Das Kennenlernen

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Hallöchen,

Ich melde mich zur späten Stunde auch nochmal und zwar mit dem ersten Treffen von Mia und Markus Eltern. Ich denke morgen geht es auch schon weiter. ;)

Liebe Grüße

Lea

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Noch am gleichen Abend stand ich total nervös vor der Haustür der van Theumers. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und auf meinen Händen hatte sich bereits ein Schweißfilm gebildet. Unschlüssig zupfte ich nochmal an meiner langärmligen Bluse, für welche ich mich entschieden hatte und entschloss mich schließlich dazu zu klingen. Diese ganze Situation erinnerte mich stark an meinen ersten Abend hier in Grünwald, nur das diesmal kein Maxi neben mir stand und versuchte mir Mut einzureden, ich war ganz allein. Naja, zumindest so lange, bis sich die große Tür vor mir schwungvoll öffnete. „Was machst du denn schon hier?" Fragte Markus mich grinsend und ich verdrehte lächelnd meine Augen. „Ich dachte, ich sollte vielleicht wenigstens am Anfang einen guten Eindruck machen." Markus Grinsen verwandelte sich in ein Lächeln, es war ein Lächeln, welches ich noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Es war schüchtern und unglaublich liebevoll. „Meine Mutter liebt dich doch sowieso schon." „Jetzt übertreib mal nicht so, außerdem steht das Kennenlernen mit deinem Vater ja noch aus." Lächelnd überbrückte ich den Abstand zwischen uns und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Ganz gentlemanlike nahm er mir meine Jacke ab und dirigierte mich mit seiner Hand auf meinem Rücken in Richtung Esszimmer. Ich atmete noch einmal tief durch, verzog meine Lippen dann zu einem schüchternen Lächeln und betrat gemeinsam mit Markus den großen Raum.

Alex sprang sofort von ihrem Stuhl auf und kam stürmisch auf mich zu, „Hallo Mia Liebes. Ich freu mich so dich endlich wieder zu sehen und dann auch noch als feste Freundin meines Sohnes." Während dieser Begrüßung fiel bereits ein Teil meiner Aufregung von mir ab und ich erwiderte ihre Umarmung. „Ich freu mich auch dich wiederzusehen." Alex trat zur Seite und Seite und nun stand ich tatsächlich Markus Vater gegenüber. Er war relativ groß, sah recht sportlich aus und seine Haare, welche leicht grau schimmerten hatte er ordentlich frisiert. Seine Gesichtszüge ähnelten stark denen von Markus, doch anstelle von Markus wunderschönen braunen Augen, blickte ich nun in stechend grüne, welche mich aufmerksam musterten. Ich schluckte schwer und mir wurde erneut etwas mulmig zu mute, da verzogen sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln und er reichte mir höflich die Hand. „Hallo Mia, willkommen in der Familie. Ich bin Lukas" Erst als die angestaute Luft erleichtert ausatmete, wurde mir bewusst, dass ich vor Anspannung den Atem angehalten hatte. „Vielen Dank und danke       für die Einladung heute." „Aber das ist doch selbstverständlich, immerhin möchte ich doch das Mädchen kennenlernen von dem meine Frau schon seit Tagen schwärmt." Meinte er nur grinsend. Alex zuckte darauf hin nur unschuldig mit ihren Schultern und Markus warf mir seinen typischen ich-habs-dir-doch-gesagt Blick zu. „Na los, lasst uns essen. Sonst ist gleich alles kalt."

