Kapitel 45

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Andre POV

Alles lief glatt und es ging mir ziemlich gut, also konnte ich sogar einen Tag früher nach Hause als eigentlich geplant. Cengiz und Jan holten mich glücklich ab, ihre Unterstützung hatte mir echt geholfen und es tat mir immer mehr leid die beiden so anzulügen, aber wenn ich Sebastian loswerden will, muss ich das jetzt durchziehen. Es war zwar anstrengend die Treppe zu unserer Wohnung hoch zu laufen, aber ich schaffte es sogar ohne fremde Hilfe, darüber war ich echt froh, weil ich hoffte, dass sie mich so öfter auch mal alleine lassen, dann kann ich nämlich Sebastian beobachten, denn nur durch nettes Reden wird er mir wohl keine Geheimnisse anvertrauen. Trotzdem werde ich in nächster Zeit mehr mit Sebastian unternehmen müssen, dann wird er nicht misstrauisch, hoffentlich ist der Typ nicht besonders schlau. Ich war dann am Abend doch ziemlich fertig und ging früh ins bett, aber ich versprach Cengiz und Jan, dass ich morgen bei Let's Draw mitmachen würde, ich freute mich schon drauf, vor allem konnte ich dann wieder Jan Lachen hören.

Als ich dann am Morgen aufstand war alles wie immer, als wäre nie etwas passiert. Wir waren alle in der Küche und sprachen über den Tag und vor allem über das, was wir der Community erzählen, Jan und Cengiz hatten gesagt, dass ich im Urlaub war, naja man kann ja auch nicht sagen ‚Andre liegt im Krankenhaus, der hätte sich fast umgebracht'. Wir einigten uns darauf einfach zu improvisieren, wird schon gut gehen. Irgendwann im Laufe des Tages kam auch Sebastian vorbei und was machen Jan und Cengiz, sie lassen uns alleine, die wollten irgendwie noch für Let's Draw einkaufen oder so. Einerseits hatte ich überhaupt keinen Bock auf Sebastians scheiß Fresse, aber andererseits bekomme ich vielleicht was über ihn heraus. Ich entschied mich dazu ihn ein wenig über sein Leben auszufragen, also ging ich zu ihm. „Hallo Sebastian." Ich setzte mein überzeugendstes Fake Lächeln auf. „Hi" „Ziehst du jetzt eigentlich hier ein?" Sebastian sah mich verdutzt an. „Nein, das geht nicht emm wegen meinen Kursen an der Uni ich komme da sonst nicht so schnell hin" „Was studierst du?" Ich glaube er hatte gehofft, dass ich genau das nicht frage. „Medizin." Hoffentlich stimmt das nicht. „Bist du eigentlich hier geboren?" „Ja" „Hattest du auch mal eine Freundin und wann hast du dich geoutet?" Ich versuchte ihn mit Fragen zu bombardieren und achtete genau auf seine Reaktionen. „Ja ist aber schon lange her und mein Outing war ..." Er überlegte. „emm vor zwei Jahren ungefähr." „Hast du Geschwister?" „Nein" „Freunde?" „Naja ein paar Kumpels, aber nicht wirklich gute Freunde, aber warum fragst du?" „Du bist Jans Freund da muss ich doch ein bisschen was über dich wissen." Gut gerettet... Sebastian schien es mir zu glauben und nickte. Er wirkte nicht so als wollte er noch weiter über sich reden, also verabschiedete ich mich, ging in mein Zimmer und schrieb alles auf, was er mir erzählt hatte, vielleicht wird mir das noch mal nutzen. 

Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)Where stories live. Discover now