Kann aus Hass noch Liebe werden? (Jandre)

Kapitel 86

Jan POV

Ja, ich hab überreagiert. Ja, ich weiß, dass es gefährlich ist aus einem Fenster zu klettern. Ja, ich weiß, dass es dämlich ist, nackt aus einem Fenster zu klettern. Und ja, ich weiß auch, dass ich auf Andre hätte hören sollen, aber ich wollte ihm unbedingt beweisen, dass ich mutig bin und kein Feigling. Ich war schon mit einem Bein aus dem Fenster. Andre redete auf mich ein, aber ich ignorierte ihn einfach. Jedenfalls bis Andre mich an der Hüfte packte. Kann der mal seine Pfoten von mir weg nehmen, dass kann ich jetzt echt nicht gebrauchen, außerdem bin ich nackt, das geht mir dann doch ein Spürchen zu weit. Ich wollte jetzt nicht aufhören, ich drückte mich mit aller Kraft von Andre weg, zuerst sah es so aus als würde ich es tatsächlich schaffen, doch dann zerrte er stärker an mir und ich verlor den halt. Ich stolperte zurück und riss Andre mit mir zu Boden, jetzt lag ich halb auf ihm. Nur mein Kopf hatte den Boden erreicht, der Rest lag auf Andre. Nach ein paar Sekunden voll peinlichem Schweigen, wurde mir bewusst, was ich da gerade für eine Scheiße veranstaltet habe. Ich fing einfach an zu lachen. Ich dachte gerade gar nicht daran aufzustehen. Ich lachte die Peinlichkeit einfach weg. Andre schien erst verwirrt, aber dann fing er auch an zu lachen. Warum wir lachten, keine Ahnung. Aber meine Wut auf ihn war wie weggeblasen und das musste ich ihm auch definitiv sagen. „Es tut mir leid Andre. Ich hab überreagiert." „Ach ist schon Ok, ich kann dich verstehen." „Na dann ist ja alles gut." Ich könnte schwören, dass er das nicht richtig verstanden hat. Mein, zugegebener Maßen, lächerliches Kichern, übertönte meine Worte und auch Andre fing wieder an zu lachen. Nach einer Zeit stand ich dann lachend auf und beim Aufstehen fiel mir auf, dass ich immer noch nackt war. Die rote Farbe schoss mir ins Gesicht und Nervosität machte sich in mir breit. Andre schien zu merken, was los ist. Er lachte immer noch weiter und auch ich konnte mich nicht zusammenreißen. Es war echt als hätten wir irgendwelche Drogen genommen. „Das muss dir nicht peinlich sein Jan, sieht doch gut aus." „Findest du?" „Ja, ich meine, meinen Körper finde ich jetzt nicht besser." Naja darüber lässt sich jetzt streiten. Andre schien zu merken, dass ich Zweifel hatte, also hob er sein Shirt an und versuchte es mir zu beweisen, aber ich hatte gerade etwas ganz anderes im Kopf. Ich fiel Andre schon wieder entgegen, nur diesmal komplett absichtlich. Ich fing an ihn zu küssen.

Kurzer Andre POV

Jan fing an mich zu küssen und ich musste an Ardy's Worte denken: nichts überstürzen. Sollte ich auf ihn hören?

Da ich ja vorgeschrieben hab, kommt das heutige Kapitel etwas früher als sonst, vor allem damit ich es in dem ganzen Stress nicht vergesse.

Das Titelbild habe ich ein bisschen verändert, damit man wenigstens den Text lesen kann. Danke an hiddenXfreak das du mich drauf aufmerksam gemacht hast :)