Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)

Kapitel 100

Jan POV

Ich konnte Ardy schreien hören, während ich dabei war, dass Treppenhaus hoch zu laufen, ich war der erste, der hoch gelaufen war. „CENGIZ!!! RUF SOFORT EINEN KRANKENWAGEN!!!" Oh Gott, was hat Ardy denn? Ob er sich verletzt hat. Ich konnte hören, wie die anderen wieder runter gingen. Ganz schön neugierig... Aber ich entschied mich dazu, auch runter zu gehen, einfach weil ich auch wissen wollte, was los ist. Unten angekommen wurde ich allerdings von Tina aufgehalten. „Du gehst da jetzt nicht hin Jan." „Wieso nicht? Was hat Ardy denn?" „Es geht nicht um Ardy." „Was ist denn dann passiert?" Ich konnte in der Ferne schon den Krankenwagen hören, der immer näher kam. „Da liegt wer auf dem Bürgersteig." „Ja und? Wieso sollte ich mir das nicht angucken?" „Emmm da ist wirklich viel Blut." „Ich kann Blut sehen." „Ja, aber das ist wirklich kein sch..." Den Rest verstand ich nicht, weil der Krankenwagen an uns vorbei fuhr. Die Sanitäter spurteten aus dem Krankenwagen raus und ich konnte sie reden hören. „Wie ist das passiert?" Ardy antwortete. „Ich weiß es nicht genau, ich hab ihn nur gefunden, aber ich schätze er ist aus dem Fenster geklettert und dann abgerutscht, weil da drüben auch ein Teil Regenrinne liegt." Ardy redete unglaublich schnell, wieso ist er denn so nervös. Ich schätze mal, es wird der Typ von Lynn sein, ich meine, wer sollte sonst durchs Fenster klettern? Jetzt wo ich so darüber nachdenke, Ardy hatte sich vorhin ja auch so seltsam verhalten, wie Tina eben. Was geht hier ab? „Kennen sie den Mann?" „Ja" Ein anderer Sanitäter fing an zu reden. „Ok er hat noch Puls, aber man spürt ihn kaum und der Körper ist kalt." Oh je, da scheint es einem aber gar nicht gut zu gehen. „Jan, ich gehe da jetzt kurz hin, um mit Cengiz zu besprechen, wie es weiter geht und du wartest hier. Glaub mir, es ist nur gut für dich." Ich nickte, aber stimmte ihr nicht zu, ich weiß jawohl selber, was ich sehen will und was nicht, wieso denkt eigentlich jeder, ich wüsste nicht was gut für mich ist. Tina wandte sich von mir ab und als sie weg war, ging ich unauffällig hinterher. Ich lief um die Ecke und versuchte das Geschehen zu beobachten. Die Sanitäter waren gerade dabei den Verletzten in den Krankenwagen zu verfrachten, noch lag das Unfallopfer allerdings auf dem Boden. Ich versuchte an meinen Freunden vorbei zu gucken und dann sah ich was Tina meinte, da lag Andre in einem Blutbett auf dem Boden, sein Gesicht war komplett weis. Die Tränen stiegen mir in die Augen. Das kann doch alles nicht war sein, es lief doch gerade so gut zwischen uns. Meine Knie wurden weich, aber ich blieb standhaft. „Ok wir bringen ihn jetzt ins Krankenhaus." „Ich will mitkommen." Alle drehten sich zu mir um, meine Stimme zitterte, aber ich war laut genug, dass mich jeder hören konnte. Einer der Sanitäter brach die stille, die entstanden war. „Sind sie ein Verwandter?" „Ich bin sein Freund" „Dann tut es mir leid, aber wir dürfen nur nahe Verwandte mitnehmen." Und so ließen sie mich stehen und ich brach in Tränen auf dem Boden zusammen. Cengiz kam zu mir und setzte sich neben mich auf den Boden. „Na los, verschwindet hier." „Aber..." „Das gilt auch für dich Ardy, geh einfach." Etwas widerwillig gingen Lynn und Finya, aber Ardy und Tina blieben stehen. „Tina kannst du ihn bitte von hier weg bringen?" „Komm Ardy, lassen wir die Beiden alleine." Tina zog Ardy hinter sich her und dann waren wir alleine. Cengiz legte einen Arm um meine Schulter, er schien zu verstehen, warum es mir so schlecht ging. Ich konnte mich einfach nicht beruhigen. Nach einer Weile fing Cengiz ruhig an mit mir zu reden. „Alles wird gut Jan, Andre hat es schon mal geschafft dem Tod zu entkommen, er wird es noch mal schaffen. Mach dir keine Sorgen." Ich wusste nicht ob ich Cengiz zustimmen konnte, wie viel soll Andres Körper seiner Meinung nach aushalten können. Es fing an zu regnen, aber ich hatte trotzdem nicht vor aufzustehen, auch wenn der Regen immer heftiger wurde. „Jan, was hältst du davon, wenn wir jetzt ins Krankenhaus fahren würden." Ich nickte. Cengiz stand auf und zog mich mit ihm hoch. Er brachte mich langsam zum Auto, meine Beine waren zittrig und das laufen fiel mir schwer, vor allem weil ich vor lauter Tränen und Regen nichts sehen konnte. Ich stieg ins Auto ein und Cengiz fuhr uns zum Krankenhaus, dort angekommen erkundigten wir uns, was mit Andre los ist. Zum Glück saß wieder die Frau an der Rezeption, die wir schon kannten. Ist irgendwie traurig, dass wir so oft hier sind. Da wir das letzte Mal von Andres Mutter die Erlaubnis bekommen hatten, dass wir alles erfahren dürfen, bekamen wir die Informationen, die wir haben wollten. „Es ist so, unser Freund Herr Schiebler, hat einige Knochenbrüche und er hat viel Blut verloren, aber wir kriegen ihn auf jeden Fall wieder hin, naja bis auf eine Sache, aber dazu kann ich noch nichts sagen, wir müssen sehen wie es ihm geht, wenn er aufwacht. „Darf ich heute Nacht bei ihm bleiben?" „Das verstößt zwar gegen die Hausordnung, aber wenn nur einer von ihnen hier bleibt kann ich eine Ausnahme machen." Ich sah Cengiz bettelnd an und er nickte lächelnd. Ich durfte mich also zu Andre ans Bett setzten, er hatte überall Verbände, sogar am Kopf, ein Bein und ein Arm waren eingegipst. Er sah wirklich furchtbar aus. Nachdem die Ärztin weg war, hatte ich das Bedürfnis für Andre da zu sein. Ich setzte mich auf sein Bett und nahm seine unvergipste Hand und gab ihr einen Kuss. Aber das war mir nicht genug, also legte ich mich neben ihn. Ich war kurz davor einzuschlafen, aber meine Gedanken schweiften immer wieder zu Andre, es war furchtbar ihn da so liegen zu sehen. Wieso klettert er auch aus unserem Wohnungsfenster? Ich schnellte erschrocken hoch. Das war nicht unsere Wohnung.

Kapitel 100... Ich weiß nicht so ganz was ich dazu sagen soll. Ich hatte angefangen und dachte: Joar, wird eh nur mich interessieren. Vor allem weil ich bei solchen Geschichten sehr eigenwillig bin. Jetzt bin ich bei Kapitel 100 und total überwältigt. Vielen Dank an alle Reader und all die netten Kommentare, die mir immer wieder einen Grund gegeben haben weiter zu schreiben. ♥

PS: Nachher kommt dann noch die neue Story ;)