Kapitel 110

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Jan POV
Während ich den Krankenhausflur herunter ging, musste ich mich wirklich zusammenreißen nicht vollkommen in Tränen auszubrechen. Vor allem beschlich mich immer mehr der Gedanke, dass Andre vielleicht recht haben könnte. Uns fiel es seit Andre Sebastian kennengelernt hatte, wirklich schwer normal miteinander zu reden, also ohne das einer sauer ist oder ohne sexuellen Hintergrund oder sonst irgendwas. Richtige freundschaftliche Gespräche hatten wir schon lange nicht mehr, wir konnten es nur bei Apecrime gut spielen. Also hat Andre möglicherweise tatsächlich recht? Ich befürchte es fast. Aber was bedeutet das jetzt? Sollen wir jetzt nur noch Mitbewohner sein und nebeneinander her leben oder wie stellt er sich das vor? Wir arbeiten immerhin auch zusammen und das wir da auf einer Wellenlänge sind ist ja irgendwie unser Erfolgsrezept. Außerdem will ich Andre nicht verlieren und er braucht mich zurzeit sowieso, selbst wenn er es sich nicht eingestehen möchte. Aber Cengiz hat recht, ich muss ihm Zeit geben, damit er erstmal seine Situation verarbeiten kann. Wenn ich so darüber nachdenken vielleicht ist es ihm auch ein bisschen peinlich vor mir so verletzlich zu sein und meine Hilfe anzunehmen, Andre war schon immer zu stolz um sich helfen zu lassen, aber jetzt ist er auf uns angewiesen und das passt ihm nicht.

Andre POV
„Es ist Ok, wenn du Abstand von Jan brauchst, aber du musst ihn nicht so derartig angehen. Er will dir nur helfen, ob ihr nun Freunde seit oder Liebhaber oder was auch immer. Ich kann verstehen, dass das scheiße für dich ist und ich bin auch für dich da, kein Problem, aber du darfst Jan nicht in alles rein ziehen und ihm Schuldgefühle machen, denn ob du's glaubst oder nicht, an deiner jetzigen Situation, bist du selber Schuld, erst betrügst du Jan und dann bist du auch noch so blöd und kletterst aus einem Fenster. Du hättest genauso gut sterben können, also sei lieber froh das du noch am Leben bist anstatt jetzt einen auf ‚eh mein Leben ist so scheiße' zu machen. Klar, es ist nicht schön, dass du nicht mehr laufen kannst und du tust mir auch extrem leid, aber es hätte auch weitaus schlimmer kommen können." Ich hasse es wenn Cengiz recht hat. Ich will das jetzt nicht hören. „Schnauze Cengiz, mir geht's beschissen" „Jetzt reichts. Ich gehe. Ruf mich an wenn du bereit bist, dir helfen zu lassen und aus deinem Selbstmitleid heraus zu kommen und vor allem entschuldige dich bei Jan." Und mit diesen Worten, knallte Cengiz die Tür hinter sich zu. Jetzt war ich dank meinem Verhalten schon wieder allein.

Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)Where stories live. Discover now