Kapitel 30 - Songtexte

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Ich blieb wie angewurzelt stehen. Jake kam auf mich zu. Ich konnte nicht erkennen ober nun sauer war oder nicht. Es war mir auch relativ egal. Er hatte auch nicht nachgedacht,als er mir DAS angetan hat.


Er stand nun direkt vor mir und nahm mich an der Hand,dabei zog er mich unauffällig aus dem Restaurant. Wahrscheinlich damit es keiner mitbekam,sonst wäre das nicht so gut für ihn. Ich lief widerwillig mit ihm und als wir vor seinem Wagen standen,nahm er die ganzen Tüten und steckte sie in den Kofferraum. Danach bat er mich auch einzusteigen. 


Ich konnte mich sowieso nicht währen und stieg einfach ein. Er schaute mich an und ich stellte mich auf das Schlimmste ein. Zu meiner Verwunderung sagte er nichts. Er startete den Motor und wandte seinen Blick wieder ab. Sogleich begann der Wagen zu rollen. Die ganze Fahrt lang haben wir geschwiegen.


Als wir durch die Einfahrt fuhren,stiegen wir kurz darauf aus. Ich ging zum Kofferraum um die Einkaufstüten zu holen. Sie waren schon in meiner Hand und wollte zur Haustür laufen,als Jake mich an der Hand packte und nicht losließ.


War ja klar,dass das mal kommen musste. Er wollte nur einen Moment abwarten,wo uns keiner sehen würde. Ich hatte fürchterliche Angst vor seiner Reaktion. Es wäre ja nicht das erste mal,dass er mir etwas tun würde.


Ich schaute ihm in die Augen,aber ich konnte keinen Ausdruck erkennen. Seine Mimik war neutral,also konnte ich nicht sagen,was er jetzt tun würde. Er hatte mich immer noch fest im Griff und mir blieb nichts anderes übrig als drauf zu warten,bis er etwas sagt. Da ich ihm einen fragenden Blick zuwarf, begann er auch zu sprechen.


"Wieso bist du abgehauen?" Ich konnte immer noch nicht erkennen,ob er sauer war. "Das fragst du auch noch?",zischte ich. Ich konnte nicht fassen,dass er das jetzt wirklich gefragt hatte. Ich war nicht diejenige die einen ans Bett gefesselt hat und nun ja...Ihr wisst ja schon was danach passiert ist. Das muss ich nicht nochmal aussprechen.


Er schien kurz zu überlegen und sagte dann doch nichts mehr. Ich nutzte es als Chance mich los zureisen - Mit Erfolg! Ohne ihm nur einen Blick zu würdigen,lief ich in die Villa,direkt ins Schlafzimmer hoch. Es war gut,dass er mir nicht gefolgt war,den sonst könnte ich für nichts garantieren. Als ich die Sachen abgelegt hatte,entschied ich mich,in das Zimmer mit dem Klavier zu gehen.


Geradewegs betrat ich es und war froh,dass ich Jake nicht über den Weg gelaufen bin. Im Zimmer schloss ich mich ein und setzte mich wieder an das Klavier. Ich hatte den Drang einfach drauf los zu spielen. Am Anfang versuchte ich es noch zu unterdrücken,doch dann spielte ich einfach und vergaß alles um mich herum. Meine ganze Wut und Traurigkeit konnte ich in die Musik mit einbeziehen.


Da kam mir das,am Vormittag gekaufte,kleine Notizbuch und der Kugelschreiber gerade recht. Dieses nahm ich auch mit ins Zimmer,sodass ich jetzt daraus ein Liederbuch machte. Ich begann mir selber Texte auszudenken,die meine Gefühle ausdrücken sollten. Es war das erste mal,dass ich so etwas versucht hatte und es klappte wirklich gut. Außerdem befreite es ungemein. Jeder Gedanke wurde festgehalten und aufgeschrieben. Daraus machte ich später einen ganzen Songtext. Und da ich so am Klavier saß,probierte ich passend dazu zu spielen.


