Kapitel 16 - Leben ohne dich unmöglich

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Am nächsten Morgen wurde ich von den hellen Sonnenstrahlen,die durch das große Wohnzimmerfenster schienen,geweckt. Das Wetter sollte eigentlich einem sehr gute Laune verleihen,doch meine Stimmung war schon von Anfang an betrübt. Die Erinnerungen an den vorherigen Tag,ließen mich erschaudern. Wie konnte ich das Alles nur zulassen? 


Leider durfte ich nicht länger im Bett liegen bleiben,denn es gab zu viel,was mich noch beschäftigte,weshalb ich mich langsam auf die Beine rappelte. Schleppend bewegte ich mich ins Bad und machte mich einigermaßen zurecht,um kurz darauf die Küche zu betreten und alleine das Frühstück zu essen. Es war so leise und einsam ohne Nele. Wieder ein Grund mehr um sie wieder zurück zu holen. Ich durfte sie nicht verlieren. 


Schnell holte ich noch die letzten Sachen,die ich für den heutigen Tag benötigen würde und verließ das Haus. Doch als ich an der Garage ankam,konnte ich nicht direkt in dieses Auto steigen. Die ganze Rückbank war voller Blut,dass Nele gestern verloren hatte. Einen anderen Wagen hatte ich jedoch zur Zeit auch nicht. Also nahm ich mir wieder einen Eimer  mit Wasser,einem Schwamm und putzte das Auto so gut es ging. Als endlich der ganze Wagen glänzte,stieg ich ein und fuhr mit Vollgas los.


Ich wollte zwar zu Nele,aber irgendetwas,mein Bauchgefühl,sagte mir,dass es jetzt nicht gut wäre dorthin zu fahren. Kurzfristig entschied ich mich dafür, mich erstmal im Park hinzusetzen und über alles nachzudenken. Also bog ich an einer Kreuzung nach links,anstatt geradeaus zu fahren. Es dauerte auch nicht lange bis ich an dem bezaubernd ruhigen Ort ankam. 


Zuerst lief ich den wunderschönen Kiesweg entlang und später setzte ich mich auf einer freien Parkbank hin. Es war noch recht früh,weshalb nicht so viele Menschen im Park waren und ich einfach mal die Ruhe genießen konnte. Gegenüber des riesigen Parks war eine kleine Eisdiele,die viele Passanten anlockte - Auch mich. 


Ich stand auf und lief auf die andere Straßenseite zu. Dabei war ich so sehr in Gedanken vertieft,dass ich mit jemanden zusammen stoß und es erst später überhaupt bemerkte. Mein Blick schoss nach oben,wobei mich eine zierliche Frau,die Nele ähnelte,anstarrte. Sofort blitzten mir kleine Tränen im Augenwinkel. Ich konnte ihr nicht in die Augen schauen und lief einfach davon. Sie schaute mir noch verärgert hinterher und brüllte 'Arschloch',aber es interessierte mich nicht. 


Ohne nur das Ziel aus den Augen zu verlieren,rannte ich auf die Eisdiele zu. Als ich hineinstürmte,sahen mich einige Personen von ihren Tischen aus an,doch ich setzte mich,ohne sie weiterhin zu beachten,in eine Ecke am Fenster und durchstöberte die Speisekarte. Anschließend entschied ich mich für einen kleinen Erdbeerbecher. Nach nur 5 Minuten kam eine Kellnerin und brachte ihn mir. Ich bedankte mich kleinlaut und versank wieder in meinen nutzlosen Gedanken. Der Eisbecher jedoch war sehr köstlich. Ohne zu wissen,wie viel er gekostet hat,legte ich 10 Euro auf den Tisch und verließ das Café. 


Sogleich stieg ich in meinen Wagen,der auf einem Parkplatz ganz in der Nähe geparkt stand. Ich schob eine Hard-Rock CD ein und drehte die Musik so laut es ging. Ich sang zur Musik und versuchte mich zu entspannen und abzulenken. Ich musste meinen Kopf frei bekommen und wieder auf andere Gedanken kommen,die nicht so grausam waren,wie die Erinnerung an den gestrigen Nachmittag,der mein Leben verändern sollte.


Nach wenigen Minuten war ich auch schon am Krankenhaus angekommen. Ich betrat den Flur und lief ihn so lange entlang,bis ich vor der Tür ihres Zimmers stehen blieb. Meine Hand lag schon auf der Klinke,aber ich konnte sie nicht runterdrücken,so sehr ich es auch wollte. Mehrere Minuten stand ich wie angewurzelt davor und malte mir alle Szenarien aus,die jetzt passieren könnten. Ich entschied mich letztendlich das Zimmer zu betreten. Ich setzte einen Fuß vor den Anderen und ging hinein. Was ich dort sah schockierte mich zutiefst.

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Verliebt in den eigenen KidnapperOn viuen les histories. Descobreix ara