Kapitel 15 - Der Brief

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In der Einfahrt angekommen,parkte ich den kleinen Wagen in die Garage. Ich musste mich jetzt entspannen,weshalb ich zuerst in das Bad ging und mir ein Schaumbad einließ. Gleich darauf zog ich mich aus und stieg in das angenehm warme Wasser. Eine halbe Stunde lag ich in der Wanne und tauchte unter das Wasser. Es war herrlich. Ich musste aber die Badewanne verlassen,da das Wasser zu kalt wurde


Ich nahm meine Klamotten und warf sie mir über. Schnell machte ich mir noch meine Haare und verließ das Bad. Ich konnte mich nicht vom Fleck rühren. Alles erinnerte mich an Nele. Als ob es nicht genug wäre,war noch alles voller Blut. Jede Zelle meiner Gedanken war bei ihr. Alles drehte sich nur um diesen einen verdammten Tag. Auch wenn ich nicht wollte,musste ich das Haus säubern. 


Ich betrat die Besenkammer und holte einen Lappen mit einem Eimer Wasser. Kurz darauf ging ich wieder hoch und wandte mich dem Schlafzimmer zu. Den Teppich schmiss ich in den Müll,da man das Blut nicht mehr raus bekommen würde und danach putzte ich den Boden. Als ich damit Fertig war,bezog ich neue Bettwäsche. Ich blickte mich im Zimmer um und entdeckte einen Brief auf dem Schreibtisch. Ich wusste nicht von wem er war und lief auf ihn zu. Ich krallte ihn mir und öffnete ihn vorsichtig. Was ich darin las,ließ mich zusammenzucken.


Lieber Jake,
Mein Leben war vor deiner Zeit zwar nicht perfekt,aber auch nicht schlimm. Zwar ließ mich mein Freund nie aus den Augen,aber ich liebte ihn sehr. Meine Familie war herzlich und gefühlvoll. Wir hatten nicht viel Geld,aber das war auch nicht wichtig,denn wir hatten uns .

Ich hatte ab und zu Probleme mit Leuten,doch ich habe nie an Selbstmord gedacht. Nicht einmal eine Sekunde. Und das lag alles nur an meiner kleinen Schwester,sie war immer das wichtigste in meinem Leben! Ohne sie ergab mein Leben keinen Sinn mehr. Du hast alles zerstört. Du hast mir das wichtigste in meinem Leben genommen.

Ich wünsche mir nichts sehnlicher,als das du irgendwann einen geliebten Menschen verlierst. Ich werde sie dank dir nie wieder sehen. 

Du sollst noch eins wissen. Bevor das alles mit dem Gedächtnisverlust begann,hasste ich dich mehr als alles andere. Doch als ich mich an nichts mehr erinnern konnte,wurdest du zum wichtigsten Menschen in meinem kurzen Leben. Meine Familie war nicht mehr bei mir und so verließ ich mich auf dich. 

Wir hatten echt eine schöne Zeit,bis die Polizei auftauchte und sich alles veränderte. Hättest du mich weiterhin belogen,wer weiß,was dann aus uns geworden wäre. Doch du hast mir die Wahrheit gesagt und damit alles zerstört. 

Für mich brach eine Welt zusammen. Es ist wie ein Weltuntergang. Es machte klick und mir wurde alles mehr als Egal. Du wirst es nie wieder gerade biegen können. Ich wünsche dir noch ein schönes Leben.

Deine Nele
P.s. Sag meiner Familie,dass ich sie liebe falls,ich sterben sollte.



Dieser Brief rührte mich zu Tränen. Das alles musste die Wahrheit gewesen sein,sonst würde sie niemals so etwas schreiben. Ich würde es mir nie verzeihen können,wenn sie wirklich sterben würde. Sie darf es nicht! Es geht nicht! Sie muss bei mir bleiben!


Ohne auch nur kurz darüber nachzudenken,verließ ich das Zimmer und ließ den Brief dort. Ich wollte mir meinen Kopf nicht mehr darüber zerbrechen. Was war mir mir los? 


Noch nie zuvor war ich so emotional. Das musste jetzt ein Ende nehmen. Sie hatte mich allein mit ihrer Anwesenheit verändert.  Ich ging nach unten in die Küche und ins Wohnzimmer,um das Chaos zu beseitigen. Es dauerte nicht lange bis alles wieder so aussah,wie zuvor. Ich war so erschöpft,da wir schon Mitternacht hatten. Ich legte mich auf das Sofa und schlief vor Erschöpfung sofort ein.

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Verliebt in den eigenen KidnapperWhere stories live. Discover now