Es tat wirklich gut mal seiner Fantasie freien Lauf zu lassen und alles um sich herum zu vergessen. Für einen kurzen Moment schien alles perfekt zu sein,obwohl es eigentlich ganz anders war. Die Musik tauchte einen aber in eine andere PERFEKTE Welt.


Den ganzen Nachmittag verbrachte ich damit. Ich war wirklich stolz auf mich,als das erste Lied komponiert wurde und der Songtext auch schon fertig war. Noch ein letztes mal spielte ich es,bevor ich das Buch endlich zu klappte. Alles passte super zusammen und ich war mehr als zufrieden mit meiner Leistung. Seit langem konnte ich mich nicht mehr für etwas so sehr freuen.


Ich nahm das Buch in meine Hände und setzte mich auf das große Bett. Da ich nichts mehr zu tun hatte,starrte ich an die Decke und versuchte mich zu entspannen. Es gelang mir auch wirklich gut.
Ich wurde aber neugierig wie viel Uhr wir hatten,weshalb ich mein Handy nahm und drauf schaute.
Der Tag ist wirklich schnell vergangen. Es war schon kurz vor 18 Uhr. Die Sonne ging auch langsam unter und verfärbte sich rot,orange und gelb. Der Himmel verlief von hellblau zu dunkel lila. Es sah einfach nur traumhaft aus. Ich konnte nicht aufhören zu staunen,weshalb ich die Balkontür öffnete und raus trat. Dort gab es eine Hängematte in die ich mich setzte und einfach den Ausblick genoss.


Langsam wurde ich müde. Der leichte,warme Wind blies mir gegen die Matte und schaukelte mich hin und her. Meine Augen fielen langsam zu,doch ich durfte noch nicht schlafen. Es war noch nicht spät und ich konnte nicht draußen bleiben.


Ich musste mich aufrappeln und rein gehen. Bevor ich wirklich einschlief,kroch ich schnell ins Bett und schon schlief ich auch.



Den ganzen Nachmittag hatte ich Nele in Ruhe gelassen. Ich wusste in welchem Zimmer sie war und da ich das Klavier hörte,wusste ich das es ihr gut ging.
So neben bei kann sie wirklich gut spielen.


Doch als es Abend wurde,hörte die Musik plötzlich auf. Ich hab mir nichts dabei gedacht. Trotzdem schweiften meine Gedanken immer noch zu dem Tag,an dem Ich sie alleine gelassen hatte und sie fast verblutet wäre.


Ich ließ ihr Zeit,doch jetzt musste ich in das Zimmer. Wie gut,dass es einen zweit Schlüsseln gab. Ruckartig zog ich ihn hervor und steckte ihn ins Schloss. Ich drehte ihn langsam darin und betrat das Zimmer. Als ich Nele seelenruhig im Bett schlafen sah,verflog meine ganze Angst. Sie sah wirklich süß aus. Da ich sie nicht stören wollte,deckte ich sie nur schnell zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Mit leisen aber schnellen Schritten verließ ich das Zimmer wieder und ging hinunter ins Wohnzimmer. Dort schaltete ich den Fernseher an und schaute eine Komödie.



Ich lag im Bett und wurde leicht geweckt,als mir jemand einen Kuss auf die Wange gab. Ich war mir ziemlich sicher,dass es Jake war,aber woher konnte er die Tür öffnen? Ist ja jetzt auch egal.
Ich tat so als ob ich schlafen würde,was ich ja auch halbwegs tat. Als sich die Tür schloss,setzte ich mich auf. Ich wartete ein wenig ab,bis paar Minuten verstrichen und stand dann auf.


Ich betrat den Flur und hörte einen Fernseher von unten. Jake war also auch noch wach. Mit wirklich leisen Schritten schlich ich mich hinunter. Da das Sofa so stand,dass man die Tür nicht sehen konnte,schlich ich mich hinter ihn. Jetzt hatte ich einen guten Blick auf den TV. Was ich nun sah,verschlug mir die Sprache.

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Verliebt in den eigenen KidnapperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt