Kapitel 70

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Spätabends kuschelten wir auf dem Teppich vor dem Kamin und genossen die Ruhe und das Prasseln des Feuers. Nach den Anstrengungen und der Sauna fühlte ich mich entspannt, müde und glücklich.

Mit Adrian an meinem Rücken und seinem Arm um meine Hüfte gab ich mich den wohligen Schauern hin, die gleichermaßen von ihm und der Wärme stammten.

Diese vertraute Zweisamkeit hätte mich vor Monaten denken lassen, dass ich Erik betrüge, doch jetzt ... war alles anders. Ich durfte und konnte die Liebe zu Adrian zulassen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Mit halb geschlossenen Augen streichelte ich seine vom Kamin erwärmte Haut und hing meinen Gedanken nach. Sie schürten die Lust nach Liebe und Leidenschaft in meinem Unterleib und ließen ihn ziepen. Ich hatte Adrians Andeutung nicht vergessen. Sie machte mich innerlich kirre, als würde das Feuer nur darauf warten, unsere Körper mit seinen Flammen zu umschlingen.

Adrian hatte mich in der Sauna ungeniert gemustert, und ich ihn. Im Licht der LED-Laternen hatte ich bemerkt, wie dunkel seine Augen geworden waren. Trotzdem waren wir bisher brav geblieben.

Das wollte ich ändern, denn mein Körper wollte ihn endlich spüren.

Als sein Atem meinen Nacken streifte, drehte ich mich langsam in seiner Umarmung um und sah ihm lächelnd in die Augen. Ich legte meine Hand an seine Brust und spürte, wie sich seine Muskeln bei jedem Atemzug bewegten. Sein Herzklopfen verriet mir, dass er ähnliche Gedanken hegte.

Um jegliche Enttäuschung zu vermeiden, wollte ich lieber gleich Klartext reden.

„Du solltest etwas wissen", begann ich flüsternd.

„Was denn?", fragte Adrian sichtlich überrascht.

„Ohne klitorale Stimulation komme ich nicht leicht zum Orgasmus", erklärte ich. Für manche mochte das Gespräch ein Lustkiller sein, aber ich wusste instinktiv, dass ich mit Adrian – wie mit Erik –ohne Hemmungen darüber reden konnte.

Ein sanftes Lächeln umspielte Adrians Lippen. „Das bekommen wir hin", erwiderte er mit rauer Stimme.

Mehr brauchte er nicht zu sagen. Ich war mir sicher, dass er meine Worte ernstnehmen würde.

Ich drückte mich der Länge nach an ihn und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, der zu einem Zungenkuss ausartete. Wie bei einem Tanz umspielten sich unsere Zungen, ohne die Mundhöhle oder Zahnreihen des anderen zu erkunden. Das war eine abtörnende Geste, die rasant zum Abbruch führen konnte.

Sinnlich stupste ich Adrians Zunge an und stöhnte leise in seinen Mund. Gemächlich ließ ich meine Hand unter sein T-Shirt gleiten und liebkoste ihn ausgiebig. Dabei zog ich den Stoff Stück für Stück nach oben, bis Adrian unseren Kuss löste und sich aufrichtete.

In einer Bewegung zog er sich das T-Shirt über den Kopf und ich musterte seine Haut, die im Schein des Feuers leicht orange aussah. Wie von selbst setzte ich mich auf und hielt abwartend meine Arme in die Höhe.

Anstatt es zu überstürzen, zog mich Adrian an sich und begann meinen Hals zu küssen. Ich neigte meinen Kopf zur Seite und stöhnte, als er seine Nase an meiner Haut entlangfahren ließ und sich an einer Stelle festsaugte. Jeder Kuss versetzte meinen Körper in Aufruhr und schürte das Feuer der Leidenschaft in meinem Unterleib, das sich wellenartig bis in die Zehenspitzen ausbreitete.

Ich bemerkte, wie Adrians Hände unter meinen Pullover wanderten und er mit seinen Fingerspitzen meinen Bauchnabel umspielte. Genussvoll legte ich meinen Kopf in den Nacken, als sie sich quälend langsam nach oben bewegten und stöhnte, sobald er meine aufgerichteten Brustwarzen berührte. Ähnlich wie Erik war er vorsichtig und sanft, bis ich ihn wissen ließ, dass er ruhig etwas fester zugreifen durfte.

Midnight Sun - Ein Jahr zum VerliebenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora