Kapitel 34 - Alter Mann

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Ich konnte mir dieses Theater wirklich nicht mehr mit ansehen. Ich hatte es satt wie eine Puppe behandelt zu werden. Ich war ein Mensch,der Gefühle hatte. Er konnte doch nicht alles mit mir anstellen! Schon wieder vergewaltigte er mich und grinste mir dabei die ganze Zeit dreckig ins Gesicht. Doch ich achtete nicht drauf wie sonst auch nicht,sondern war mit Gedanken ganz bei Jake.


Wie konnte er mich alleine lassen? Suchte er überhaupt nach mir? Oder war ich ihm egal? Würde er mich finden? Komm ich hier jemals weg? Sollte ich mich geschlagen geben? War mein Leben vorbei?Sollte ich mich vielleicht doch lieber umbringen,um alles hinter mir zu haben?


So viele Gedanken die mir nicht aus dem Kopf gingen. Immer mehr rutschte ich in die Selbstmordgedanken. Das wollte ich nicht,doch ich konnte es auch nicht stoppen. Lieber dachte ich an Suizid,anstatt ganz bei der Sache mit Nathan zu sein. Es war gut,dass ich nichts mitbekam,also nicht alles. Ich hatte auch nicht bemerkt,dass er nicht mehr da war. Ob das jetzt was gutes oder schlechtes hieß wusste ich aber auch nicht.


Ich lag immer noch auf dem Bett und meine blutüberströmten Handgelenke waren immer noch festgebunden. Aber ich war alleine! Ich schloss meine völlig verweinten Augen und dachte an etwas schönes. An die schöne Zeit die ich mit meiner Familie und meinen Freunden hatte. Natürlich auch an die mit Jake. Zwar nicht an alles,aber vieles war gar nicht so schlimm gewesen. Ich wurde wieder Müde und ließ mich wieder in die Traumwelt einholen.




Ich war tot. Trotzdem konnte ich alle sehen. Aus einer anderen Perspektive. Jake war natürlich, sogleich ich angefahren worden war,zurück gerannt und stützte meinen Kopf auf seinem Schoss. Ich sah wie er meinen Puls suchte,doch ich hatte keinen mehr. Einzelne Tränen liefen ihm die Wangen hinunter und fielen leise auf mein Gesicht. Diese wischte er mir mit seinem Daumen sanft weg. 


Ich war wirklich froh ihn gehabt zu haben. Er überschüttete mich mit zahlreichen leidenschaftlichen Küssen. Das sollte wohl sein Abschied an mich sein. Er musste sein Leben weiter leben und mich vergessen. Ich war nun schon tot und er könnte nichts mehr für mich tun. Ich sah wie er innerlich nach mir schreite und sein Herz zerbrach. Meins zerbrach auch in tausend Stücke.


Er nahm mich in seine Arme und lief durch die abgelegene Straßen mit mir. Er wollte mich einfach nicht gehen lassen. Ich würde nie wieder lebendig werden. Er musste es einsehen. Aber Nein! Er nahm mich mit. Er wollte,dass ich in meiner gewohnten Umgebung war.


Der Mann hinterm Steuer war Fassungslos und stand unter Schock. Konnte man ihm auch nicht verübeln. Und der Maskierte? - Er ist abgehauen,als alles vorbei war. Er ließ also Jake in Ruhe.
Mein Geist schwebte einfach über den Menschen und beobachtete alles.


Jake hatte mir inzwischen in seinem Garten einen großen Platz gemacht und mich unter der Erde vergraben. Davor kaufte er mir ein sehr teures Kleid und der Grabstein war auch mehr als nur preiswert. Ich konnte nicht glauben was er alles für mich tat.


Nun war ich aber unter der Erde und mein Geist musste auch Abschied nehmen. Ich wollte ihn nicht alleine lassen,aber so könnte er mich nicht vergessen. Ich verließ die Welt mit einem Lächeln im Gesicht und alles war ok.



Diesmal wachte ich ganz ruhig auf. Alles war ok. Ich lebte noch. Mit einem kleinen lächeln wollte ich mich aufsetzten,dabei vergaß ich,dass ich immer noch gefesselt war. Mit einem Ruck wurde ich wieder nach unten geschleudert und meine Hände fingen wieder an zu bluten.


Wieder kullerten Tränen hinunter. Ich wollte das alles wirklich nicht mehr. Ich brauchte das Vertrauen von Nathan. Ich schaute mich etwas im Raum um,denn es wurde langsam etwas Heller. Jetzt sah ich die erschreckenden Dinge wieder. Die ganzen Messer und Pistolen auf einem Tisch. Auch die ganzen Fesseln und Handschellen sind mir nicht entgangen. Dann noch die Säge und das Skalpell.


Wozu brauchte er das alles? Brachte er Menschen so um? Würde er mich auch umbringen? Das könnte er doch nicht machen? Langsam hatte ich nicht einmal mehr Kraft um zu weinen! Schnell wurde aus dem geheule,ein inneres schluchzen. Nach außen sah man mir nicht mehr davon an.


Es dauerte nicht lange bis sich dann auch mal die Tür öffnete. Nathan kam mit einem anderen Typen herein. Was wollten die denn jetzt machen? Als der Kerl näher auf mich zu kam,aber Nathan sich nicht vom Rahmen weg bewegte,wusste ich,dass es nichts gutes bedeuten konnte. Als dann auch noch Nathan zu dem Typen sagte,dass er machen dürfe was er wolle,wurde mir mulmig zu mute.


Ich hätte mich am liebsten Übergeben. Zuerst konnte ich es nicht,aber als der alte Mann vor mir stand,konnte ich es nicht mehr zurückhalten. Ich übergab mich direkt auf seine glänzenden Schuhe,die neu aussahen. Es tat mir auch keines Weges Leid. Er hatte es auf eine Art und Weise verdient. Ich wusste nicht,was er mit mir gemacht hätte,doch trotzdem grinste ich innerlich,dafür das ich genau seine Schuhe traf. Das war keines Weges extra. Sagen wir lieber es war Zufall...


Der Mann sah mich nur entsetzt an und schlug mir auf die Wange. Es tat nicht einmal wirklich weh. Der Anblick war das Alles wert. Ich legte mich aber trotzdem zurück um nicht noch einen Schlag zu kassieren.


Nathan hatte das Schauspiel mitbekommen und war gar nicht erfreut. Er warf mir einen warnenden und bösen Blick zu,bevor er sich an den Herren wandte. Ich bekam mit,dass er mit Nachnamen Johnson hieß und sein Vorname war Peter. Ich sag nur total ätzen. Wie konnte man jemanden so nennen? Ich musste innerlich anfangen zu lachen. Dieser Name brachte mich einfach zum Lächeln.


Endlich war ich wieder alleine im Raum. Nach der Sache verzogen sich die beiden und ich konnte somit eine erneute Vergewaltigung oder schlimmeres hinauszögern. Mich würde keiner so schnell nochmal vergewaltigen oder ähnliches. Dachte ich zumindest. Doch es kam ganz anders...

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Verliebt in den eigenen KidnapperWhere stories live. Discover now