Kapitel 29

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Andre POV

Jan stürmte einfach aus der Wohnung. Ich wollte doch nur wissen, was mit mir los ist. Der Kuss war anders als jeder Kuss den ich bisher hatte. Nicht schlechter, aber auch nicht besser, nur anders. Vielleicht weil Jan nicht soviel Aktion gezeigt hat, vielleicht bin ich auch einfach nicht schwul. Aber dann hätte ich nicht diese Gefühle für Jan. Ich wollte nicht schwul sein, dass war mir total unangenehm und was sollten die Anderen denken und meine Familie. Nein, das geht nicht. Ich hörte die Tür zufallen „Scheiße!" Ich schlug ein paar Teller von der Spüle, die standen da gerade so schön rum. Nun lagen lauter Scherben auf dem Boden. Jan schien sich nicht dafür zu interessieren ob es mir gut geht, naja vielleicht hat er es auch nicht gehört, sonst wäre er doch zurück gekommen, oder? Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte. Auch der Kuss hat mir nicht weiter geholfen. Ich setzte mich auf den Boden, mir flossen die Tränen. Je mehr ich über den Kuss nachdachte, desto schöner wurde er. Ich musste an Jans weiche Lippen denken und mir wurde warm. Aber warum ausgerechnet ich, es gibt bestimmt genug Menschen die kein Problem damit hätten schwul zu sein und die suchen sich dann irgendeinen Kerl und werden glücklich. Aber bei mir war es Jan, nur Jan. Ich hatte nicht solche Gefühle für einen anderen Kerl. Aber Jan war jetzt bestimmt bei seinem Sebastian und ich saß hier alleine rum. Na klasse. Mir wurde bewusst, dass er sich entschieden hatte, gegen mich und für Sebastian. Meine Tränen wurden stärker und ich konnte schon gar nicht mehr richtig gucken. Ich hatte gerade einfach diesen verdammten Selbsthass. Ich hatte keinen Bock darauf schwul zu sein und wenn dann wollte ich Jan haben. Ich nahm mir eine Scherbe und zog sie langsam meinen Arm lang. Es tat weh, aber ich hatte das verdient. Nun saß ich da mit blutigem Arm, eingekauert in einer Ecke, in der Küche. Ich hörte die Tür aufgehen, aber reagierte nicht. „Andre? Bist du da?" Cengiz' Stimme hallte durch die Räume, ich hatte gehofft es würde Jans sein. Aber er schien sich wirklich nicht für mich zu interessieren. Cengiz kam in die Küche gelaufen und blieb sofort stehen. „Ach du scheiße, was ist denn hier passiert?" Ich antwortete nicht. Jeder konnte sehen, was passiert war. Er hockte sich neben mich. „Andre was hast du mit deinem Arm angestellt?" Er schien besorgt, aber das war mir egal. „Siehst du doch." „Verdammt Andre ich will dir doch nur helfen!" Ok mit der Reaktion hab ich jetzt nicht gerechnet. „Mir reichts und wenn ich dich zum Psychologen schleppen muss." Auch das war mir egal, soll er doch, ich wollte nur Jan oder gar nichts mehr...

Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)Where stories live. Discover now