Bereits nach wenigen Minuten fühlte ich mich total wohl bei Ihnen. Markus Eltern erzählten Geschichten von früher und wir lachten gemeinsam über Markus peinliche Erlebnisse. Natürlich wurde ich auch ordentlich ausgefragt, aber insgesamt war es definitiv zum Aushalten. Mittlerweile stand schon der Nachtisch vor mir und ich war tatsächlich kurz davor ihn höflich abzulehnen, ich glaube ich hatte noch nie so viel gegessen. Allerdings wirkte das Eis so verlockend, dass ich nicht widerstehen konnte. Glücklich und gesättigt lies ich mich mit einem kleinen Seufzer gegen die Rückenlehne fallen. „Hat es dir geschmeckt?" Fragte Alex mich, „Soll das ein Witz sein? Ich wüsste nicht, wann ich das letzte Mal so viel gegessen hätte." Ich lachte und Markus stimmte direkt mit ein. „Wieso zeigst du Mia nicht noch das Haus?" Fragte Lukas, er erhob sich und beendete somit unsere kleine Tafel. „Natürlich, komm schon." Markus stand ebenfalls auf und hielt mir höflich seine Hand entgegen. Ich ergriff sie dankbar und lies mich von ihm auf die Beine helfen. Gemeinsam verließen wir den Raum, „Ist ja nicht so als wäre ich noch nie hier gewesen." Markus grinste, „Das wissen meine Eltern aber nicht." Lachend schüttelte ich meinen Kopf, „Du bist ganz schön dreist. Ziemlich unartig seine Eltern einfach so zu belügen." Markus blieb ruckartig stehen, sodass ich volle Kanne in ihn rein latschte. „Seit wann bin ich denn artig?" Fragte und drehte sich in meine Richtung. „Bist du nicht, das hab ich doch gerade gesagt." „Es kann ja nicht jeder so ein unschuldiges Engelchen wie du sein. Das wäre ja langweilig." Überrascht hob ich meine Augenbrauen, „Hast du mich gerade Engelchen genannt?" Fragte ich und versuchte ihn mit meinem Blick zu durchbohren, „Und mich danach auch noch als langweilig beschrieben." Unbeeindruckt grinste er mich an, „Ja und ich hab recht." „Ach ist das so?" Sein grinsen wurde immer provokanter,, „Hör mal zu Freundchen," Ich trat einen Schritt auf ihn zu und bohrte meinen Zeigefinger in seine Brust, „Ich bin mit Sicherheit alles andere als ein Engelchen." „Wirklich?" Fragte er grinsend, „Beweis es mir." Und in diesem Moment machte es klick, er hatte das alles geplant, er wollte mich provozieren. Das konnte ich auch. Ich näherte mich ihm noch ein Stück, sodass sein Rücken gegen die Wand prallte. Ich schaute ihm tief in seine Augen und befeuchtete meine Lippen. Langsam stellte ich mich auf meine Zehenspitzen, mein Mund war jetzt nur noch einige Zentimeter von seinen entfernt. Ich spürte seinen zittrigen Atme auf meinen Lippen, sein ganzer Körper war angespannt. Ich hatte ihn genau dort, wo ich ihn haben wollte. Mein Körper drückte sich gegen seinen und ich bemerkte schnell wie flach er atmete. Langsam beugte ich meinen Kopf, kurz vor seinen Lippen wich ich ihm aus, „Was du kannst, kann ich schon lange." Hauchte ich in sein Ohr, entfernte mich ruckartig von ihm und machte mich auf den Weg in sein Zimmer. Zumindest hatte ich das vor, denn noch bevor ich seine Tür erreichte, packte Markus mich an meinem Handgelenk und drehte mich um. Er drückte mich hart an die Wand, „Du machst mich wahnsinnig!" Knurrte er und verwickelte mich in einen leidenschaftlichen Kuss. Ab diesem Moment setzte mein Gehirn aus, ich spürte nur noch Markus Lippen auf meinen, seine weichen Haare, welche durch meine Finger glitten und seinen Körper, den er an mich presste. Seine Zunge fuhr fordernd über meine Unterlippe, doch ich verwehrte ihm seinen Wunsch zunächst. Seine Beschwerde äußerte er durch ein tiefes, kehliges Knurren und ich grinste in den Kuss hinein. Schließlich gab ich dann doch nach, immerhin war meine provozierende Verweigerung auch eine Qual für mich. Markus schob seine Hände unter meine Oberschenkel und signalisierte mir damit, dass ich meine Beine um seine Hüfte schlingen sollte. Er hob mich hoch und trug mich ohne den Kuss zu unterbrechen in sein Zimmer. Langsam legte er mich auf seinem Bett ab und beugte sich über mich. Völlig außer Atem lösten wir uns voneinander und er blickte mir tief in die Augen. Ich konnte dem Drang nicht widerstehen und strich ihm noch einmal durch seine ziemlich wirren Haare. Er hatte erneut dieses liebevolle Lächeln im Gesicht und musterte mich. „Du bist wirklich wunderschön." Flüsterte er und auf meine Wangen legte sich bei seinen Worten ein leichter Rotschimmer. Markus quittierte meine Reaktion mit einem Kopfschütteln. „Du machst mich glücklich." Durchbrach ich plötzlich die angenehme Stille. Eigentlich hatte ich überhaupt nicht vor ihm das zu sagen, aber es war einfach so über meine Lippen gekommen, „Du machst mich so unglaublich glücklich." Wiederholte ich und zog ihn erneut zu mir herunter. Ich vereinigte unsere Lippen zu einem Kuss, der so viel sanfter als der vorherige war. Kurze Zeit später hatten wir uns für einen Film entschieden und lagen nun eng aneinander gekuschelt unter der Bettdecke. Gedankenversunken malte ich kleine Muster auf Markus Brust, was er hin und wieder mit einem leisen Seufzer quittierte. Mein Kopf lehnte an seiner Schulter und seinen Arm hatte er um eine Hüfte gelegt. Ich bekam kaum etwas vom Film mit, meine Gedanken galten ganz allein Markus. Der Junge, der mir innerhalb von zwei Wochen meinen sonst so klaren Kopf verwirrt hatte und das ohne sich zu bemühen. Er hatte überhaupt nichts machen müssen, seine ganze Art hatte mich einfach von Anfang an fasziniert. Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Nasenspitze und blickte neugierig zu ihm hinauf. Er hatte seine Augen geschlossen und wirkte so tatsächlich fast schon unschuldig. Aber ich wusste es besser, er war definitiv nicht unschuldig. Er war ein herzensguter Mensch, aber unschuldig war er auf keinen Fall. Schweres Herzens löste ich mich aus seinem Klammergriff und stand leise auf. Ich schaltete den Fernseher aus, zog ihm die Bettdecke wieder über und gab ihm noch einen kurzen Kuss auf die Stirn. Lächelnd schloss ich gerade seine Zimmertür und lief geradewegs in Lukas hinein. „Oh Gott, Entschuldigung." Murmelte ich peinlich berührt. Doch Lukas winkte nur Lächelnd ab, „Das macht doch nichts, ich bin schließlich genau so schuldig wie du. Gehst du schon nach Hause?" Fragte er mich neugierig. „Ja, Markus ist während des Films eingeschlafen und ich hab keine Klamotten hier." „Schade, du tust ihm wirklich gut Mia. Ich hab ihn lange nicht mehr so strahlen sehen wie mit dir." Ich lächelte schüchtern, „Er tut mir auch gut." „Soll ich dich noch nach Hause bringen?" „Nein danke, du brauchst dir meinetwegen keine Umstände machen." „Ach quatsch, keine Widerrede. Komm schon." Meinte er nur und machte sich schon auf den Weg nach unten. Kopfschüttelnd und immer noch lächelnd folgte ich ihm.

SummerloveWhere stories live. Discover now