und ich musste mich entschuldigen. „Wenn du dich entschuldigst geht es dir besser, selbst wenn sie danach trotzdem nichts von dir wissen wollen, aber damit musst du dann leben, versuchen musst du's trotzdem." „Du hast Recht, ich war ein Arsch und ich muss mich entschuldigen." „Sehr schön, Einsicht ist der erste Weg zur Besserung." „Hör mir mit diesen alten Sprüchen auf." „Ja Sorry, ich weiß nicht mal ob das so richtig war." „Ja, ich geb ja zu, dass du mir geholfen hast." „Also, ich hab ja gesagt, dass du nicht zu mir kommen musst, wenn du mir die Story erzählst, aber wenn du willst kannst du es trotzdem tun, schlecht wäre es nicht." „Ich denke auch es würde mir ganz gut tun." „Wie wär's mit 2 Mal die Woche?" „Ja klingt gut. Hast du eigentlich einen Doktortitel?" „Noch nicht, bin grade dabei. Wieso?" „Nach dem Idioten Sebastian bin ich lieber vorsichtig." „Na so redet man aber nicht über Tote." „Der war schon tot für mich als er noch gelebt hat und da hab ich schlimmere Sachen gesagt." Damit hatte ich ihn zum Lachen gebracht. „Soll ich die Beiden hierher bestellen?" „Wäre vielleicht nicht schlecht, wenn ich anrufe kommen sie wahrscheinlich gar nicht erst."

Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)Where stories live. Discover now